Auf "Fettwiesen" wächst der "Große Sauerampfer", dessen Blätter schmackhaft sind und zu Salaten oder Suppen verarbeitet werden können. Dieser "Rumex acetosa", so seine lateinische Bezeichnung, ist von Bergau, Müller, Propst und Schäfer mit diesen Worten charakterisiert worden:
"Blütenstände blattlos, rötlich überlaufen. Blätter pfeilförmig und am Rand gewellt; mit abwärts gerichteten Spießecken. Die gesamte Pflanze schmeckt säuerlich." (1)
Eben las ich, er werde gelegentlich auch im Garten angepflanzt, um das Gemuese rascher zur Hand haben zu können.
Bei der Namensgebung für die Pflanze scheint man nicht so kreativ vorgegangen zu sein, wie bei anderen Pflanzen. Aber es kann auch an fehlenden Nachweisen liegen, wenn nur diese Information vorliegt:
"Der Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa), auch Großer Sauerampfer oder nur Sauerampfer genannt, ist eine Pflanze, die zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) gehört. Er ist ein Wildgemüse." (2)
Anderswo las ich zum Garten-Sauerampfer bei Matthias Zimmermann:
"Garten-Sauerampfer (Rumex acetosa)
syn. Großer Ampfer, Sauer-Ampfer, Wiesen-Sauerampfer, Sauergras
engl. Common sorrel" (3),
was andeuten wird, daß eine größere Namensvielfalt zu erwarten ist.
Wenn Sauerampfer im Garten gezogen werden soll, lassen sich Anweisungen befolgen, die dabei weiterhelfen, wie vorzugehen ist. Dazu fand sich in der "kleinen Kräuterkunde" dies:
"Der Sauerampfer ist eine recht anspruchslose Pflanze, gedeiht jedoch am besten in einem nährstoffreichen, feuchten Boden. Am günstigsten ist ein schattiger bis halbschattiger Platz. Sie gedeiht aber auch an sonnigen Plätzen.
Ausgesät wird von Ende März bis Ende Mai. Für die Ernte im folgenden Jahr sät man von Anfang bis Ende August. Bewährt hat sich ein Reihenabstand von 35 cm und eine Aussaatmenge von 50 Korn pro laufenden Meter, empfohlene Aussaattiefe 0,5 cm. Die Keimzeit beträgt je nach Witterungsverlauf zwischen 7 und 21 Tagen. Nach dem Auflaufen wird auf 35 cm in der Reihe vereinzelt." (4)
Dem Sauerampfer wird nachgesagt, er habe ebenso viel Vitamin C wie die Zitrone. (5) Andererseits informieren Bergau, Müller, Propst und Schäfer uns mit dieser Mitteilung:
"Die Pflanze ist durch einen hohen Gehalt an Oxalsäure gekennzeichnet. Der Genuß zu großer Mengen davon ist vor allem für Nieren- und Gichtkranke schädlich." (6)
Von Weidetieren wird der Sauerampfer gemieden. Das werden auch die Bauern wissen:
"In der intensiven Grünlandwirtschaft ist der Sauerampfer ein Problem, da seine Samen nicht nur mehrere Jahre im Boden überleben, sondern auch in der Gülle keimfähig bleiben. Dadurch kann er sich auf zusagenden Standorten massenhaft ausbreiten und Futtergräser verdrängen. Seine Bekämpfung stellt ein großes Problem dar, da seine bis zu 1,5 m tiefen Speicherwurzeln auch noch in kleinen Teilen regenerationsfähig bleiben und neue Pflanzen bilden. Er gilt als Zeigerpflanze für vornehmlich durch Gülle gedüngte Grünlander." (7)
Gewarnt wird davor, sich für den Hausgebrauch den Sauerampfer von überdüngten Weiden zu holen, um sich mit ihm Salate oder Suppen zu machen. Bei besseren Wachstumsbedingungen wird ihm die heilsame Wirkung der Blutreinigung zugeschrieben:
"Zur Zubereitung eines blutreinigenden und harntreibenden Tees überbrüht man 2 g des frischen Krautes mit kochendem Wasser, läßt es 5 Minuten ziehen und filtriert den Sud. Der Tee wird schluckweise getrunken." (8)
Skepsis ist wohl angebracht, vor allen Dingen deshalb, weil der Laie nicht so ohne weiteres erkennt, ob der Sauerampfer auf gesunden Böden wächst. Man sollte dem Thema Sauerampfer deshalb weitläufig und genauer nachgehen.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.32
(2) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-Sauerampfer
(3) Matthias Zimmermann zitiert aus:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/003/00299-Gartensauerampfer/MZ00299-gartensauerampfer.html
(4) zitiert aus "kleine kräuterkunde":
http://www.biogemuese.de/kraeuter/saueramp.htm
(5) siehe "kleine kräuerkunde", wie vor.
(6) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.32
(7) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-Sauerampfer
(8) zitiert aus "kleine kräuterkunde", wie vor.
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