Der "Canada Balsam", oder die "Balsam-Tanne", auch "Balsamtanne" geschrieben, wird von den Pflanzenkundlern "Abies balsamea" genannt. Diese Fachbezeichnung der Botaniker enthält das Wort "Abies", das auf die Gattung der "Tannen" verweist. Zum Wort "balsamea" fand sich ein Hinweis:
"balsamea = wohlriechend (bezieht sich auf das Harz und den Duft der Nadeln)" (1)
Was hat es mit dieser Baumart auf sich?
"Sie wächst im nordöstlichen Nordamerika, wo sie sowohl Tief- als auch Bergland besiedelt. Sie gilt als relativ anspruchslos gegenüber dem Standort und ist frosthart." (2)
Es heißt,
"Balsamtannen haben aromatische Nadeln und purpurne Zapfen" (3)
und:
"die Rinde umschließt Harztropfen." (4)
Man schneide die Rinde an, damit das Harz herausläuft. Es wird zu Heilzwecken verwendet.
"Die Balsam-Tanne ist ein Flachwurzler und deshalb sehr anfällig gegenüber Windbrüchen. Die Wurzeln wachsen selbst an tiefgründigen Standorten nicht tiefer als 60 bis 75 Zentimetern. Einzig für Sandböden im nördlichen Ontario ist eine Wurzeltiefe von 137 Zentimetern nachgewiesen. Selten kommt es zur Bildung einer Pfahlwurzel, die jedoch meist schon nach kurzer Zeit abstirbt. Die Feinwurzeln bilden ein dichtes Polster in den oberflächennahen und humusreichen Bodenschichten. Nicht selten kommt es zu Wurzelverwachsungen mit benachbarten Bäumen." (5)
Auch andere Einzelheiten der Baumart sind beschrieben. Zu den Blättern wird formuliert:
"20 - 35 mm lang, oberseits dunkelgrün, auf der Unterseite zwei schwach silbrig-weiße Stroma-Streifen. Apex rundlich, Basis ungestielt. Die Nadeln riechen beim Zerreiben stark aromatisch." (6)
Über die Blüten erfahren wir:
"weibliche Einzelblüten, purpurrot, aufrecht stehend, kugelig oder eiförmig, ca. 2 cm groß, zweigoberseits an der Spitze der Oberkrone, männliche Blüten in Gruppen, länglich, gelb bis rötlich, 3-6 mm lang, an Zweigunterseiten im mittleren Kronenbereich." (7)
Es gibt auch eine Zwergform dieser Balsamtanne:
"Die Zwerg-Balsam-Tanne aus der Familie der Kieferngewächse ist die Zwergform der Balsam-Tanne. Sie hat einen kugligen Wuchs und wird bis 0,80 m hoch und etwa 1,50 m breit. Diese Tanne eignet sich für den Steingarten. Sie ist schattenverträglich. Allerdings reagiert sie auf Trockenheit empfindlich." (8)
Wie das Harz gewonnen wird und wozu es nützt, dazu fand sich eine Erläuterung:
"Das Harz ist relativ dünnflüssig und lässt sich leicht durch das Ausdrücken der Harzblasen gewinnen, einfach die Blase anstechen, Löffel drunterhalten und Blase ausdrücken.
Das so gewonnene Harz heißt Kanadabalsam (syn. Kanadisches Terpentin), der durch Aufstechen der Harzanschwellungen in der Rinde gewonnene Balsam.
Inh.: äther. Öl (16-27 %), Harz (70-80 % mit Harzsäuren komplexer Zusammensetzung), Bitterstoffe, Bernsteinsäure, Essigsäure, Ameisensäure. Die Wirkung des ätherischen Öles reicht ebenfalls von Atemwegsproblemen bis hin zu rheumatischen Problemen." (9)
In einem älteren Text fanden sich diese Formulierungen zur "Balsam-Tanne":
"Die Balsamtanne, Pinus balsamea, gehört in Canada und Virginien zu Hause, bringt in Deutschland reifen Saamen, und möchte auch im nördlichen Europa angepflanzt werden können.
Die Nadeln sind kürzer und breiter als die der Edeltanne, und unten mit zwei weissen Streifen in Punkten versehen. Die Blüthen zeigen sich im Mai, die Zapfen sind länglich, bräunlich und aufwärts sitzend. Im November wird der Saame reif und fliegt im März ab. Man pflückt die Zapfen in den Wintermonaten.
Diese Tanne ist zärtlicher als die Edeltanne und erreicht die Höhe und Stärke derselben nicht. Die Beulen am Stamm geben einen wohlriechenden Terpentin.
Der Saame wird vier und zwanzig Stunden in Wasser eingeweicht, in Rinnen in gute Gartenerde gelegt und sehr wenig bedeckt. Die jungen Pflanzen kann man 2 - 3 Fuß von einander setzen.
In Nordamerika benutzt man das Holz zum Schiffbau, und nimmt Masten zu Kriegs- und Kauffartheischiffen davon." (10)
Daraus wird ersichtlich, daß das Holz sich zum Bau von Schiffen eignete und dazu auch verwendet wurde. Zum Verbreitungsgebiet
gibt dieser Text Hinweise:
"Die Balsamtannen stehen entweder in reinen, gleichaltrigen, undurchdringlichen Wäldern oder gemischt mit Fichte, Birke, Ahorn Pappel und dem Abendländischen Lebensbaum. Auffallend ist die regelmäßige, kandelaberförmige Krone der Tanne, die im Gegensatz zu den oft bizarren Kronenformen der Fichten steht. Die Heimat dieser Bäume erstreckt sich über den ganzen amerikanischen Kontinent von Neufundland im Osten bis Yukon im Westen." (11)
Eine weitere Beschäftigung mit dem Baum lohnt sich gewiss.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus:
http://www.baumkunde.de/Abies_balsamea/
(2) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Balsam-Tanne
(3)-(4) zitiert aus: Lesley Bremness: Kräuter. Starnberg, 2005 (englische Ausgabe 1994). S.32
(5) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Balsam-Tanne
(6)-(7) zitiert aus:
http://www.baumkunde.de/Abies_balsamea/
(8) zitiert aus:
http://www.diplomlandespfleger.de/abiesbalsameanana.html
(9) zitiert aus:
http://der-jiaogulan-garten.blogspot.com/2010/10/die-balsam-tanne-botanisch-abies.html
(10) zitiert aus: Hermann Friedrich Becker: Über Cultur, künstliche Bildung und Fällung des Schiffsbauholzes. Leipzig, 1804; digital aufrufbar:
http://books.google.de/books?id=5Ho5AAAAcAAJ&pg=PA83&lpg=PA83&dq=Balsamtanne&source=bl&ots=DamZJ0Ca5Y&sig=zkSB-96RFYHKXuc7KHP1CptpJXE&hl=de#v=onepage&q=Balsamtanne&f=false
(11) zitiert aus:
http://www.weltwald-harz.de/index.php?id=1777
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