Samstag, 6. November 2010

Vogelmiere - Stellaria media

Zu den Nelkengewächsen gehört die "Vogelmiere", die auch unter der Bezeichnung "Gewöhnliche Vogelmiere", "Vogel-Sternmiere" und sogar "Hühnerdarm" vorkommt. Die lateinische Bezeichnung lautet "Stellaria media". (1)
Man soll sie weltweit und fast überall auf unterschiedlichsten Böden antreffen. Zum Namen wird gesagt:

"Ziervögel und Hühner fressen sie gerne (Name!)" (2)

Warum die Pflanze auch "Hühnerdarm" genannt wird, erklären Bergau, Müller, Propst und Schäfer so:

"Zieht man die Stängel auseinander, so erscheint der Zentralzylinder als grüner Faden. Die Pflanze wird deshalb in manchen Gegenden auch "Hühnerdarm" genannt." (3)

Dieser Hinweis ist wichtig, da wohl vorschnell bei solcher Namensgebung darauf geschlossen wird, daß die Vögel die Samen der Pflanze nach dem Fressen anderswo ausscheiden und daher der Namen rühren werde.

Charakterisiert wird die Pflanze so:

"Kronblätter tief gespalten und nicht länger als die Kelchblätter. Stängel mit einreihiger Haarleiste (gegen das Licht halten!). Sehr vielgestaltig." (4)

Da die Vogelmiere Vielgestaltigkeit auszeichnet, wird es sicherlich sinnvoll sein, Fotodokumentationen dieser Pflanze anzulegen, um die jeweiligen Ausprägungen nachvollziehbarer zu machen.

Zu den Blüten wird angeführt:

"Die Blüten sind kleine, weiße "Nektar führende Scheibenblumen"." (5)

Vielen Gärtnern ist die Pflanze ein Dorn im Auge:

"Die meisten Gartenbesitzer kennen die Vogelmiere mit ihren kleinen Sternblüten als lästiges Unkraut, dabei ist sie nicht nur ein Wildgemüse, das sie selbst anbaut, sondern auch ein wertvoller Schutz und Mulchersatz für den nackten Boden." (6)

Andererseits wird der Pflanze eine große Heilwirkung zugeschrieben. Die Auflistung der Krankheiten, bei denen sie eingesetzt wird, ist sehr lang. (7) Mir schafft das Unbehagen, da Skepsis sicherlich angebracht ist.

Daß die Pflanze nützlich ist, spricht auch aus diesen Worten:

"Die Vogelmiere bietet sich in erster Linie als nahezu ganzjähriges Wildgemüse an, denn man kann aus dem frischen Kraut Salat, Kräuterquark und Suppe zubereiten." (8)

Vogelmieren-Tee, Salben und Essenzen lassen sich herstellen.

Die Pflanze ist frosthart und anscheinend unverwüstlich, was auch bedeutet, daß sie fast überall überleben kann und deshalb leicht aufzufinden ist.

Karl-Ludwig Diehl


Anmerkungen:
(1) siehe etwa in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliche_Vogelmiere
oder bei: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.60
(2)-(4) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.60
(5) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%
(6) zitiert aus:
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/vogelmiere.htm
(7) siehe die Auflistung hier:
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/vogelmiere.htm
(8) zitiert aus:
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/vogelmiere.htm

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