Bei der Wasserpflanze "Raues Hornblatt" handelt es sich um ein Hydrophyt der Hornblattgewächse, das
"in nährstoffreichen stehenden und langsam fließenden Gewässern in ganz Deutschland, Europa, im nördlichen Asien und in Nordamerika verbreitet" (1)
ist. Die Pflanze lebt untergetaucht und schwebt in Wassertiefen, die "von 0,5 bis 10m" reichen können.
Auch anderswo wird auf das freie Schweben der Pflanze hingewiesen:
"Das Raue Hornblatt ist nicht verankert, sondern treibt frei im Wasser." (2)
Bergau, Müller, Propst und Schäfer beschreiben die Pflanze so:
"Unterwasserpflanze. Blätter in Quirlen; starr, hart, hellgrün und 1 bis 2mal gegabelt. Blüten unscheinbar in den Blattquirlen." (3)
Es lohnt sich, die Beschreibungen zu vergleichen, weil in jeder andere zusätzliche Hinweise auftauchen. Als Merkmale werden etwa genannt:
"Bis zu 1m lange Sprosse werden ausgebildet. An ihrem zerbrechlichen, aber zugfesten Stängel sind quirlartig 4 bis 12 dunkelgrüne, raue Blätter angeordnet. Die Blüten sind unscheinbar." (4)
Neben der Bezeichnung "Raues Hornblatt" taucht auch noch eine andere Benennung auf: "Untergetauchtes Hornblatt". (5)
Es tritt offensichtlich auch eine falsche Benennung in Erscheinung.
Statt "Hornblatt" kommt für die Gattung im deutschen Sprachraum gelegentlich "Hornkraut" vor, aber:
"(dies ist bereits der deutsche Name der Gattung Cerastium)" (6)
Im Aquarium nutzt man das "Raue Hornblatt" und andere Hornblattarten dazu, die Wasserqualität positiv zu beeinflussen:
"In der Aquaristik finden verschiedene Hornblattarten Verwendung. Sie zeichnen sich durch ein starkes Wachstum aus und helfen die Wasserqualität zu verbessern. Ihre Eigenschaft, im Wasser gelöste Nährstoffe aufzunehmen, lässt sie auch zur Algenbekämpfung geeignet erscheinen." (7)
Die Arten der Gattung "Hornblatt" haben zu einer Fachdiskussion geführt, wohin sie in der Pflanzensystematik gehören sollen. Interessant ist deshalb dieser Hinweis:
"Die Arten dieser Familie unterscheiden sich stark von allen anderen Blütenpflanzen. Aufgrund von DNA-Sequenzen wird angenommen, dass die Hornblattgewächse entweder die Schwestergruppe aller anderen Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliophyta) oder die Schwestergruppe der Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrigen (Rosopsida) oder die Schwestergruppe der Einkeimblättrigen (Liliopsida) darstellen." (8)
Dies läßt erkennen, wie offenzuhalten die Systematik der Pflanzen ist, weil neue und bessere Erkenntnisse dazu führen müssen, die Zuordnungen umzubauen.
Was die Vermehrung der Pflanze betrifft, so kann sie verschiedene Wege nutzen. Die Pollen der Pflanze treiben im Wasser auf die Griffel in den Blüten. Die späteren Samen treiben ebenfalls im Wasser oder werden "von Wasservögeln verbreitet". Bergau, Müller, Propst und Schäfer weisen auch darauf hin:
"Die Pflanze lässt sich über abgerissene Stängel leicht vermehren." (9)
In Gartenteichen gilt das "Raue Hornblatt" als Nutzpflanze. So wird z.B. darüber informiert, daß Unterwasserpflanzen "oft wertvolle Sauerstoffspender" und bei zu starken Wuchs "bequem abgefischt werden" können. (10)
Es gibt also reichlich Aspekte, die zum Themenfeld bei der Beschäftigung mit der Pflanze "Raues Hornblatt" werden können.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkung:
(1) siehe Zitat im Kontext in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Raues_Hornblatt
(2) zitiert aus:
http://www.donauauen.at/?area=nature&subarea=flora&category=herbs&story_id=774
(3) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.166
(4) Zitat mit Bezug zum Nationalpark Donau-Auen:
http://www.donauauen.at/?area=nature&subarea=flora&category=herbs&story_id=774
(5) siehe bei: Thomas Meyer: Blumen in Schwaben: Familie: Hornblattgewächse (Ceratophyllaceae). In:
http://blumeninschwaben.de/Hauptgruppen/hornblattgewaechse.htm
(6)-(8) siehe Zitate im Kontext in:
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/627344
(9) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.166
(10) ein Hinweis dazu findet sich in: Der Sängerhof: Teichpflegemittel für klare Verhältnisse im Gartenteich. Siehe in:
http://www.saengerhof.de/gartenteichpflege.html
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