Die "Salatgurke" gehört zur Gattung der Gurken und damit zu den Kürbisgewächsen. Die Botaniker nennen sie "Cucumis sativus". Über ihre Herkunft wird spekuliert. So las ich z.B.:
"Über den Ursprung der Salatgurke, streiten sich bis heute noch die Geister. Während die einen überzeugt sind, dass sie aus dem Himalajagebirge stammt, meinen andere wiederum, die Gurke sei ursprünglich in Afrika beheimatet gewesen, bevor sie über Ägypten in den südeuropäischen Mittelmeerraum gelangte." (1)
Anderswo versucht man sich mit dieser Erklärung:
"Die Heimat der Gurke liegt wahrscheinlich in Indien, wo sie etwa um 1500 v. Chr. domestiziert wurde." (2)
Obwohl die Herkunft offensichtlich nicht abgesichert ist, wird ihr Weg in die Anbaugebiete der Welt so beschrieben:
"Von Indien hat sie sich in alle warmen Gebiete der Alten Welt ausgebreitet. Aus dem Irak sind Beschreibungen der Gurke aus der Zeit um 600 v. Chr. bekannt, aus dem Mittelmeergebiet von 200 v. Chr." (3)
Die Nachweise sind offensichtlich selten. Auch eine Erwähnung zur Römerzeit findet sich:
"Bei den Römern war die Gurke weit verbreitet und beliebt. Plinius der Aeltere nennt sie das Lieblingsgemüse des Kaisers Tiberius und erwähnt, dass die für ihn bestimmten Gurken sogar bei Schlechtwetter hinter Glaswänden geschützt wurden." (4)
Was wir leider nicht erfahren, ist, wie die Gurke zu uns in den deutschsprachigen Kulturraum gekommen ist. Vermutlich wird dazu die Literatur der Archäologen befragt werden müssen, die neben der Vor- und Frühgeschichte und der Antikenforschung auch eine Mittelalterarchaeologie betreiben.
Seltsamerweise ist gerade zur Anbaugeschichte der Salatgurke vom Mittelalter bis in unsere Tage nichts angeführt. Es dürften in dieser langen Zeit sehr viele Zuchtversuche unternommen worden sein. Eindrucksvoll ist die Produktionsmengenangabe:
"2007 wurden weltweit etwa 44 Mio. Tonnen Gurken geerntet." (5)
Doch gehen wir noch der strittigen Herkunftsgeschichte der Salatgurke nach. Eine weitere Information breitet diese Spekulation dazu aus:
"Einerseits soll sie schon vor 4.000 Jahren an den Südhängen des Himalayagebirges kultiviert worden sein, andererseits existieren Aussagen, dass die Gurke ihren Ursprung im tropischen Afrika hat. Demnach soll sie über Ägypten in den südeuropäischen Mittelmeerraum gelangt sein. Im 19.Jahrhundert schließlich gelangte sie auch nach Nordeuropa." (6)
Es dürfte interessant sein, etwas mehr darüber zu erfahren, was zur Geschichte des Anbaus der Salatgurke in den unterschiedlichen Ländern der Erde zusammengetragen wurde. Zu Rußland ist folgender Hinweis nützlich:
"Distribution. India is considered the native land of cucumbers. They were entered into cultivation some thousand years ago. It is believed that the cucumber appeared in Russia before the 9th century, but the first written work regarding this plant was in 1528. From the middle of the 17th century it was a widespread vegetable cultured in Russia. Species is cultivated especially widely in countries of temperate climate. In the USSR it was cultivated on an area of about 220 thousand hectares. The productivity in open ground is from 4 tons per hectare in the Volgo-Vjatskom area and up to 8-10-15 tons per hectare (up to 40) in southern areas. It is cultivated in open ground up to the 65th degree of northern latitude in the European part of Russia and until the 61st degree of northern latitude in the Asian part of Russia (Central regions of Yakutia). The basic crops are concentrated in the central areas of Russia, the Volga region, on Northern Caucasus, Ukraine, in Kazakhstan, Western Siberia." (7)
Wenn zu lesen ist, daß die Gurke sich wahrscheinlich bereits im 9.Jahrhundert in Rußland im Anbau befunden hat, dann wird man eine Ausbreitung der Pflanze im westlichen Europa nördlich der Alpen auch schon um diese Zeit annehmen können.
