Zu den selbstklimmenden Kletterpflanzen gehört auch die "Dreispitz-Jungfernrebe", wie sie von Bergau, Müller, Propst und Schäfer (1) genannt wird. Es scheint sehr viele Namen für dieselbe Pflanze zu geben:
Während "Dreispitzige Jungfernrebe" als Bezeichnung der "Dreispitz-Jungfernrebe" sehr nahe kommt, weichen "Dreilappige Jungfernrebe" und "Dreiblättrige Jungfernrebe" schon etwas deutlicher ab, wollen aber immer noch auf die Blattform verweisen. (2) Diese wird "3-lappig" genannt. (3)
Bei der Art handelt es sich um "Wilden Wein", von dem es viele Arten gibt, die in der "Familie der Weinrebengewächse" zusammengefaßt sind.
Zur Art der "Dreispitzigen Jungfernrebe", dessen lateinische Namensgebung "Parthenosis tricuspidata" im Adjektiv ebenfalls auf die Dreispitzigkeit der Blätter verweist, wird ausgesagt:
"Die Art stammt aus Japan." (4)
Anderswo wird die Heimat der Pflanze etwas differenzierter ausformuliert:
"Die Dreispitzige Jungfernrebe ist in Japan, China und Korea heimisch und gedeiht dort in Auengebüschen, flussbegleitenden Gehölzen und feuchten Bergmischwäldern." (5)
Es lohnt sich vermutlich, dem Thema der Herkunft der Pflanze und wie sie sich verbreitet hat, genauer nachzugehen. Ab wann sie in Westeuropa auftauchte, bleibt deswegen eine offene Frage. Es könnte aber sein, daß die Angaben stimmen, die da lauten, John Gould Veitch habe 1860 Japan besucht und diese Pflanze und auch ihre Samen nach England geschickt, was dazu geführt habe, daß die Firma Veitch&Sons sie schließlich zum Verkauf anbot und wohl seit 1868 einen beachtlichen Absatzmarkt für die Pflanze in Europa schaffen konnte. (6)
Es gibt aber auch den Hinweis:
"Diese Art wurde bereits vor 1867 in die Niederlande gebracht" (7),
was zugleich darauf hindeutet, daß in dieser Frage noch erhebliche Unsicherheit besteht, wie dieser oder ähnliche Vorgänge wirklich abliefen. Die auswertbaren Dokumente sind vielleicht sehr gering und widersprüchlich. Angeführt fand ich sie noch nicht.
Auch Bergau, Müller, Propst und Schäfer nennen die Dreispitzige Jungfernrebe "Wilden Wein" fügen aber zur Erweiterung des Blickwinkels noch hinzu, daß es daneben noch die "Fünfblättrige Jungfernrebe" mit der lateinischen Bezeichnung "Parthenocissus quinquefolia" gibt. Es wundert etwas, daß sie dazu auch schreiben, sie "hat 5- bis 7-teilig gefingerte Blätter". (8)
Bei Brandwein wird "der aus Nordamerika stammende, fünflappige Wilde Wein" erwähnt, der damit unter die Bezeichnung "Parthenocissus quinquefolia" fällt. Genauso wird anderswo auf ein Vorhandensein der "Parthenocissus quinquefolia" in Nordamerika hingewiesen. Man findet diese Pflanze offenbar in den ausgedehnten Auenwaldgebieten der großen Flußtäler an der Südost- und Ostküste der Vereinigten Staaten. Auch das Ufergebiet des Mississippi erlaubt diesem Wilden Wein ein Wachstum. Man ordnet die Pflanze als Liane ein:
"Unter den Lianen sind Uferweinrebe (Vitis riparia), Fünfblättrige Jungfernrebe (Parthenocissus quinquefolia), die aufgrund ihrer mit Haftscheiben versehenen Sproßranken gern für Fassadenbegrünungen verwendet wird, die Stechwinde Smilax herbacea und Amerikanischer Mondsame (Menispermum canadense) hervorzuheben."(9)
Der Biotekt Thorwald Brandwein zählt wie andere diese Benennungen der Jungfernrebe auf:
"Jungfernreben, Wilder Wein, Mauerkatze, Veitschrebe, Veitschi usw." (10)
Er gibt auch Angaben zum möglichen Alter der Jungfernrebensorten:
"Die Lebenserwartung der Parthenocissus Arten beträgt voraussichtlich über 50 Jahre." (11)
Anderswo fand ich dazu noch keine weiteren Angaben, die einen Vergleich zuliessen.
Als Charakteristiken der "Dreispitzigen Jungfernrebe" lassen sich aus Bergau, Müller, Propst und Schäfer zusammenstellen:
- laubabwerfend
- selbstklimmende Kletterpflanze
- Sprossranken mit Haftscheiben
- Blätter dreilappig und eingeschnitten
- rötliches Herbstlaub.
Sie nennen die Pflanze "anspruchslos", daher auch an Hauswänden wachsend, die nach Norden gerichtet sind. Sie heben besonders hervor:
"Als "Bienenweide" und als Nistplatz für Vögel ist sie von ökologischer Bedeutung." (12)
Es lohnt sich, der Pflanze "Dreispitzige Jungfernrebe" noch genauer nachzugehen, um das Bild von dieser Pflanze weiter abzurunden.
Fotos werden dem Blog später hinzugefügt, sobald das Fotoarchiv ausgewertet ist. Man kann sich bei Google mit dem Suchbegriff "Parthenocissus tricuspidata" Fotos der Pflanze aufrufen.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.18
(2) siehe dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dreispitzige_Jungfernrebe
(3) siehe etwa bei: Bergau, Müller, Propst, Schäfer, wie vor, S.18
(4) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst, Schäfer, wie vor, S.18
(5) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dreispitzige_Jungfernrebe
(6) siehe dazu unter dem Stichwort Geschichte in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dreispitzige_Jungfernrebe
(7) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dreispitzige_Jungfernrebe
(8) siehe dazu genauer bei: Müller, Propst, Schäfer, wie vor, S.18
(9) siehe bei:
http://www.biotekt.de/kletterpflanzen/parthenocissus.htm
Zitat aus: Frank Fukarek, Helmut Hübel, Peter König, Gerd K.Müller, Roland Schuster, Michael Succow: Urania Pflanzenreich. Vegetation. Leipzig usw., 1995. S.292
(10)-(11) zitiert aus:
http://www.biotekt.de/kletterpflanzen/parthenocissus.htm
(12) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer, wie vor, S.18
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