Das Haselnußgewächs mit der botanischen Bezeichnung "Carpinus betulus" nennen wir in deutscher Sprache "Hainbuche".
"Wegen ihres weißlichen harten Holzes nennt man die Hainbuche auch "Weißbuche"." (1)
Die Zuordnung wirkt strittig, denn es heißt anderswo:
"Die Hainbuche (Carpinus betulus), auch Weißbuche oder Hagebuche genannt, gehört zur Gattung der Hainbuchen aus der Familie der Birkengewächse(Betulaceae). Sie wächst als mittelgroßer, laubabwerfender Baum in Europa und Westasien." (2)
Neben "Hainbuche" tauchen also Benennungen wie "Weißbuche" und "Hagebuche" auf. Zu den Benennungen fanden sich Hinweise:
"Die Namen Hainbuche wie auch Hagebuche leiten sich vom althochdeutschen „haganbuoche“ ab, wobei hag "Einzäunung", "Hecke" bedeutet, und sich auf die Schnittfähigkeit der Pflanze bezieht. Ersterer, jüngerer Name steht ab dem Mittelalter zu Hain "kleiner Wald" als Wortbildung zu Hag, da Hainbuchen klimatolerant sind und auch auf dem freien Feld gut gedeihen und daher Haine bilden können. Der zweite Namensteil "Buche" rührt von der äußerlichen Ähnlichkeit mit der Rotbuche (Größe, Form und Nervenmuster der Blätter, glatte Rinde) her; in anderen Merkmalen (Habitus, Früchte) sind Hainbuchen und Buchen jedoch völlig verschieden. Von Hagebuche kommt das Adjektiv hanebüchen für derb, grob (hartes, zähes Holz).
Der Name Weißbuche beruht auf der im Gegensatz zur Rotbuche hellen Holzfarbe der Hainbuche." (3)
Der Erfindungsreichtum der Menschen ist immer sehr groß, was sich auch darin zeigt, für was diese Pflanze eingesetzt wird. So heißt es zum "Lebensbaum" Hainbuche:
"Die im Baumzeichen der Hainbuche Geborenen sind die Zuversicht in Person. Unbeirrbar halten Sie an ihren Vorhaben fest und bringen sie durch ihre bewundernswerte Beharrlichkeit sicher zum Erfolg. Unbezwingbar ist ihr Siegeswille, wenn sie für ein lohnenswertes Ziel kämpfen. Ihre feste Überzeugung in die eigene Kraft und Unverwüstlichkeit lässt sie immer wieder neu erwachsen. Geduldig ertragen sie Unabänderliches und nehmen dabei allergrößte Belastungen auf sich. Manche Verletzung ihrer Seele ertragen sie geduldig und lässt sie in einem Licht der absoluten Unverwundbarkeit erstrahlen. Ihr bewahrendes Wesen wird ihnen durch eine besondere innere Haltung der Gewissheit des Vergänglichen verliehen. Sie stehen über den Dingen und erhellen dadurch das Leben ihrer Mitmenschen." (4)
Es wird gemeint, die vom 2. bis zum 11.Dezember seien die im "Baumzeichen der Hainbuche Geborenen" und hätten die oben genannten Eigenschaften. Wer daran glaubt, ist mit den seltsamen Denkinhalten langzeitig beschäftigt. Die mythische Welt des Lebensbaumes kennt viele Ausprägungen. (5)
"Der persönliche Lebensbaum und auch der gemeinsame Hochzeitsbaum sind dauerhafte Begleiter durch unser Leben. Seit Jahrtausenden besteht zwischen der mächtigsten Pflanze der Erde und dem Menschen eine tiefe Verbindung. Der "Lebensbaum" erinnert uns daran, dass wir immer mit den Wurzeln unserer Herkunft - der Natur und unserer Familie - verbunden sind. Er ist das besondere Geschenk zur Geburt, Taufe oder zum Geburtstag. " (6)
Doch bleiben wir lieber bei der Systematik, um die Zuordnung der Baumart zu verstehen:
"Die Hainbuchen oder Weißbuchen (Carpinus) sind eine Gattung der Familie der Birkengewächse. Es sind sommergrüne Bäume und Sträucher der gemäßigten nördlichen Hemisphäre. Die einzige in Mitteleuropa heimische Art ist die Hainbuche.
Trotz ihres Namens ist die Hainbuche nicht näher mit den Buchen verwandt." (7)
Doch innerhalb der Birkengewächse gibt es noch eine Einteilung:
"Innerhalb der Birkengewächse bilden die Hainbuchen zusammen mit den nahe verwandten Gattungen Hopfenbuchen (Ostrya) und der Haselnüsse (Corylus) die Unterfamilie der Haselnussgewächse (Coryloideae), die von manchen Autoren auch als eigene Familie geführt wird. Zur Gattung Carpinus gehören 30 bis 35 Arten." (8)
Damit ist der Problemkreis endlich eingegrenzt. Nun gehen wir zu den Beschreibungen über:
"Blätter etwas faltig und scharf doppelt gesägt. Stamm mit gedrehten Längswülsten; Borke glatt, dunkelgrau mit helleren Längsstreifen. Männliche und weibliche Blüten in getrennten Kätzchen." (9)
Es lohnt sich, möglichst viele Beschreibungen zu sammeln:
"Die Hainbuche ist ein sommergrüner Laubbaum, der Wuchshöhen bis 25 Meter und Stammdurchmesser von bis zu einem Meter erreicht. Im Kaukasus wird der Baum bis 35 Meter hoch. Das Höchstalter beträgt etwa 150 Jahre. Die Stämme bilden in geschlossenen Beständen acht bis zehn Meter lange Schäfte aus, im Extremfall auch bis 18 Meter lange. Der Stamm hat meist einen unregelmäßigen Querschnitt (spannrückig). Häufig ist der Stamm krumm.
