Von Lärchen wissen wir, daß die Nadeln im Winter abfallen. Sie verfärben sich zuvor im Herbst leuchtend gelb. Bergau, Müller, Propst und Schäfer fügen an:
"Die Nadeln sind schwach giftig." (1)
Warum die Nadeln abfallen, ist erklärt:
"Der Abwurf der Nadeln im Winter verringert die Verdunstung und verhindert so ein Vertrocknen des Baumes." (2)
Das Erscheinungsbild dieser Lärche wird so geschildert:
"Sommergrüner, 35 - 40 m hoher Baum, mit regelmässiger meist schlanker, im Alter etwas abgeflachter Krone." (3)
Man findet diesen Baum in den Gebirgen Mitteleuropas, d.h. in den Alpen, den Sudeten, Karpaten und wohl in den Weichselniederungen, wird von Baumkundlern angeführt. Bergau, Müller, Propst und Schäfer informieren so:
"Die Europäische Lärche bildet in den Zentral- und Ostalpen die obere Baumgrenze (bis 2500 m). Sie gedeiht auch auf mineralsalzarmen Sandböden und wurde deshalb vor allem in Norddeutschland als Forstbaum eingeführt." (4)
Wir können unser Wissen erweitern, wenn wir die Zugehörigkeit der Baumart zur Gattung und Pflanzenfamilie durcharbeiten:
"Die Europäische Lärche (Larix decidua) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Lärchen (Larix) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Diese Art ist in Europa heimisch; sie überdauerte die letzte Eiszeit vermutlich in den Karpaten." (5)
Die Holzverarbeiter haben sich natürlich mit dem Baum sehr genau beschäftigt. Es wundert deshalb nicht, wenn sich auch Schreiner daran gemacht haben, gute Hinweise zu dem Baum zu geben:
"Laubwerfender Nadelbaum bis etwa 40 m Höhe mit schmal kegelförmiger Krone von regelmäßig quirligem Aufbau. Rinde graubraun, anfangs glatt, später rissig und in größere rosabraune Platten aufgelöst, am Stammgrund sehr dick. Äste ziemlich kurz, fast waagrecht abstehend. Zweige hängend oder aufsteigend, gelblich-grau, ohne Haarbesatz. Endknospen kugelig, kurz gespitzt, gelblich-braun. Nadelblätter in Büscheln zu je 30-40, 1-3 cm lang, ziemlich weich, stumpf oder wenig spitz, oberseits hellgrün, unterseits mit 2 grünlichen Längsstreifen. Weibliche Zapfen im jungen Zustand mit auffallenden rötlichen Schuppen, 2-3,8 x 1,5-2,5 cm, kegelig-eiförmig, zur Reifezeit braun; Schuppen zu 40-50, rundlich, locker anliegend, mit feinem Streifenmuster, bräunlich behaart, Spitzen der Deckschuppen manchmal herausragend. Formenreich. Ursprünglich nur in den Alpen, der Tatra und den Karpaten. Häufig als Forstbaum kultiviert. In Großstädten wegen erheblicher Luftverschmutzung schlechtwüchsig. Blütezeit März bis April." (6)
Bei ihnen erfährt man auch etwas mehr über die Gattung Larix:
"Kleine Gattung laubwerfender Nadelbäume mit etwa 10 Arten in den kühl-gemäßigten Gebieten der Nordhemisphäre (Nördliche oder gebirgige Teile Europas, Asiens und Nordamerikas). Die Lärche ist von Natur aus ein typischer Gebirgsbaum. Seit dem 17. Jahrhundert wird sie aber wegen ihres geschätzten Holzes auch im Flachland häufiger als Mischbaumart angepflanzt." (7)
Um Holz zu gewinnen, pflanzte man die Lärchen also auch im Flachland. Das wird sicherlich genauso für die "Europäische Lärche" gelten. Damit für die Holzverarbeitung gewisse Standards garantiert sind, hat man der Lärche Kurzzeichen verpaßt, die auf die Herkunft und die Eigenschaften des Holzes verweisen:
"Kurzzeichen gem. DIN 4076: Lärche (LA)
Europäschisches Kurzzeichen gem. DIN EN 13556: Europäische Lärche (LADC, EU), amerikanische Lärche (LAOC, AM), Dunkeld-Lärche (LAER, EU), japanische Lärche (LAKM, AS), Sibirische Lärche (LAGM, AS)" (8)
All das verrät, daß die Europäische Lärche einerseits ein Waldgehölz ist, das zum Landschaftsbild gehört, andererseits zieht man aus der hohen Pflanze Nutzen und Gewinn. So läßt sich aus dem Harz der Europäischen Lärche etwa das Terpentin gewinnen. Diesem Themenfeld und vielen anderen Fragen läßt sich weiter nachgehen.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.114
(2) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_L%C3%A4rche
(3) zitiert aus: baumkunde.de: Larix decidua. In:
http://www.baumkunde.de/Larix_decidua/
(4) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.114
(5) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_L%C3%A4rche
(6)-(8) zitiert aus: schreiner-seiten.de: holzarten: laerche. In:
http://www.schreiner-seiten.de/holzarten/laerche.php
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