Beschrieben wird die Pflanze z.B. so:
"Die Gurke ist eine einjährige Pflanze, die niederliegend und kletternd wächst, und dabei ein bis vier Meter lang werden kann. Manche Zuchtsorten wachsen wesentlich gedrungener und kompakter. Die ganze Pflanze ist borstig-steif behaart. Die Blätter sind gestielt und ebenfalls rau behaart. Die Blattspreite ist dabei 7 bis 18 Zentimeter lang und gleich breit. Der Blattgrund ist herzförmig, die Spreite fünfeckig und mit spitzen Enden, leicht handförmig gelappt mit drei bis fünf Lappen. Der Blattrand ist fein gezähnt. In jeder Blattachsel entspringt eine unverzweigte Ranke." (8)
Auch dieser Hinweis will Auskunft über die Herkunft der "Salatgurke" geben. Wir erfahren zugleich etwas zur Namensgebung:
"Im alltäglichen Sprachgebrauch wird die essbare, grüne und feste Beerenfrucht als Gurke, auch als Salatgurke oder Schlangengurke, bezeichnet. Gurken waren bereits den Griechen und Römern bekannt. In das nördliche Europa drangen sie erst im Mittelalter vor." (9)
Es gibt einige Varietäten der Pflanze "Cucumis sativus". Sie unterschieden manche die "Feldgurke" von der "Minigurke", usw. Diese Beschreibung verrät sehr unterschiedliche Gestalten der Gurken, die geerntet werden können, um sie zu essen:
"Bei der Gurkenpflanze handelt es sich um ein Fruchtgemüse mit fleischigen Beerenfrüchten in sehr verschiedenen Formen und Größen. Salatgurken werden bis zu 40 cm lang und ca. 10 cm dick. Sie sind meist gleichmäßig geformt, manchmal walzenförmig oder an den Enden verjüngt, sowie von glatter, mäßig geriefter Schale." (10)
Da die Frucht überwiegend aus Wasser besteht, essen sie manche, um abzunehmen. Über die Inhaltsstoffe liegen Informationen vor, die sich nach Untersuchungen an Gurken auf den Philippinen ergaben:
""Fruit contains dextrose (0.11 to 0.98%); saccharose (0.05 to 0.13%); fixed oil (0.11-0.98%). Seed contains fixed oil (Gurken oil) 25% consisting of oleic acid (58%), linolic acid (3.7%), palmitic acid (6.8%), stearic acid (3.7%); phytine; and lecithine. Aerial parts contain a 14a-methyl D-phytosterol; from the pulp, shikimate dehydrogenase. Leaves contain urea and an alkaloid, hypoxanthine. Seeds are antihelminthic; also, cooling, diuretic, and strenghtening." (11)
Vorsicht ist angebracht bei Gurkenteilen, die bitter schmecken und ungenießbar sind.
""Bei den Cucurbitacinen handelt es sich um giftige Bitterstoffe, die teilweise in glykosidischer Form vorliegen und auch für den bitteren Geschmack von Salatgurken (Cucumis sativus) verantwortlich zeichnen." (12)
Durch den Konsum dieser Bitterstoffe von Gurken soll es zu Todesfällen gekommen sein.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus:
http://www.chefkoch.de/magazin/artikel/977,0/Chefkoch/Salatgurke.html
(2)-(5) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gurke
(6) zitiert aus:
http://www.lebensmittellexikon.de/s0000120.php
(7) zitiert aus:
http://www.agroatlas.ru/cultural/Cucumis_sativus_K_en.htm
(8) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gurke
(9)-(10) zitiert aus:
http://www.montalegre-do-cercal.com/pflanzenlexikon/Cucumis_sativus.html
(11) zitiert aus:
http://www.stuartxchange.org/Pipino.html
(12) zitiert aus:
http://www.giftpflanzen.com/bryonia_alba.html
gesehen auch in:
http://de.mimi.hu/pflanzen/cucumis_sativus.html
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