Die Äste sind bei jungen Bäumen senkrecht orientiert und biegen im Alter in die Horizontale um. Die Kronen sind dicht und setzen sich aus weit ausladenden Ästen der unteren Bereiche und senkrecht orientierten Ästen der oberen Bereiche zusammen. Freistehende Bäume bilden mächtige, breit-ovale Kronen." (10)
Anderswo fand sich dieser Hinweis:
"Die Blätter der Hainbuche haben eine längliche bis ovale Form. Vorn endet das Blatt in einer kleinen Spitze. Das Hainbuchenblatt ist etwa 4 - 10 cm lang. Am Stielansatz ist es meist asymetrisch. Der Blattrand ist scharf doppelt gesägt, wobei die einzelnen Blattzähne sehr klein sind.
Beide Seiten des Blattes glänzen leicht, zwischen den Blattadern sind deutliche Rippen zu sehen und zu fühlen. Das Hainbuchenblatt hat eine frische, dunkelgrüne Farbe." (11)
Weitere Hinweise sind:
"Die 3 - 5 cm langen, hängenden Blütenstände des Baumes erscheinen zur gleichen Zeit wie die Blätter. Die weiblichen Kätzchen sind grün und locker. Die männlichen Kätzchen sind etwas dicker und blassgrün bis bräunlich. Männliche und weibliche Kätzchen kommen auf dem gleichen Baum vor." (12)
Aber auch:
"Die grünen Früchte sitzen in der Mitte von drei großen Flügeln.
Die Knospen der Hainbuche sind sehr schlank und liegen dicht am Zweig an." (13)
Mit diesen Beschreibungen soll es erst einmal genug sein, und wir gehen dazu über, darauf hinzuweisen, daß Hainbuchen gerne gepflanzt werden, um Hecken zu bilden:
"Eine Hainbuchenhecke treibt zum Frühjahr mit frischgrünem Laub aus und ist sehr gut schnittverträglich. Nach jedem Heckenschnitt können sich Hainbuchen schnell wieder regenerieren und wachsen somit gut wieder nach. Das Schneiden an diesen grünlaubigen Hecken sollte aber regelmäßig erfolgen, um ein zu starkes Verholzen der Äste und Zweige zu vermeiden. Auch das Wurzelwerk der Hainbuche hat ideale Eigenschaften zur Bodenbefestigung." (14)
Baumschulen leben davon, Hainbuchen zu ziehen, um sie an Wohnhausbesitzer verkaufen zu können, die als Hobbygärtner um ihre Grundstücke Hecken pflanzen wollen. Daraus resultiert ein andauernder Heckenzuschnitt, der im hohen Alter den Hausbesitzern große Probleme bereiten kann.
Die Hainbuche als Baum ist sehr alt und schon lange in Europa heimisch:
"Bereits vor etwa zehn Millionen Jahren, im Pliozän, war die Hainbuche (Carpinus betulus L.) in Europa heimisch. Bekannt ist sie auch unter dem deutschen Namen Hagebuche (mittelhochdeutsch, hac = Gebüsch, Einfriedung), Hornbuche, Steinbuche und Weißbuche." (15)
Den Land- und Waldbauern dient sie als Nutzholz:
"Für den Aufbau von Windschutzstreifen eignet sich Hainbuche von der Ebene bis in die mittleren Gebirgsstufen. Die abgestorbenen Blätter hält sie den ganzen Winter über und bietet damit während der rauhen Jahreszeit weiterhin Schutz. Der Waldbauer schätzt die Hainbuche als „dienende“ Baumart mit vielerlei Qualitäten. Sie ist ausdauernd und hilft, die Schäfte von Eiche oder Esche zu ummanteln und zu beschatten; sie beschattet auch den Boden, der durch das abgeworfene, leicht zersetzliche Laub guten Müll bildet; die Herzwurzel erschließt den Boden; und als Halbschatten- oder Schattenbaumart kann sie überall dort, wo sie noch nicht ist, gepflanzt werden. In Eichenkulturen wurde sie deshalb meist mit der Eiche gleichzeitig gepflanzt, auch um den Verbiss durch Wild auf sich zu ziehen." (16)
Bei der Holzverarbeitung ist einiges zu beachten:
"Die Hain- oder Weißbuche ist das schwerste sowie härteste einheimische Holz, das schon seit altersher verwendet wird. Aufgrund des schlichten Aussehens und der meist nur geringen Dimensionen sowie der besseren physikalischen Festigkeitseigenschaften als bei heimischen Eichen und Rotbuchen, werden die Hölzer der Hainbuche überwiegend für technische Zwecke oder wegen ihrer guten Bearbeitbarkeit verwendet. Außer der in Europa verbreiteten Hainbuche werden, neben anderen Arten dieser ebenfalls in Asien und Amerika vorkommenden Gattung Carpinus, auch die teils noch härteren Hölzer der ähnlich weit verbreiteten Hopfen- oder Schwarzbuchen aus der nahe verwandten Gattung Ostrya verwendet." (17)
All das läßt bereits erkennen, wie umfangreich das Wissen zur Hainbuche sein wird, das sich noch zusammensuchen läßt.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.116
(2)-(3) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hainbuche
(4) zitiert aus:
http://www.baumkreis.de/lebensbaeume/02-dez-11-dez/index.html
(5) siehe dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Baum_des_Lebens
(6) zitiert aus:
http://www.baumkreis.de/
(7)-(8) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hainbuchen
(9) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.116
(10) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hainbuche
(11)-(13) zitiert aus:
http://web.uni-frankfurt.de/fb15/didaktik/Baum/htmlseiten/hainbuche.html
(14) zitiert aus:
http://www.baumschule-pflanzen.de/laubhecken_hainbuchen.shtml
(15)-(16) zitiert aus:
http://www.sdw.de/wald/baum_infos/faltblatt-hainbuche/hainbuche.pdf
(17) zitiert aus:
http://www.holzhandel.de/hainbuche.html
Freitag, 31. Dezember 2010
Samstag, 25. Dezember 2010
Rot-Buche - Fagus sylvatica
Die "Rot-Buche" gehört zu den Buchengewächsen und hat die wissenschaftliche Bezeichnung "Fagus sylvatica". Buchenholz sei schwach rötlich, daher werde sie so genannt, liest man hier und da in Erklärungen.
