Auf fetten und moorigen Böden, auf feuchtem Ton oder Lehm, wächst die "Kuckucks-Lichtnelke", die von den Botanikern "Lychnis flos-cuculi" genannt wird, um sie wissenschaftlich einzuordnen.
Bergau, Müller, Propst und Schäfer beschreiben sie so:
"Blüten intensiv lilarosa, selten rein weiß; Kronblätter bis über die Mitte tief 4-lappig. Untere Stängelblätter breit-länglich, obere schmal-lanzettlich." (1)
Sie erwähnen auch, daß diese Pflanze in guter Gesellschaft ist, nämlich oft den "Scharfen Hahnenfuß", den "Großen Sauerampfer" und die "Sumpf-Dotterblume" in ihrer Nähe hat..
"Der Gattungsname Lychnis kommt von der griechischen Bezeichnung für Leuchte (Lampe) und weist auf das leuchtende Rot hin, mit der die Art im Frühjahr blüht." (2)
Die "lilarosa" Farbe als "Rot" zu bezeichnen, das leuchtet, wird vermutlich darauf hindeuten, daß Farben unterschiedlich angesehen werden können, andererseits ist zu bedenken, daß es eine Pflanze namens "Rote Lichtnelke" wirklich gibt, die allerdings von Botanikern "Silene dioica" genannt wurde. Wie sich das erklärt, dem wird man nachgehen müssen.
"Die Kuckucks-Lichtnelke ist in den gemässigten Zonen Europas und West-Asiens bis in Höhen von 2000 Meter NN heimisch. Im 19. Jahrhundert wurde sie nach Amerika eingeschleppt, wo sie sich verbreitete. Sie bevorzugt feuchte, mäßig fette Wiesen, Moore und Sümpfe. In stark überdüngten Wiesen findet man sie nicht, dafür aber in nassen, nährstoffarmen Gräben im Umfeld." (3)
Ein Naturlexikon berichtet dies:
"Stark überdüngte Wiesen meidet sie, besiedelt mehr die nassen, nährstoffarmen Gräben im Umfeld. Sie gilt als Zeigerpflanze für Bodenfeuchte." (4)
Ihr Lebensraum scheint sich zu verknappen:
"Da immer mehr Flächen trockengelegt werden, wird die Kuckucks-Lichtnelke in der Natur immer seltener, wird dafür immer öfter als Pflanze an Gartenteichen kultiviert." (5)
Zur kulturgeschichtlichen Bedeutung dieser Pflanze, die etwa 70-80 cm hoch werden kann, gibt es einige interessante Hinweise:
"Der Name Kuckucks-Lichtnelke dürfte von der Kuckucksspucke kommen, die sich oft an der Pflanze findet.
Kuckuck hat weniger mit dem Vogel zu tun, es war früher ein anderes Wort, wenn man nicht Teufel oder Hexe sagen wollte.
Der richtige Name für die Pflanze ist also eher Teufels-Lichtnelke oder Hexen-Lichtnelke.
Die Pflanze selbst wurde auch mit Teufel, Kobolden, bösen Geistern und Dämonen in Verbindung gebracht.
Trotzdem ist in einigen Gegenden die Kuckucks-Lichtnelke ein magischer Hinweisgeber wer als künftiger Partner in Frage kommt." (6)
Man wird dem akribischer nachgehen müssen, um die Belege für solche Hinweise aufzuspüren.
Man kann die Pflanze auch in den eigenen Garten bringen, wo sie wohl recht gut anwächst, wenn der richtige Standort gewählt wird:
"Die Kuckuckslichtnelke ist eine heimische Feuchtwiesenart mit bis zu 5 cm großen, auffallend tief geteilten, hellrosa Blüten. Vermehrt sich vegetativ durch Ausläufer und kann so mit der Zeit kleine Herden bilden. Dekorative Wildart für Feuchtstellen und nasse Wiesen, schön am Teichrand ! Um relativ rasch eine zufriedenstellende Wirkung zu erzielen, sollte man die Kuckucks-Lichtnelke relativ dicht in kleinen Gruppen zu pflanzen." (7)
Da sie als Pflanze bemerkenswerten Wuchs und interessante Blüten aufweist, wird man sie sicherlich zu schönerer Form weitergezüchtet haben. Die Heilkundigen, die nach Kräutern gegen Krankheit oder zur Unterstützung der Gesundheit gesucht haben, probierten natürlich auch die Wirkung der Kucksnelke aus. Die Bienenzüchter haben sich natürlich Gedanken darüber gemacht, ob ihre Bienen diese Kuckucks-Lichtnelken anfliegen, um Nektar zu saugen. Sie kamen zu folgendem Schluß:
"Die Befruchtung der Pflanze erfolgt durch Insektenbestäubung. Wegen des tiefen Kelches sind dazu aber nur langrüsselige Insekten wie Schmetterlinge und Hummeln in der Lage. Die Vermehrung geschieht auch vegetativ durch Sprossung, was oft zu größeren Ansammlungen führt." (8)
Nicht jedem kann eine Pflanze dienlich sein, interessant bleibt sie aber trotzdem.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe Zitat im Gesamtzusammenhang: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.34
(2)-(3) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kuckucks-Lichtnelke
(4) zitiert aus:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/002/00198-Kuckuckslichtnelke/mz00198-Kuckuckslichtnelke.html
(5)-(6) zitiert aus:
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/kuckucks-lichtnelke.htm
(7) zitiert aus:
http://www.pflanzen-vielfalt.de/?cPath=1519
(8) zitiert aus:
http://www.bienenzuchtverein-sulzbach-rosenberg.de/fileadmin/daten_40812/Textblatt_Trachtpflanzen_InfoTeil34.pdf
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