Die "Gemeine Fichte", auch "Rot-Fichte" genannt, gehört zur Gattung der Fichten. Der Gattungsname "Picea" taucht deshalb auch in der Fachsprache der Biologen auf, wo sie "Picea abies" genannt wird.
"Rot-Fichten sind beliebte Weihnachtsbäume. Als Sinnbild für Neubeginn und Wiedergeburt wurden sie schon bei den Germanen als Julfestbaum (Wintersonnenwende) dem Wotan geweiht." (1)
Dieser Baum, der ausgewachsen wohl "bis zu 600 Jahre alt" werden kann, ist nach etwa einem Jahrhundert schlagreif und wird forstwirtschaftlich für viele Zwecke genutzt. Beschrieben wird er z.B. so:
"Die Gemeine Fichte ist ein aufrecht wachsender immergrüner Baum der Wuchshöhen von bis zu etwa 40 Meter erreichen kann; unter besonderen Bedingungen wurden schon 50 bis maximal 62 Meter gemessen. Damit ist sie neben der Weißtanne (Abies alba) der größte in Europa heimische Baum. Die Gemeine Fichte kann Stammdurchmesser bis 1,5 Meter erreichen. Fichten bilden Senkerwurzeln aus. Auf vernäßten Standorten sterben diese jedoch ab und die verbleibenden Horizontalwurzeln bilden flache Tellerwurzeln,wodurch die Bäume stark windwurfgefährdet sind." (2)
Wichtig ist dieser Hinweis:
"Bei der Gemeinen Fichte haben sich auf Grund des großen Verbreitungsgebietes mit unterschiedlichen Standort- und Klimabedingungen sogenannte Ökotypen entwickelt, die sich in Bezug auf Verzweigung und auch Nadeln unterscheiden." (3)
Was sich aus solchen Standortbedingungen jeweils ergab, dürfte als Untersuchungsgegenstand nicht uninteressant sein. Gut zu wissen ist auch die Tatsache, daß von der Gattung der Fichten die "Rot-Fichte", also mit anderem Namen die "Gemeine Fichte", "der einzige natürlich vorkommende Vertreter der Gattung in Mitteleuropa ist.
Diese zum Baum gewachsene Pflanzenart reagiert sehr empfindlich auf ungünstige Umweltverhältnisse:
"Sommerdürre und Luftverunreinigungen schädigen sie." (4)
Da sie von der Holzwirtschaft in Massen angepflanzt wurde, große Monokulturen entstanden, die die Landschaft überprägten, ergaben sich neben dem Nutzen durch die Pflanze große Schäden:
"Die Gemeine Fichte wird zur Papierherstellung genutzt und liefert gutes Bauholz. Trägt durch starken Monokulturanbau zur starken Bodenversauerung bei (saure Nadelstreu). Züchtungen von Hängeformen bis zu niedrigen Zwergformen." (5)
Um die Ergiebigkeit der Pflanze zu steigern, wurde sie offensichtlich gezüchtet. Was sich daraus alles ergab, dem wäre nachzugehen. Andererseits kümmert man sich darum, die natürlich aufgewachsenen alten Fichtenwaldbestände zu retten, z.B. in Sachsen und anderswo:
"Der Bergland-Fichtenwald hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in den Hochlagen des Erzgebirges und wurde insgesamt auf 145 ha kartiert. Eine vegetationskundliche Besonderheit dieses Biotoptyps stellen die Tiefland-Fichtenwälder der Lausitz dar. Sie kommen auf mehr oder weniger nassen, torfreichen Standorten vor und sind nach §26 SächsNatSchG geschützt (143 ha Biotopfläche)." (6)
Man hat also mit dem Thema Fichten ein weites Forschungsgebiet vor sich.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe Zitat im Gesamtzusammenhang, entnommen aus:
Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.114
(2)-(3) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Fichte
(4) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.114
(5) zitiert aus baumkunde.de: Picea abies. In:
http://www.baumkunde.de/Picea_abies/
(6) zitiert aus: forsten.sachsen.de: wald. In:
http://www.forsten.sachsen.de/wald/229.htm
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