"Die Rot-Buche ist der häufigste natürlich in Mitteleuropa vorkommende Waldbaum." (1)
Meist sagen die Leute nicht "Rot-Buche" zu diesem Baum:
"Bei der Namensgebung ist zu erkennen, dass für die Rotbuche in der Umgangssprache der Begriff "Buche" die gebräuchlichere Form ist." (2)
Die meisten Personen, die nur das Wort "Buche" benutzen, werden mit der Bezeichnung "Rot-Buche" Probleme haben, weil sie meinen, mit diesem Wort sei die "Blutbuche" gemeint, die statt grüner Blätter dunkelrotes Laub entwickelt.
Als Buchen bezeichnen die Botaniker jedoch eine Gattung der Buchengewächse, in der zehn Arten von Buchen zur Gattung zusammengehören. Die "Rot-Buche", die oft als "Buche" bezeichnet wird, ist nur eine Art der zehn Arten der Gattung "Buche/Fagus".
Bei der Suche danach, wie sich die Namensgebung erklärt, stieß ich auch auf diese Anmerkungen, die zudem andere Hinweise bieten:
"Buchenholz ist schwach rötlich (Name!). Es ist vielseitig verwendbar (Zelluloseindustrie, Möbelholz). Bucheckern wurden vor allem in Notzeiten zur Ölgewinnung genutzt. "Buchstabe" leitet sich möglicherweise von Runenstäbchen aus Buchenholz ab. Auch in vielen Ortsnamen ist das Wort "Buche" enthalten." (3)
Die Buche ist nach der Eiszeit in viele mitteleuropäische Gebiete erneut eingewandert, was andererseits sagt, sie sei zuvor in denselben Gebieten heimisch gewesen:
"Die Buche ist in ganz Mitteleuropa heimisch. Sie ist nach der Eiszeit vor 4.500 J. wiedereingewandert. Unter natürlichen Bedingungen wäre der größte Teil Deutschlands mit Buchen- oder Buchen-Mischwäldern bedeckt. In Deutschland hat die Buche einen Anteil von ca. 14% an der Gesamtwaldfläche von 10.8 Mio ha. In Deutschland finden sich heute die ausgedehntesten Buchenwälder in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg, im Eichsfeld, in den Mittelgebirgen West- und Mitteldeutschlands sowie in Süddeutschland, im Spessart auf der Fränkischen Platte, im Steigerwald, auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb." (4)
Als Nutzholz hat sie zu vielen Verwendungen geführt:
"Mit rd. 250 bekannten Verwendungsgebieten ist die Buche in den letzten Jahren zu der am vielseitigsten gebrauchten Holzart unter den einheimischen Hölzern geworden." (5)
Die Holzwirtschaft wird also großen Wert auf Buchenwälder legen, um Nutzholz zur Verfügung zu haben. Von einem Gärtner, der Rot-Buchen für Heckenbildungen anpflanzt, ist eine solche Lobeshymne geschrieben worden:
"Die Rotbuche ist der Mercedes unter den heimischen, sommergrünen Heckenpflanzen. Das glänzende dunkelgrüne Laub ist sehr zierend und die Hecke sieht dadurch immer gesund und kräftig aus." (6)
Vermutlich meint er, den Mercedes als hochwertigen Wagen einstufend, auch die Rotbuchenhecke sei hochwertig. Es lohnt sich, nach Beschreibungen der "Rot-Buche" zu suchen, um sie zu vergleichen:
"Rotbuchen können fast 40 Meter hoch werden bei einem unteren Stammdurchmesser von einem Meter und mehr. Der Stamm ist mit einem ausgedehnten Wurzelsystem im Boden verankert. Ihre weitverzweigte, flache Bewurzelung ermöglicht es der Rotbuche auch in untiefen Böden über Felsengrund festen Stand zu gewinnen: eine Vielzahl von kleinen Wurzeln dringt in die Gesteinslücken ein und befestigt den Baum. Anfang Mai schlagen die Rotbuchen aus - ihre schlanken, spitzen Blattknospen strecken und öffnen sich und die ovalen, kurzgestielten Blätter drängen zur Entfaltung. Die Blattfläche oder Blattspreite der Rotbuchenblätter, deren glatte Ränder leicht gewellt sind, ist von Adern oder Blattnerven durchzogen, die von der Mittelrippe schräg zum Blattrand verlaufen. Eine solche Anordnung nennt man fiedernervig." (7)
Bucheckern produziert die Buche nicht jedes Jahr in gleichem Umfang, deshalb ist formuliert:
"Nur alle fünf bis zehn Jahre erzeugt die Rotbuche außergewöhnlich viele Früchte; solche Jahre bezeichnet man als Mastjahre, eine Bezeichnung, die noch aus der Zeit stammt, als man Schweine in den Wald trieb, damit sie sich dort an den Wildfrüchten mästeten." (8)
Das Holz der Buche sei hart und schwer, heißt es. Die Bucheckern wurden in Notzeiten auch von Menschen als Lebensmittel genutzt. Sie sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen:
"Rohe Bucheckern,die wohlschmeckenden Früchte der Buchen, enthalten Fagin und sind dadurch leicht giftig." (9)
Das Wissen von der Giftigkeit muß nicht sehr alt sein:
"Trotz der leichten Giftigkeit wurde im 19. Jahrhundert aus den Nüssen Öl gepresst das sowohl beim Kochen als auch als Lampenöl Verwendung fand." (10)
Möglicherweise war von der Giftigkeit der Bucheckern im 19.Jahrhundert noch wenig bekannt.
