Was wir als Kinder "Butterblume" genannt haben, wenn wir sie auf Wiesen antrafen, heißt in der Fachsprache der Biologen "Ranunculus acris". Die deutsche Bezeichnung dafür ist üblicherweise "Scharfer Hahnenfuß". Diese Pflanzenart gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Ich vermute, daß wir auch den "Kriechenden Hahnenfuß" als "Butterblume" bezeichneten.
Ich las bei Recherchen:
"Die kahle, mehrjährige krautige Pflanzen erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 110 Zentimetern." (1)
Bergau, Müller, Propst und Schäfer weisen auf Charakteristiken der Pflanze hin:
"Blüten bis zu 3cm breit; Blütenstiel nicht gefurcht. Grundblätter groß und rundlich; durch tiefe Einschnitte in 5 - 7 Abschnitte geteilt. Stängelblätter 3-teilig. Stängel und Blätter anliegend behaart oder kahl." (2)
Die genannte Wuchshöhe von bis zu "110 Zentimetern" ist eindrucksvoll. Dafür müssen wohl sehr gute Wachstumsbedingungen von der Pflanze angetroffen werden. Offensichtlich liebt sie "feuchten, stickstoffhaltigen Lehmboden" (3). Bergau, Müller, Propst und Schäfer sagen lediglich "feuchte Lehmböden" als bevorzugten Standort der Pflanze. (4)
Eine Systematik, die es erlaubt, den Scharfen Hahnenfuß zuzuordnen, bietet Matthias Zimmermann:
"Gattung: Hahnenfuß (Ranunculus)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Ordnung : Hahnenfußartige (Ranunculales)
Klasse: Zweikeimblättrige (Dicotyledoneae)
Unterabteilung: Bedecktsamer (Angiospermae)
Abteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)" (5)
Bei Bergau, Müller, Propst und Schäfer fand sich ein Hinweis darauf, wieso die Pflanze "Hahnenfuß" heißt:
"Die dreiteiligen Stängelblätter, die an den Fuß des Hahnes erinnern, gaben der gesamten Pflanzengattung den Namen." (6)
Folglich hat auch "Scharfer Hahnenfuß" dreiteilige Stengelblätter.
Mir fiel bei der Suche nach weiteren Hinweisen auf den "Scharfen Hahnefuß" auf, daß weitere Benennungen existieren. Ralf Rebmann schrieb im Jahr 2007:
"Scharfer Hahnenfuß, Bettler-Hahnenfuß, Blatterkraut, Brennkraut, Butterblume, Gelber Hahnenfuß, Gickelhaxen, Giftblume, Goldblümli, Goldschüssel, Hahnenpot, Hennapaten, Krähenfuß, Kreinfoot, Schmalzblume, Teufelskraut, Warzenkraut." (7)
Daß er sich auch mit den Giftstoffen in dieser Pflanze auseinandersetzte, ist lobenswert. Man findet dazu Angaben auch bei Bergau, Müller, Propst und Schäfer:
"Der Scharfe Hahnenfuß ist in frischem Zustand giftig, verliert diese Eigenschaft aber, wenn er als Heu getrocknet ist." (8)
Rebmann ist wesentlich detailreicher:
"Die ganze Pflanze, vor allem die Wurzel, ist giftig." (9)
Aber auch er weist in seinem Text darauf hin, daß durch den Trocknungsprozeß die giftige Wirkung verloren geht. Es empfiehlt sich, seine Hinweise auf die Auswirkungen des Giftes bei Menschen durchzuarbeiten. Wenn er schreibt:
"Eine starke Reizung der Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich machen sich durch ein Brennen im Mund und der Speiseröhre bemerkbar. Es folgt eine schwere Reizung des Magen-Darm-Traktes mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen, die blutige Anteile haben können. Zusätzlich erfolgt eine Reizung im Bereich der Nasenschleimhaut und der Schleimhaut der Bronchien, mit folgender Atemnot." (10)
so ist das nur ein Teil dessen, was er im Text anführt.
Rinder meiden, wegen der Giftstoffe im Scharfen Hahnenfuß, diese Pflanze, die dann inselartig auf Weiden stehenbleibt, während sie das andere abgrasen. (11)
Nektarsammler, also Bienen, finden jedoch reichlich Nektar
unter "den kleinen Honigschuppen am Grund der Kronblätter", vermerken Bergau, Müller, Propst und Schäfer. (12)
Die Pflanze blüht, z.B. im deutschsprachigen Kulturraum, von etwa Mai bis Oktober und bereichert mit ihren Farben das Erscheinungsbild unserer Landschaften. Eine umfangreichere Beschäftigung mit der Pflanze dürfte sich lohnen. In Gärten wird hier und da eine Zierpflanzenart des Scharfen Hahnenfußes angetroffen, die sich durch die "auffallend leuchtend gelben gefüllten Blüten" (13) auszeichnet.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Scharfer_Hahnenfu%C3%9F
(2) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.32
(3) siehe dazu etwa:
http://de.wikipedia.org/wiki/Scharfer_Hahnenfu%C3%9F
(4) siehe dazu: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.32
(5) zitiert aus: Matthias Zimmermann: Scharfer Hahnenfuß. Im: Natur-Lexikon (digital) unter:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/003/00277-Scharfer-Hahnenfuss/MZ00277-Scharfer-Hahnenfuss.html
(6) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.32
(7) zitiert aus: Ralf Rebmann: Ranunculus acris L. in "Giftpflanzen". Ein digitales Florilegium, das sich im Netz findet:
http://www.gifte.de/Giftpflanzen/ranunculus_acris.htm
(8) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.32
(9)-(10) zitiert aus: R.Rebmann, wie vor.
(11) siehe genauer in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Scharfer_Hahnenfu%C3%9F
(12) siehe bei: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.32
(13) so in diesem Text beschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Scharfer_Hahnenfu%C3%9F
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen