Bergau, Müller, Propst und Schäfer nennen den "Spergula arvensis", so in der Fachsprache der Biologen, "Acker-Spörgel", anderswo wird er auch "Acker-Spark" genannt.(1) Wer Übersetzungen in einige andere Sprachen sucht, wird hier fündig:
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English name: Corn spurrey
US name: Corn Spurry
French name: spourier
Spanish name: esparcilla
Portuguese name: espérgula
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Um welche Pflanze handelt es sich? Wie sieht sie aus? Wo wächst sie?
"Im Frühjahr keimendes, sommereinjähriges, sich fettig anfühlendes Samenunkraut mit kurzer Pfahlwurzel. Bevorzugt leichte, kalkarme, stark bis mäßig saure Böden mit guter Wasser- und Nährstoffversorgung; Bodenversauerungsanzeiger." (3)
sagt Astrid Oldenburg in ihrem Unkrautlexikon. Bergau, Müller, Propst und Schäfer beschreiben die Pflanze etwas verschieden:
"Pflanze im oberen Bereich drüsig behaart; sie fühlt sich deshalb etwas klebrig an. Blüten mit 5 ungeteilten Kronblättern und 5 grünen, weiß berandeten Kelchblättern. Blätter lineal, fleischig und zu 6 - 12 quirlartig angeordnet." (4)
Da die Pflanze ölhaltige Samen produziert, hat man sie früher deswegen kultiviert, um diese Samen intelligent ausnutzen zu können. Auch habe man sie in Lappland dem Getreide beigemischt, habe Carl von Linné berichtet. Ob sich irgendwo immer noch diese Produktionsvorgänge in der bäuerlichen und nomadischen Kultur abspielen, dem wäre nachzugehen. Diese Hinweise (5) sind ein guter Grund, mehr Aufschluß darüber gewinnen zu wollen.
Die Pflanze hat sich gute Fortpflanzungschancen geschaffen:
"Die Samen des Acker-Spörgels bleiben im Boden viele Jahre keimfähig." (6)
Die Hinweise im Meyers Konversationslexikon sind recht umfangreich und lohnen das Lesen:
"Spergula L. (Spergel, Spörgel, Spark, Knöterich, Gattung der Karyophyllazeen, einjährige, meist verzweigte Kräuter mit pfriemlichen, gegenständigen, scheinbar büschelig angeordneten Blättern, traubenähnlichen, endständigen Cymen und fünfklappigen Kapseln mit runden, geflügelten Samen. Zwei oder drei Arten in den gemäßigten Strichen beider Hemisphären, besonders auf Kulturland. Der gemeine Spergel (Ackerspergel, Mariengras, S.arvensis L /.../), bisweilen 60-90cm hoch, mit weißen Blüten und schwarzen, warzigen, schmal berandeten Su men, wächst bei uns auf sandigen Feldern im Getreide und wird als Futterpflanze gebaut. Die Kultur in Nordeuropa ist älter als in Südeuropa, wo sie wahrscheinlich zur Zeit des römischen Kaiserreichs ihren Ursprung nahm. Spergel gedeiht in gutem Sandboden bei hinreichender Feuchtigkeit vortrefflich und eignet sich auch auf geringem Boden noch zur Weide. Er bleibt als Brachfrucht für Futter nicht über zwei Monate im Acker, gibt vorzügliches Futter für Kühe, als Heu auch für Schafe und wird von Pferden in jeder Beschaffenheit gern gefressen. Das Spergelheu ist dem besten Wiesenheu gleich zu achten /.../, auch die Spargelsamen haben nicht unbedeutenden Nährwert und werden oft als Vogelfutter benutzt. Die Keimfähigkeit der Samen dauert drei Jahre." (7)
Das sind sehr gute Daten aus dem Jahre 1909, die noch akribischer verfolgbar sind.
Bienen und Wespen kümmern sich um die Bestäubung der Blüten, aber die Pflanzengruppierung kann sich auch selbst bestäuben.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe im Zusammenhang bei: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.60; und in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Acker-Spark
(2) siehe im Zusammenhang in:
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://lh4.ggpht.com/_rWksMjEBTQk/Sa1aiHsWb-I/AAAAAAAAM8o/TViwNPwKBtI/s800/leo-mic-Spergula-arvensis-1784.jpg&imgrefurl=http://luirig.altervista.org/schedeit/pz/spergula_arvensis.htm&usg=__LsYGeo0Y2sXJ9SEs1u8-mv76Vx8=&h=405&w=368&sz=12&hl=de&start=15&zoom=1&tbnid=aD327gSun54E4M:&tbnh=124&tbnw=113&prev=/images%3Fq%3Dspergula%2Barvensis%26um%3D1%26hl%3Dde%26sa%3DX%26tbs%3Disch:1&um=1&itbs=1
(3) zitiert aus: Astrid Oldenburg: Unkrautlexikon. In:
http://www.agrarservice.de/unkraeuter/ackerspoergel.htm
Als Quelle nennt diese Autorin eine Veröffentlichung der BASF: "Ackerunkräuter und Ackergräser Rechtzeitig erkennen, gezielt bekämpfen!"
(4) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.60
(5) siehe zunächst die wenigen Hinweise bei: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.60.
(6) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.60.
(7) zitiert aus:
http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Sperg%C5%ADla
Zum Lexikon ist dort angegeben:
"Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 716."
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