Bei Regen entstehen für den Baum durchaus Schäden im Wurzelbereich:
"Buchen leiten das Regenwasser aufgrund ihrer glatten Rinde und der Kronenform den Stamm hinab - die Verjüngung am Stammfuß wird also bevorzugt mit Wasser versorgt. Durch menschlichen Einfluss bringt der Regen heute Säure mit. Der Effekt der Wasserzuleitung hat sich somit ins Gegenteil gewandt." (11)
Doch wenden wir uns nochmals der Nutzholzverwendung zu, denn es gibt etliche interessante Hinweise:
"Buchenholz ist schwer, hart, sehr zäh, tragfähig, dafür aber nur wenig elastisch, außerdem schwindet es stark. Sein Stehvermögen kann als mäßig bis gut bezeichnet werden. Bei der Trocknung muss Sorgfalt walten, da Buchen zum Verstocken und Reißen neigen. Nach Einschneiden sollte das Holz vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden und trocken im Schuppen gelagert werden. Darüber hinaus ist Rotbuchenholz nicht witterungsfest und hat eine hohe Anfälligkeit für Insekten und Pilze. Die Verarbeitung macht keine große Mühe, leichtes, sauberes Arbeiten ist möglich. Sägen, Schälen und teilweise auch Messern ist anwendbar. Und auch bei der Oberflächenbehandlung sind die gängigen Mittel einsetzbar. Vor allem Beizen und Polieren funktionieren hervorragend. Rotbuchenholz ist sehr vielseitig einsetzbar, besonders als Furnier. Als Schälfurnier zur Erzeugung von Formsperrholz beispielsweise, aber auch als Messerfurnier für Türen oder als Pressholz. Vor Furniererzeugung ist eine gute Dämpfung empfehlenswert. Gedämpft ist es dann sehr biegsam und eignet sich gut für die Sitzmöbelproduktion. Als Vollholz wird Buchenholz für Parkett oder Schwellen eingesetzt. Aber auch im Fahrzeugbau kommt es zum Einsatz, ebenso für die Herstellung von Werkzeugteilen und Spielzeug. Als Brennholz leistet die Buche ebenfalls hervorragende Dienste." (12)
Das sagt uns, eine Weiterbeschäftigung mit der "Rot-Buche" lohnt sich aus vielen Gründen.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.116
(2) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rotbuche
(3) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.116
(4)-(5) zitiert aus:
http://www.inaro.de/deutsch/KULTURPF/Baeume/Buche.htm
(6) zitiert aus:
http://www.derkleinegarten.de/hecken1_rotbuche1.htm
(7)-(8) zitiert aus:
http://wald.lauftext.de/welt-der-pflanzen/rotbuche-und-gemeine-fichte/die-rotbuche.html
(9)-(11) zitiert aus:
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Rotbuche.html
(12) zitiert aus:
http://www.hilfreich.de/wohnen/moebel/holzarten/rotbuche/
"Die Rot-Buche ist der häufigste natürlich in Mitteleuropa vorkommende Waldbaum." (1)
Meist sagen die Leute nicht "Rot-Buche" zu diesem Baum:
"Bei der Namensgebung ist zu erkennen, dass für die Rotbuche in der Umgangssprache der Begriff "Buche" die gebräuchlichere Form ist." (2)
Die meisten Personen, die nur das Wort "Buche" benutzen, werden mit der Bezeichnung "Rot-Buche" Probleme haben, weil sie meinen, mit diesem Wort sei die "Blutbuche" gemeint, die statt grüner Blätter dunkelrotes Laub entwickelt.
Als Buchen bezeichnen die Botaniker jedoch eine Gattung der Buchengewächse, in der zehn Arten von Buchen zur Gattung zusammengehören. Die "Rot-Buche", die oft als "Buche" bezeichnet wird, ist nur eine Art der zehn Arten der Gattung "Buche/Fagus".
Bei der Suche danach, wie sich die Namensgebung erklärt, stieß ich auch auf diese Anmerkungen, die zudem andere Hinweise bieten:
"Buchenholz ist schwach rötlich (Name!). Es ist vielseitig verwendbar (Zelluloseindustrie, Möbelholz). Bucheckern wurden vor allem in Notzeiten zur Ölgewinnung genutzt. "Buchstabe" leitet sich möglicherweise von Runenstäbchen aus Buchenholz ab. Auch in vielen Ortsnamen ist das Wort "Buche" enthalten." (3)
Die Buche ist nach der Eiszeit in viele mitteleuropäische Gebiete erneut eingewandert, was andererseits sagt, sie sei zuvor in denselben Gebieten heimisch gewesen:
"Die Buche ist in ganz Mitteleuropa heimisch. Sie ist nach der Eiszeit vor 4.500 J. wiedereingewandert. Unter natürlichen Bedingungen wäre der größte Teil Deutschlands mit Buchen- oder Buchen-Mischwäldern bedeckt. In Deutschland hat die Buche einen Anteil von ca. 14% an der Gesamtwaldfläche von 10.8 Mio ha. In Deutschland finden sich heute die ausgedehntesten Buchenwälder in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg, im Eichsfeld, in den Mittelgebirgen West- und Mitteldeutschlands sowie in Süddeutschland, im Spessart auf der Fränkischen Platte, im Steigerwald, auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb." (4)
Als Nutzholz hat sie zu vielen Verwendungen geführt:
"Mit rd. 250 bekannten Verwendungsgebieten ist die Buche in den letzten Jahren zu der am vielseitigsten gebrauchten Holzart unter den einheimischen Hölzern geworden." (5)
Die Holzwirtschaft wird also großen Wert auf Buchenwälder legen, um Nutzholz zur Verfügung zu haben. Von einem Gärtner, der Rot-Buchen für Heckenbildungen anpflanzt, ist eine solche Lobeshymne geschrieben worden:
