Das Storchschnabelgewächs "Geranium pratense" mit der deutschen Bezeichnung "Wiesen-Storchschnabel" soll gesellig auf fetten Wiesen meist im Tiefland wachsen. Der Wiesen-Storchschnabel sei in Norddeutschland eher selten anzutreffen. Was die Böden angeht, die er bevorzugt, wird ausgesagt:
"Er bevorzugt mäßig feuchte, mineralsalz- und basenreiche Ton- und Lehmböden." (1)
Die Pflanzenart gehört zu einer Gattung in einer Pflanzenfamilie. Hier ist das so formuliert:
"Der Wiesen-Storchenschnabel (Geranium pratense) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Storchschnäbel (Geranium) in der Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae)." (2)
Man kann das noch verfeinern, um die Stellung der Pflanze innerhalb der gesamten Systematik zu erörtern. Die "Geraniaceae" sind zum Beispiel Teil der Ordnung der "Geraniales", der "Storchschnabelartigen", usw.
Eine Kurzbeschreibung der Pflanze bieten Bergau, Müller, Propst und Schäfer:
"Blüten fast 3 cm breit; meist zu 2 zusammen. Blätter 10 cm lang und 10 - 15 cm breit; handförmig in meist 7 Abschnitte geteilt." (3)
Interessant finde ich den Vorgang, daß die Pflanze eine Frucht bildet, die aufreißt, wobei der Same bis zu zwei Meter herausgeschleudert wird. Der Rest wird als "ein seltsames "kronleuchterartiges" Gebilde" bezeichnet. (4)
Es macht Sinn, den Texten zu einer solch ungewöhnlichen Pflanze genauer nachzugehen.
Eine Medienwerkstatt beschreibt das Verbreitungsgebiet des Wiesen-Storchschnabels so:
"Die buschig wachsenden und bis zu einem Meter hohen Pflanzen sind in Europa, Sibirien und China heimisch und gedeihen besonders auf nährstoffreichen Fettwiesen und an Wegrändern." (5)
Das Verbreitungsgebiet ist also groß. Da Pflanzenliebhaber den Wiesen-Storchschnabel auch im Garten haben wollten, wurde auf Artenvielfalt geachtet:
"Der Wiesen-Storchschnabel mit seinen violettblauen Schalenblüten gehört zu den größten seiner Art. Es gibt eine Vielzahl an Sorten, die fast alle reichhaltig blühen. Die gefülltblühenden Sorten gibt es allerdings nur selten im Handel, da sie steril und oft von enttäuschender Wuchskraft sind." (6)
Das deutet auf Probleme hin. Von den gezüchteten Arten und neuen Sorten sind aufgezählt:
"'Mrs. Kendall Clark' (lavendelblau mit starker weißer Äderung)
Silver Queen (hell lila, bei Regen und Kälte dunkellila)
'Plenum Caeruleum' (hellblau mit lila, gefüllt)
'Plenum violaceum' (dunkelviolett, gefüllt)
'Striatum' (auch 'Splish Splash') (blau auf weiße, Untergrund, jede Blüte anders gemustert)
Neue Sorten:
'Eva' (Kreuzung mit Geranium psilostemon, violettrot)
'Harmony' (Kreuzung mit Geranium collinum, lila)
'Elizabeth Yeo' (rosarot und lila)" (7)
Dem Pflanzenliebhaber bietet sich also so manche Varietät. Die Volkskunde hat dagegen dies herausgefunden. Solche kulturgeschichtlichen Zusammenhänge der Pflanze zu kennen, ist immer wertvoll:
"Magie und Brauchtum: Storchschnabelarten sollten gegen Traurigkeit helfen, wenn man das pulverisierte Kraut auf Brot gestreut aß." (8)
Ob die Pflanze so gegessen werden kann, wie andere, darüber wird noch nachgedacht. Man geht das Thema jedoch vorsichtig an:
"Von dieser Art wurde bis jetzt nur über den Verzehr von Blättern und Blüten berichtet. Da aber die Wurzel des Ruprechtskrautes früher als Gemüse zu Notzeiten gegessen wurde, ist die Frage, ob die Wurzel des Wiesen-Storchschnabels nicht genauso verwendet werden kann." (9)
Die Landwirte in Südtirol werden über den Wiesen-Storchschnabel sehr speziell informiert, da auf den Wert der Pflanze als Futter für die Weidetiere zu achten ist:
"Futterbaulicher Wert
Er ist wertlos und wird wegen des unangenehmen
Geschmacks nicht gefressen.
Bekämpfung
Durch wiederholten Frühschnitt mit nachfolgendem
Walzen und intensiver Frühjahrsweide mit hoher
Besatzdichte kann Wiesen-Storchschnabel
zurückgedrängt werden." (10)
Diese Hinweise runden das Bild von dieser Pflanze etwas ab. Es empfiehlt sich, dem Thema größere Aufmerksamkeit zu widmen.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.34
(2) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-Storchschnabel
(3) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.34
(4) siehe im Zusammenhang bei: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.34
(5) zitiert aus:
http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=7740&edit=0
(6)-(7) zitiert aus:
http://www.mein-schoener-garten.de/wiki/gartenwiki/Storchschnabel,_Wiesen-Storchschnabel
(8)-(9) zitiert aus:
http://www.rohkostwiki.de/wiki/Wiesen-Storchschnabel
(10) zitiert aus: Wiesenunkräuter. In:
http://www.provinz.bz.it/land-hauswbildung/download/Wiesenunkraeuter.pdf
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