Mittwoch, 12. Januar 2011

Waschnussbaum - Sapindus mukorossi

Der "Waschnussbaum" gehoert zur Gattung Seifenbaum und zu den Seifenbaumgewächsen. Die Botaniker haben für ihn die Bezeichnung "Sapindus mukorossi" gewählt. Er findet sich in den Tropen und Subtropen. Erst nach 10 Wachstumsjahren trägt der Baum Früchte. Es sind dies die sogenannten "Waschnüsse", weil mit ihnen Wäsche gewaschen werden kann.

"Waschnüsse sind auch in Europa erhältlich, sowohl als ganze Nüsse als auch in Pulverform, als gebrauchsfertige, halbierte Schalen oder als anwendungsfertige Produkte wie Flüssigwaschmittel.
Für die Wäsche werden die Nüsse geknackt und die Schalen in einem Baumwollsäckchen zur Wäsche in die Trommel gegeben." (1)

Auf die Frage, ob man den "Waschnussbaum" als Nuss bei uns in Europa zum Keimen bringen kann, las ich folgende Empfehlung:

"Um sicherzustellen, dass der Samen des Waschnussbaumes keimt, empfiehlt es sich, den Samen vor dem Aussähen etwa einen Tag lang in kaltes bis lauwarmes Wasser zu legen. Anschließend wird der Samen direkt in den Boden oder zunächst in einen Blumentopf ausgesät. Ausgezeichnet geeignet sind auch Palmentöpfe, zu denen der Waschnusssamen bei ausreichend Platz gepflanzt werden kann. Damit hat der Waschnusssamen von vorneherein einen geeigneten Boden.
Nach dem Aussähen kann frühestens nach etwa 10 Tagen mit einer Keimung gerechnet werden. Wie andere hartschalige Samen kann es aber auch einmal etwas länger dauern. Auch etwa Palmen brauchen mehrere Wochen um zu keimen." (2)

Waschnüsse, die in Europa zum Verkauf kommen, werden oft von Indien aus auf dem Weltmarkt angeboten und gelangen durch den Fernhandel zu uns. Da diese Nüsse auf Containerschiffen transportiert werden, ergibt sich eine günstige Energiebilanz. Für übliche Waschmittel, die von der Industrie hergestellt werden, ist Rohöl nötig, das ebenfalls über große Entfernungen zu transportieren ist. Das Abwasser der mit Waschnüssen gewaschenen Wäsche ist biologisch abbaubar. Das industrielle Waschmittel erzeugt Abwasser, das in Kläranlagen aufwendig zu reinigen ist. Untersuchungen haben jedoch ergeben, daß mit der Waschnuß im Waschwaaser nicht dieselbe Reinigungskraft erzielt werden kann wie mit industriell hergestellten Waschmitteln. Der Handel schreibt:

"Unsere Waschnüsse kommen aus der Himalaja-Region in Nordindien. Dort wachsen sie vornehmlich wild in den Naturwäldern, werden aber auch von den Kleinbauern angepflanzt. Das indische Forstministerium fördert den Anbau des Seifenbaums, indem es Forstbaumschulen anlegt und die Bäume zum Teil kostenlos verteilt. Damit sollen Lücken in den Wäldern geschlossen werden. Viele Bauern pflanzen den Seifenbaum auch in ihre Gärten und an Feldrändern.
Für die lokale Bevölkerung Indiens erfüllt der Seifenbaum viele wichtige Funktionen. Vor allem ist die Sammlung der Waschnüsse eine zusätzliche Einnahmequelle für ländliche Familien, da die Nüsse regelmäßig auf den lokalen Märkten verkauft werden. Da der lokale Markt allerdings begrenzt ist, produziert die Natur wesentlich mehr Waschnüsse, als sich auf dem einheimischen Markt absetzen lassen. Ein Großteil der Waschnüsse bleibt somit ungenutzt.
Eine Übernutzung der natürlichen Bestände kann daher ausgeschlossen werden.
Im Gegenteil: die Sammlung der Waschnüsse und das damit erzielte Einkommen erhöht den Wert der Wälder für die einheimische Bevölkerung, wodurch die Abholzung für die Gewinnung von Brennholz reduziert werden kann." (3)

Recherchiert man weiter zum "Waschnussbaum", stößt man auf diesen Hinweis:

"Die Waschnuss ist die Frucht des Waschnussbaumes (Sapindus Mukorossi) hinter der rauen Schale steckt das begehrte Saponin, eine seifenhältige Substanz, völlig pH-neutral und von der Umwelt leicht abbaubar. Der Waschnussbaum war ursprünglich in Südindien beheimatet, doch heutzutage findet man ihn über ganz Indien verbreitet." (4)

Demnach wäre der Baum in Südindien beheimatet gewesen, doch wird anderswo ein Verbreitungsgebiet von Afghanistan bis China angeführt. Statt guter Beschreibungen der Pflanzen und des ausgewachsenen Baumes finden sich unzählige Hinweise auf die Verwendung der Waschnuß als Waschmittel.

"Der Waschnussbaum erreicht einen Höhe von bis zu 15 m. Die Blätter werden werden bis zu 30 cm lang.
Im April bis Mai bilden sich viele weiße Blüten. Zum Herbst hin bilden sich die Früchte. Wenn sie Reif sind (September/Oktober), haben sie eine goldene Farbe und sind klebrig. Beim Trocknen lässt die Klebrigkeit nach und sie verfärben sich zu rotbraun." (5)

Solche Beschreibungen sind mehr als dürftig. Man wird also auf die Suche nach weiteren Hinweisen zu diesem Baum gehen müssen.

Karl-Ludwig Diehl


Anmerkungen:
(1) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Waschnussbaum
(2) zitiert aus einem Hinweis vom 12.Februar 2008 in:
http://www.cosmiq.de/qa/show/756613/Waschnussbaum-aus-samen-ziehen-wie-geht-das/
(3) zitiert aus:
http://www.nature.de/artikel/hobby/descript/waschnuss.htm
(4) zitiert aus:
http://www.franzis-natur.com/2009/02/

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