"Die Rotbuche ist der Mercedes unter den heimischen, sommergrünen Heckenpflanzen. Das glänzende dunkelgrüne Laub ist sehr zierend und die Hecke sieht dadurch immer gesund und kräftig aus." (6)
Vermutlich meint er, den Mercedes als hochwertigen Wagen einstufend, auch die Rotbuchenhecke sei hochwertig. Es lohnt sich, nach Beschreibungen der "Rot-Buche" zu suchen, um sie zu vergleichen:
"Rotbuchen können fast 40 Meter hoch werden bei einem unteren Stammdurchmesser von einem Meter und mehr. Der Stamm ist mit einem ausgedehnten Wurzelsystem im Boden verankert. Ihre weitverzweigte, flache Bewurzelung ermöglicht es der Rotbuche auch in untiefen Böden über Felsengrund festen Stand zu gewinnen: eine Vielzahl von kleinen Wurzeln dringt in die Gesteinslücken ein und befestigt den Baum. Anfang Mai schlagen die Rotbuchen aus - ihre schlanken, spitzen Blattknospen strecken und öffnen sich und die ovalen, kurzgestielten Blätter drängen zur Entfaltung. Die Blattfläche oder Blattspreite der Rotbuchenblätter, deren glatte Ränder leicht gewellt sind, ist von Adern oder Blattnerven durchzogen, die von der Mittelrippe schräg zum Blattrand verlaufen. Eine solche Anordnung nennt man fiedernervig." (7)
Bucheckern produziert die Buche nicht jedes Jahr in gleichem Umfang, deshalb ist formuliert:
"Nur alle fünf bis zehn Jahre erzeugt die Rotbuche außergewöhnlich viele Früchte; solche Jahre bezeichnet man als Mastjahre, eine Bezeichnung, die noch aus der Zeit stammt, als man Schweine in den Wald trieb, damit sie sich dort an den Wildfrüchten mästeten." (8)
Das Holz der Buche sei hart und schwer, heißt es. Die Bucheckern wurden in Notzeiten auch von Menschen als Lebensmittel genutzt. Sie sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen:
"Rohe Bucheckern,die wohlschmeckenden Früchte der Buchen, enthalten Fagin und sind dadurch leicht giftig." (9)
Das Wissen von der Giftigkeit muß nicht sehr alt sein:
"Trotz der leichten Giftigkeit wurde im 19. Jahrhundert aus den Nüssen Öl gepresst das sowohl beim Kochen als auch als Lampenöl Verwendung fand." (10)
Möglicherweise war von der Giftigkeit der Bucheckern im 19.Jahrhundert noch wenig bekannt.
Bei Regen entstehen für den Baum durchaus Schäden im Wurzelbereich:
"Buchen leiten das Regenwasser aufgrund ihrer glatten Rinde und der Kronenform den Stamm hinab - die Verjüngung am Stammfuß wird also bevorzugt mit Wasser versorgt. Durch menschlichen Einfluss bringt der Regen heute Säure mit. Der Effekt der Wasserzuleitung hat sich somit ins Gegenteil gewandt." (11)
Doch wenden wir uns nochmals der Nutzholzverwendung zu, denn es gibt etliche interessante Hinweise:
"Buchenholz ist schwer, hart, sehr zäh, tragfähig, dafür aber nur wenig elastisch, außerdem schwindet es stark. Sein Stehvermögen kann als mäßig bis gut bezeichnet werden. Bei der Trocknung muss Sorgfalt walten, da Buchen zum Verstocken und Reißen neigen. Nach Einschneiden sollte das Holz vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden und trocken im Schuppen gelagert werden. Darüber hinaus ist Rotbuchenholz nicht witterungsfest und hat eine hohe Anfälligkeit für Insekten und Pilze. Die Verarbeitung macht keine große Mühe, leichtes, sauberes Arbeiten ist möglich. Sägen, Schälen und teilweise auch Messern ist anwendbar. Und auch bei der Oberflächenbehandlung sind die gängigen Mittel einsetzbar. Vor allem Beizen und Polieren funktionieren hervorragend. Rotbuchenholz ist sehr vielseitig einsetzbar, besonders als Furnier. Als Schälfurnier zur Erzeugung von Formsperrholz beispielsweise, aber auch als Messerfurnier für Türen oder als Pressholz. Vor Furniererzeugung ist eine gute Dämpfung empfehlenswert. Gedämpft ist es dann sehr biegsam und eignet sich gut für die Sitzmöbelproduktion. Als Vollholz wird Buchenholz für Parkett oder Schwellen eingesetzt. Aber auch im Fahrzeugbau kommt es zum Einsatz, ebenso für die Herstellung von Werkzeugteilen und Spielzeug. Als Brennholz leistet die Buche ebenfalls hervorragende Dienste." (12)
Das sagt uns, eine Weiterbeschäftigung mit der "Rot-Buche" lohnt sich aus vielen Gründen.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.116
(2) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rotbuche
(3) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.116
(4)-(5) zitiert aus:
http://www.inaro.de/deutsch/KULTURPF/Baeume/Buche.htm
(6) zitiert aus:
http://www.derkleinegarten.de/hecken1_rotbuche1.htm
(7)-(8) zitiert aus:
http://wald.lauftext.de/welt-der-pflanzen/rotbuche-und-gemeine-fichte/die-rotbuche.html
(9)-(11) zitiert aus:
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Rotbuche.html
(12) zitiert aus:
http://www.hilfreich.de/wohnen/moebel/holzarten/rotbuche/
Dienstag, 21. Dezember 2010
Abendländischer Lebensbaum - Thuja occidentalis
Der zu den Zypressengewaechsen zählende "Abendländische Lebensbaum", der im nordamerikanischen Seengebiet heimisch sein soll und von den Botanikern "Thuja occidentalis" genannt wurde, ist auch in Europa anzutreffen. (1) Er wird gerne auf Friedhöfen angepflanzt. Da er sich zum Aufbau von Hecken eignet, trifft man sehr häufig grüne Gartenmauern an, die aus solchen Thuja-Pflanzen bestehen.
