Donnerstag, 18. November 2010

Chinesischer Blauregen - Wisteria sinensis

Aus Ostasien wurde der Chinesische Blauregen nach Europa gebracht. Er soll in den Provinzen Guangxi, Guizhou, Hebei, Henan, Hubei, Shaanxi und Yunnan
beheimatet sein. (1)

Die Pflanze kann ein stolzes Alter erreichen:

"Die Chinesische Wisteria kann mehr als 100 Jahre alt werden." (2)

Bergau, Müller, Propst und Schäfer erwähnen:

"Blüten und Samen des Blauregens sind giftig." (3)

Das läßt aufmerken, denn diese Kletterpflanze verziert so manchen Garten. Andererseits ist sie wegen ihrer Blütenpracht natürlich ein beliebtes Fotoobjekt und wird in Gärten sehr bewundert. Tatsächlich bringt die Pflanze fassungslos schöne Blüten hervor.

"Die Chinesische Wisteria ist eine sommergrüne, stattliche, linkswindende Kletterpflanze mit armdicken Stämmen und dünnen Ästen. Sie kann 20 bis 30 Meter lang an anderen Bäumen entlangklettern oder selbsttragend eine Höhe von 10 Metern erreichen." (4)

Die Blütentrauben machen sich schon vor dem Laubaustrieb bemerkbar, sagt uns dieser Hinweis:

"Die einen bis zwei Zentimeter langen, sehr angenehm duftenden Blüten befinden sich in zahlreichen, langen hängenden Trauben an kurzen Trieben und erscheinen vor dem Laubaustrieb." (5)

Zur Giftigkeit von Blüten und Samen fand sich dies als genauere Darlegung:

"Der Blauregen enthält insbesondere in den Samen ein Lectin (Lectine sind Moleküle, die sich aus Eiweiß und Kohlehydrat-Bausteinen zusammensetzen)." (6)

Man läßt also lieber die Finger davon.

Etwas genauere Angaben zur Drehbewegung der Kletterpflanze geben überraschenderweise Bergau, Müller, Propst und Schäfer, was wundert, da ihre Beiträge zu Pflanzen eher knapp gehalten sind:

"Als besonders starkwüchsiger Winder benötigt er sehr feste Kletterhilfen. Man sollte ihn regelmäßig zurückschneiden. Für eine volle Drehbewegung (Kreis) benötigt der Blauregen beim Suchen nach einer Klettermöglichkeit etwa drei Stunden." (7)

Von vielen Ratgebern wird der Chinesische Blauregen als Fassadenschmuck empfohlen, er läßt sich aber auch durch Schnitt zu einer ganz anderen Wuchsform verleiten:

"Chinesischer Blauregen an einer südlich exponierten Hauswand. Hier rankt er sich an gut befestigten Drähten hoch und fühlt sich in der Sonne wohl.
Der Blauregen eignet sich besonders gut zur Fassadenbegrünung, denn er schädigt den Putz nicht durch Haftwurzeln.
Glyzinien können durch regelmäßigen Schnitt auch in Büschen gezogen werden (selbst ein Bonsai ist möglich) und sie lassen sich so auch auf dem Balkon im Kübel ziehen. Nur sollte der Pflanzkübel schattig stehen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, der kann dort die Pflanzen auch automatisch mit den entsprechenden Anlagen bewässern. " (8)

Die Pflanze wird als winterhart beschrieben, soll aber feuchte Standorte mögen.

Biotekt Brandwein erwähnt eine Besonderheit:

"Ein 1892 in Kalifornien gepflanzter chinesischer Blauregen gilt als größte blühende Pflanze der Welt. Die Trieblänge dieser Wisterie wurde vor einigen Jahren mit 150 Meter Länge angegeben, das Pflanzengewicht mit ca. 230 Tonnen und die Ausbreitung mit 0,4 Hektar." (9)

Wenn eine Pflanze dies leisten kann, verdient sie besondere Aufmerksamkeit. Die sollte man ihr widmen.

Karl-Ludwig Diehl


Anmerkungen:
(1) siehe im Gesamtzusammenhang bei:
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/254947
siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Chinesische_Wisteria
(2) zitiert aus:
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/254947
(3) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.20
(4)-(5) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Chinesische_Wisteria
(6) zitiert aus:
http://www.giftpflanzen.com/wisteria_sinensis.html
(7) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.20
(8) zitiert aus:
http://www.derkleinegarten.at/pflanzen-kletterpflanzen/wisteria/index.html
(9) zitiert aus:
http://www.biotekt.de/kletterpflanzen/wisteria.htm

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