In einem interessanten Beitrag zu den Kreuzkräutern, oder anders gesagt, Greiskräutern, war zu lesen:
"Der botanische Name leitet sich von lat. senex = Greis her, vermutlich, weil die fruchtenden Pflanzen durch die weißlichen Haarkronen der Früchte an Greisenhaare erinnern." (1)
Dieses "vermutlich" sagt uns, es muß nicht deshalb sein.
Die Gattung der Greiskräuter soll über tausend Arten umfassen, die fast überall auf der Erde zu finden sind. Eine Auswahl davon läßt sich in Deutschland antreffen:
"Die Gattung der Senecio ist in Deutschland mit vielen Arten vorkommend, zum Beispiel Senecio morensis (Schmalblättriges Kreuzkraut), Senecio fuchsii (Fuchs-Kreuzkraut), Senecio viscosus (klebriges Kreuzkraut), Senecio vulgaris (Gewöhnliches Kreuzkraut) und viele mehr." (2)
Ursprünglich soll die Pflanze in gemäßigten Zonen Europas und Westasiens vorgekommen sein. Weidetiere meiden sie. Der Grund wird wohl das Gift in der Pflanze sein:
"Die ganze Pflanze ist stark giftig; junge Pflanzen sind am giftigsten. Die Giftstoffe sind auch in Heu und Silage wirksam (konserviertes Futter mit Kreuzkraut wird gern gefressen. Alle Pflanzenarten der Gattung Senecio enthalten krebserzeugende (cancerogene) Pyrrolizidinalkaloide, hauptsächlich Jacobin und Senecionon sowie Oxalate." (3)
Wenden wir uns dem "Klebrigen Greiskraut" zu, das sicher unter vielen Namen vorkommt. Die wissenschaftliche Bezeichnung lautet "Senecio viscosus".
"Die Pflanze fühlt sich klebrig an (Drüesenhaare; Lupe!) und riecht unangenehm bisamartig. Blätter fiederförmig und zum Teil spinnwebig behaart. Zungenblüten meist zurückgerollt. Viele Greiskräuter bastadieren, sodass die Bestimmung nicht immer gelingt." (4)
Der letzte Satz ist interessant. Das sagt, die Pflanze paßt sich an und sieht nicht immer so aus, wie es diejenigen meinen, wenn sie nach ihr suchen. Man finde sie auf trockenen, relativ stickstoffarmen, kalkfreien Böden, d.h. heißt auch auf Brachflächen, aber genauso an Wegesrändern und Kahlschlägen, meinen dieselben Autoren.
Anderswo, in einem Hinweis aus Österreich, ist die Pflanze, die dort auch als Kleb-Greiskraut etwas anders geschrieben auftaucht, so beschrieben:
"Ein 15-60cm hohes, drüsenhaarig-klebriges Kraut mit unangenehmem Geruch. 21 Hüllenblätter, wenige locker abstehende Außenhüllblätter. Die Strahlblüten meist bald zurückgerollt." (5)
Ihr Verbreitungsgebiet in einer Gebirgslandschaft verdient besondere Aufmerksamkeit:
"Lichte Wälder, Holzschläge, Ödland; bodenvag. Verbreitet und häufig bis in die Voralpenstufe, bis etwa 1900m." (6)
Es lohnt auszuwerten, welche Beschreibungen es noch gibt:
"bedeckt mit kurzen, klebrigen Drüsenhaaren, auffallend riechend; die Blätter tiefer geteilt, mit schmalen, lanzettlichen, buchtig gezähnten Lappen; Blütenköpfchen dicker, mit zahlreichern gelben Blütchen, längeren Blütenstielen, eine lockere, gipfelständige Traube bildend. Aeussere Hüllblätter gewöhnlich nur 2 - 3, fast halb so lang als die innern, welche zu 20 vorhanden sind. Aeussere Blütchen zungenförmig, aber klein, nur vor der Befruchtung und bei Sonnenschein ausgebreitet, sonst zurückgeschlagen, so dass sie leicht übersehen werden. Schliessfrüchtchen glatt." (7)
Diese, offensichtlich schon etwas ältere Beschreibung deckt sich weitgehend mit denen der anderen Autoren. Auf der Suche nach weiteren Benennungen der Pflanze traf ich auf dies. Es wirkt nicht sehr umfangreich:
"Klebriges Greiskraut; Klebriges Kreuzkraut; Kreuzkraut, Klebriges; Greiskraut, Klebriges" (8)
Die Wiederholungen derselben Benennungen sind mir nicht nachvollziehbar. Es muß nach weiteren Hinweisen zur Pflanze gesucht werden.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Greiskr%C3%A4uter
(2)-(3) zitiert aus:
http://www.wildhueter-st-hubertus.de/html/kreuzkraut.html
(4) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.84
(5)-(6) zitiert aus: austria-lexikon: Kleb-Greiskraut. In:
http://www.austria-lexikon.at/af/Wissenssammlungen/Flora/Kleb-Greiskraut
(7) zitiert aus:
http://www.flogaus-faust.de/text/senevisc.htm
Die Beschreibung ist von Hermann Wagner (1882) übernommen worden.
(8) zitiert aus:
http://www.spohns.de/DrRolandSpohn/Pflanzen-S.html
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