"Die schuppenförmigen Blätter duften zerrieben nach Äpfeln." (2)
Bergau, Müller, Propst und Schäfer beschreiben die Pflanze so:
"Zweige abgeflacht, mit dicht anliegenden Schuppen; in der waagerechten Ebene verzweigt; Gipfeltrieb aufrecht. Zapfen eiförmig, nur 1,5 cm lang, mit spiralig angeordneten Schuppen." (3)
Diese Autoren erwähnen wie einen Gegensatz zum "Abendländischen Lebensbaum" den "Orientalischen Lebensbaum". Der "Abendländische Lebensbaum", so sagen sie ebenfalls, sei den Indianern Nordamerikas Nutzholzlieferant gewesen und vieles spreche dafür, daß er im Jahre 1539 bereits nach Europa gelangte. Die Pflanze lebe vorzugsweise auf neutralen bis alkalischen Böden. (4)
"Das Holz, die Zapfen sowie die Zweigspitzen enthalten ätherische Öle aus Monoterpenen, wobei Thujon den größten Teil ausmacht. Somit ist der Verzehr giftig. Schon durch das Berühren der Zweigspitzen kann es auf den betroffenen Stellen zu Rötungen und Juckreiz kommen. Nach Verzehr giftiger Pflanzenbestandteile kann es neben Schleimhautreizungen zu Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit, Brechreiz, Blähungen und Durchfall kommen. In seltenen Fällen wurden Schäden an Nieren und Leber sowie Krampfanfälle beobachtet." (5)
Neben der Giftigkeit, die Leiden auslösen kann, gibt es jedoch auch eine Heilwirkung, die von der Pflanze ausgehen kann:
"Der immergrüne Lebensbaum, Thuja occidentalis, wird bis zu 20m hoch und darf nicht mit Thuja orientalis verwechselt werden. Die würzig riechenden, frischen Zweigspitzen von Thuja occidentalis werden im Frühjahr vor der Blütezeit gesammelt, um daraus die Tinktur für die homöopathische Arznei zu bereiten." (6)
Laien werden davor gewarnt, sich selbst ein solches Arzneimittel aus Thuja zuzubereiten. Ein interessanter Hinweis ist auch dieser:
"In der Frühzeit wurde das Holz bei Opfern zum Räuchern verwendet. Thuja kommt vom griechischen Wort „thyon", das „opfern, räuchern" bedeutet." (7)
Anderswo fand sich dieser zusätzliche Hinweis, der auf die orientalische Baumausprägung Bezug nimmt und den Ursprung der Bezeichnung "Thuja" erläutert:
"Der schon von Theophrast vermutlich für Thuja orientalis gebrauchte Gattungsname wird vom griechischen θ_ω (thyo) = opfern abgeleitet, weil das wohlriechende Holz bei Opfern verbrannt wurde." (8)
Die nordamerikanischen Indianer gaben ihre Kenntnisse der Heilwirkung von Thuja an die europäischen Siedler weiter, heißt es anderswo:
"Der Thuja-Baum wurde von den Indianern als Quelle für strapazierfähiges Holz zum Bogenbau und in der Kräutermedizin für Fieber verwendet, gegen Husten, gegen Menstruationsbeschwerden, gegen Kopfschmerzen, gegen Muskel-und Gelenkschmerzen.
Europäische Siedler integrierte Thuja ebenfalls sie in "ihre" Kräuterkunde, zudem entwickelte sich Thuja zu einem beliebten Zierbaum in europäischen Gärten.
Indianer nutzten die Blätter und Zweige, um Malaria, Husten, Gicht zu behandeln.
In der Aromatherapie wird das ätherische Öl von Thuja occidentalis verwendet, um Haarausfall und Akne zu behandeln.
Zudem ist es ein zentrales Mittel gegen Warzen und andere Hautkrankheiten, wie z.B. fettiger Haut und brüchige Nägel." (9)
Die Hinweise, wofür Heilmittel aus "Thuja occidentalis" in der Homoeopathie Verwendung finden, sind sehr weit gestreut.
"Thuja, der Lebensbaum ist die häufigste Heckenpflanze in Mitteleuropa. Seine Blätter enthalten hautreizende Stoffe, die in der Pflanzenheilkunde gegen Warzen verwendet werden.
In der Homöopathie wird Thuja vor allem gegen Erkältungen angewendet. Als Urtinktur oder in sehr niedrigen Potenzen wird Thuja auch gegen Warzen verwendet.
Innerlich kann man Thuja in homöopathischen Niedrigpotenzen gegen Polypen einsetzen." (10)
Auch dies weist auf Heilwirkung hin:
"Das Thujen-Öl wird als Einreibemittel gegen Rheuma oder Warzen verwendet. Das Öl ist hautreizend. Es gibt ca. 300 benannte Formen des Abendländischen Lebensbaumes." (11)
Aber die große Gefahr, in die man mit Heilanwendungen bei dieser Pflanze geraten kann, sei nicht verschwiegen:
"Vergiftungen mit Thuja haben in einigen Fällen auch zum Tode geführt. So hatte ein 22jähriges Mädchen, um Abort herbeizuführen, einige Wochen den Aufguß der Thujazweige zu sich genommen. Da der erwünschte Erfolg nicht eintrat, machte es sich eine Vaginalspülung mit dem Tee, worauf Bewußtseinsverlust, Krämpfe und nach zwei Tagen der Tod erfolgte." (12)
Die Pflanze ist empfindlich, wenn Winterszeit eintritt. Dies ist in dieser Beschreibung angedeutet.
