Eine "rechtsdrehende Pflanze", die sich windet, ist der Windenknöterich, der zu uns aus dem fernen Osten kam, wie ausformuliert wurde:
"Die Pflanze wurde aus China eingebürgert." (1)
Das liest sich bei Thorwald Brandwein etwas anders:
"Der deutsche Name Knöterich leitet sich angeblich von den regelmäßig Knoten bildenden Trieben her. Er stammt aus China und Tibet, bzw. Zentralasien." (2)
Jedoch stammt nicht "Der deutsche Name Knöterich" aus China, sondern wohl nur die Pflanze.
Bergau, Müller, Propst und Schäfer führen sie unter der Bezeichnung "Auberts-Windenknöterich" an. In der lateinisierten Fachsprache der Biologen lautet die Bezeichnung "Fallopia aubertii". Seit wann diese Bezeichnung existiert, müßte angefügt werden. Eine Erwähnung fand sich in einem Text zur Gattung Fallopia, zu der der Windenknöterisch gehört:
"Die Gattung wurde nach dem italienischen Anatomen und Chirurgen Gabriele Fallopio (1523-1563) benannt." (3)
In demselben Text, der diesen Hinweis gibt, trifft man auch auf eine genauere Benennung des Auberts-Windenknöterich, die dazu dient, die Arten der Gattung Fallopia, gut unterschieden, zu benennen:
"Fallopia aubertii (L.Henry) Holub: (Syn.: Polygonum aubertii L.Henry)" (4)
Da es geradezu in der Blütenzeit Blüten regnet, die vor dem grünen Blattwerk silbrig/weiß leuchten, hat man diese Kletterpflanze außerdem "Silberregen" genannt. Der "Silberregen" hat kleine Blüten und herzförmige Blätter. Thorwald Brandwein ist von dem schnellen Wachstum dieses Windenknöterichs beeindruckt:
"Bei sehr schnellem Wachstum - man kann durchaus von Wuchern sprechen - werden Höhen bis über 15 m bei nur etwa 5 cm Triebdurchmesser erreicht." (5)
Bergau, Müller, Propst und Schäfer nennen 8m Wachstum der Jahrestriebe. (6)
Als charakteristische Merkmale lassen sich auflisten:
- sommergrün
- Kletterpflanze
- rechtswindend
- Blätter herzförmig
- Blüten unscheinbar klein
- Blüten in Rispen am Spross zusammengefaßt
- der Spross ist einjährig
- die Jahrestriebe wachsen bis zu 8m
- anspruchslose Pflanze
- sonnige Standorte werden bevorzugt
- wächst auf humusreichen Böden
- kann Gebäude schnell zuwuchern
- Vögel nisten gerne im Gezweig
Die Literatur zum Auberts-Windenknöterich wird sehr umfangreich sein, da sie als Pflanze auch viele Probleme mit sich bringen kann. Es lohnt sich den positiven und negativen Seiten der Pflanze nachzugehen. Das Wuchern der Pflanze kann ein Vorteil sein, wenn es darum geht, Lärmschutzwände zuzuranken. Es können an Bauwerken jedoch mit dem rasanten Wachstum der Pflanzen große Bauschäden auftreten. Dies bedeutet, daß sehr arbeitsaufwendig Rückschnitt zu betreiben ist.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.18
(2) zitiert aus: Thorwald Brandwein: Fallopia, (Polygonum), Knöterich, Schlingknöterich, "Klettermaxe", "Architektentrost"; aus: http://www.biotekt.de/kletterpflanzen/fallopia.htm
(3)-(4) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCgelkn%C3%B6teriche
(5) zitiert aus: Thorwald Brandwein: Fallopia, (Polygonum), Knöterich, Schlingknöterich, "Klettermaxe", "Architektentrost"; aus: http://www.biotekt.de/kletterpflanzen/fallopia.htm
(6) siehe: Bergau, Müller Propst und Schäfer, wie vor, S.18
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