"Fächerartige Zweiglein stets horizontal orientiert (im Gegensatz zum Morgenländischen Lebensbaum/ Thuja orientalis), oberseits dunkelgrün, unterseits mattgrün, mit schuppenartigen, dachziegelartig dicht anliegenden Blättern. Schuppenblätter mit jeweils einer mittig sitzenden kugeligen Öldrüse (vor allem an den Endtrieben), beim Zerreiben daher herb aromatisch duftend. Blätter stets gegenständig angeordnet. Verfärben sich im Winter oft gelblich. Primärblätter von Sämlingen nadelförmig." (13)
Im Winter verfärben sich die Blätter also durchaus gelb. Da mir Frostschäden bei Thuja-Hecken begegneten, wundert mich diese Behauptung:
"Der Thuja occidentalis ist eine sehr unempfindliche Pflanze und kann das ganze Jahr über im Garten gehalten werden; sie verträgt auch strengsten Frost." (14)
Vieles spricht dagegen, daß dies stimmt.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe dazu z.B. in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Abendl%C3%A4ndischer_Lebensbaum
(2) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Abendl%C3%A4ndischer_Lebensbaum
(3) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.116
(4) siehe bei: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.116
(5) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Abendl%C3%A4ndischer_Lebensbaum
(6)-(7) zitiert aus:
http://www.homoeopathie-online.com/materia_medica_homoeopathica/thuj.htm
(8) zitiert aus:
http://www.henriettesherbal.com/eclectic/madaus/thuja.html
(9) zitiert aus:
http://www.homoeopathie-homoeopathisch.de/homoeopathische-mittel/Thuja-occidentalis.shtml
(10) zitiert aus:
http://homoeopathie-liste.de/mittel/thuja-occidentalis.htm
(11) zitiert aus:
http://www.baumkunde.de/Thuja_occidentalis/
(12) zitiert aus:
http://www.henriettesherbal.com/eclectic/madaus/thuja.html
(13) zitiert aus:
http://www.baumkunde.de/Thuja_occidentalis/
(14) zitiert aus:
http://www.topbaume.de/Pflanzen/thuja-occidentalis-brabant.asp
"Die schuppenförmigen Blätter duften zerrieben nach Äpfeln." (2)
Bergau, Müller, Propst und Schäfer beschreiben die Pflanze so:
"Zweige abgeflacht, mit dicht anliegenden Schuppen; in der waagerechten Ebene verzweigt; Gipfeltrieb aufrecht. Zapfen eiförmig, nur 1,5 cm lang, mit spiralig angeordneten Schuppen." (3)
Diese Autoren erwähnen wie einen Gegensatz zum "Abendländischen Lebensbaum" den "Orientalischen Lebensbaum". Der "Abendländische Lebensbaum", so sagen sie ebenfalls, sei den Indianern Nordamerikas Nutzholzlieferant gewesen und vieles spreche dafür, daß er im Jahre 1539 bereits nach Europa gelangte. Die Pflanze lebe vorzugsweise auf neutralen bis alkalischen Böden. (4)
"Das Holz, die Zapfen sowie die Zweigspitzen enthalten ätherische Öle aus Monoterpenen, wobei Thujon den größten Teil ausmacht. Somit ist der Verzehr giftig. Schon durch das Berühren der Zweigspitzen kann es auf den betroffenen Stellen zu Rötungen und Juckreiz kommen. Nach Verzehr giftiger Pflanzenbestandteile kann es neben Schleimhautreizungen zu Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit, Brechreiz, Blähungen und Durchfall kommen. In seltenen Fällen wurden Schäden an Nieren und Leber sowie Krampfanfälle beobachtet." (5)
Neben der Giftigkeit, die Leiden auslösen kann, gibt es jedoch auch eine Heilwirkung, die von der Pflanze ausgehen kann:
"Der immergrüne Lebensbaum, Thuja occidentalis, wird bis zu 20m hoch und darf nicht mit Thuja orientalis verwechselt werden. Die würzig riechenden, frischen Zweigspitzen von Thuja occidentalis werden im Frühjahr vor der Blütezeit gesammelt, um daraus die Tinktur für die homöopathische Arznei zu bereiten." (6)
Laien werden davor gewarnt, sich selbst ein solches Arzneimittel aus Thuja zuzubereiten. Ein interessanter Hinweis ist auch dieser:
"In der Frühzeit wurde das Holz bei Opfern zum Räuchern verwendet. Thuja kommt vom griechischen Wort „thyon", das „opfern, räuchern" bedeutet." (7)
Anderswo fand sich dieser zusätzliche Hinweis, der auf die orientalische Baumausprägung Bezug nimmt und den Ursprung der Bezeichnung "Thuja" erläutert:
"Der schon von Theophrast vermutlich für Thuja orientalis gebrauchte Gattungsname wird vom griechischen θ_ω (thyo) = opfern abgeleitet, weil das wohlriechende Holz bei Opfern verbrannt wurde." (8)
Die nordamerikanischen Indianer gaben ihre Kenntnisse der Heilwirkung von Thuja an die europäischen Siedler weiter, heißt es anderswo:
"Der Thuja-Baum wurde von den Indianern als Quelle für strapazierfähiges Holz zum Bogenbau und in der Kräutermedizin für Fieber verwendet, gegen Husten, gegen Menstruationsbeschwerden, gegen Kopfschmerzen, gegen Muskel-und Gelenkschmerzen.
Europäische Siedler integrierte Thuja ebenfalls sie in "ihre" Kräuterkunde, zudem entwickelte sich Thuja zu einem beliebten Zierbaum in europäischen Gärten.
Indianer nutzten die Blätter und Zweige, um Malaria, Husten, Gicht zu behandeln.
In der Aromatherapie wird das ätherische Öl von Thuja occidentalis verwendet, um Haarausfall und Akne zu behandeln.
Zudem ist es ein zentrales Mittel gegen Warzen und andere Hautkrankheiten, wie z.B. fettiger Haut und brüchige Nägel." (9)
Die Hinweise, wofür Heilmittel aus "Thuja occidentalis" in der Homoeopathie Verwendung finden, sind sehr weit gestreut.
"Thuja, der Lebensbaum ist die häufigste Heckenpflanze in Mitteleuropa. Seine Blätter enthalten hautreizende Stoffe, die in der Pflanzenheilkunde gegen Warzen verwendet werden.
In der Homöopathie wird Thuja vor allem gegen Erkältungen angewendet. Als Urtinktur oder in sehr niedrigen Potenzen wird Thuja auch gegen Warzen verwendet.
Innerlich kann man Thuja in homöopathischen Niedrigpotenzen gegen Polypen einsetzen." (10)
Auch dies weist auf Heilwirkung hin:
"Das Thujen-Öl wird als Einreibemittel gegen Rheuma oder Warzen verwendet. Das Öl ist hautreizend. Es gibt ca. 300 benannte Formen des Abendländischen Lebensbaumes." (11)
Aber die große Gefahr, in die man mit Heilanwendungen bei dieser Pflanze geraten kann, sei nicht verschwiegen:
"Vergiftungen mit Thuja haben in einigen Fällen auch zum Tode geführt. So hatte ein 22jähriges Mädchen, um Abort herbeizuführen, einige Wochen den Aufguß der Thujazweige zu sich genommen. Da der erwünschte Erfolg nicht eintrat, machte es sich eine Vaginalspülung mit dem Tee, worauf Bewußtseinsverlust, Krämpfe und nach zwei Tagen der Tod erfolgte." (12)
Die Pflanze ist empfindlich, wenn Winterszeit eintritt. Dies ist in dieser Beschreibung angedeutet.
"Fächerartige Zweiglein stets horizontal orientiert (im Gegensatz zum Morgenländischen Lebensbaum/ Thuja orientalis), oberseits dunkelgrün, unterseits mattgrün, mit schuppenartigen, dachziegelartig dicht anliegenden Blättern. Schuppenblätter mit jeweils einer mittig sitzenden kugeligen Öldrüse (vor allem an den Endtrieben), beim Zerreiben daher herb aromatisch duftend. Blätter stets gegenständig angeordnet. Verfärben sich im Winter oft gelblich. Primärblätter von Sämlingen nadelförmig." (13)
Im Winter verfärben sich die Blätter also durchaus gelb. Da mir Frostschäden bei Thuja-Hecken begegneten, wundert mich diese Behauptung:
"Der Thuja occidentalis ist eine sehr unempfindliche Pflanze und kann das ganze Jahr über im Garten gehalten werden; sie verträgt auch strengsten Frost." (14)
Vieles spricht dagegen, daß dies stimmt.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe dazu z.B. in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Abendl%C3%A4ndischer_Lebensbaum
(2) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Abendl%C3%A4ndischer_Lebensbaum
(3) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.116
(4) siehe bei: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.116
(5) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Abendl%C3%A4ndischer_Lebensbaum
(6)-(7) zitiert aus:
http://www.homoeopathie-online.com/materia_medica_homoeopathica/thuj.htm
(8) zitiert aus:
http://www.henriettesherbal.com/eclectic/madaus/thuja.html
(9) zitiert aus:
http://www.homoeopathie-homoeopathisch.de/homoeopathische-mittel/Thuja-occidentalis.shtml
(10) zitiert aus:
http://homoeopathie-liste.de/mittel/thuja-occidentalis.htm
(11) zitiert aus:
http://www.baumkunde.de/Thuja_occidentalis/
(12) zitiert aus:
http://www.henriettesherbal.com/eclectic/madaus/thuja.html
(13) zitiert aus:
http://www.baumkunde.de/Thuja_occidentalis/
(14) zitiert aus:
http://www.topbaume.de/Pflanzen/thuja-occidentalis-brabant.asp
Samstag, 18. Dezember 2010
Europäische Eibe - Taxus baccata
Das Wort "Taxus" soll auf das griechische Wort τóξoν weisen, das Bogen bedeutet. Und der Bogen als Waffe wurde aus Eibenholz gefertigt. (1) Die "Europäische Eibe" hat die Fachbezeichnung "Taxus baccata". Sie wird auch "Gemeine Eibe", und auch nur "Eibe" genannt. (2) Eiben können gut beschnitten werden, wodurch sie in Parkanlagen Verwendung fanden und finden. Beschrieben wird die zum Baum aufwachsende Pflanze, die zu den Eibengewächsen gehört, so:
"Nadeln weich, flach und glänzend, oberseits mit erhabener Längslinie; Nadelgrund grün, am Zweig herablaufend. Pflanze zweihäusig; männliche Blüten in zäpfchenartigen Blütenständen. Der reife Same ist von einem fleischigen roten Samenmantel umgeben und sieht wie eine Beere aus." (3)
Es sei in Europa nur diese eine Eibenart heimisch. Sie stehe unter Naturschutz, was dann sagt, daß sie als Pflanze eher rar ist. Da die meisten Pflanzenteile der Eibe giftig sind, wurde sie vielleicht deshalb zur Rarität gemacht.
Die Wuchshöhen dieser Eibe können je nach Region schwanken.
"In Mitteleuropa erreichen nur sehr wenige Bäume Wuchshöhen über 15 Meter. Im Norden der Türkei wachsen allerdings monumentale Eiben, die Wuchshöhen von 20 Meter erreichen, und in den Mischwäldern des Kaukasus gibt es vereinzelt Eiben, die eine Wuchshöhe bis 32 Meter haben." (4)
Die älteste noch erhaltene Eibe, die in Schottland aufzufinden ist, soll mehrere Tausend Jahre alt sein.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eiben
(2) siehe dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Eibe
(3) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.116
(4) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Eibe
Samstag, 11. Dezember 2010
Afrikanisches Greiskraut - Senecio inaequidens
Das Korbblütengewächs "Senecio inaequidens", mit den deutschen Bezeichnungen "Afrikanisches Greiskraut" oder "Schmalblättriges Kreuzkraut" stammt aus Südafrika.
"Ihre Samen wurden durch Wollimporte bei uns eingeschlappt und erst in den letzten Jahren hat sie sich vor allem entlang der Hauptverkehrslinien (Autobahnen, Bahnstrecken) stark ausgebreitet." (1)
Der Vorgang ist interessant. Es wird gegen diese Pflanze vorgegangen, um die heimischen Pflanzen zu schützen. Für das Gebiet der Schweiz steht sie auf einer "schwarzen Liste":
"In der Freisetzungsverordnung der Schweiz steht das Schmalblättrige Greiskraut auf der Liste der verbotenen invasiven gebietsfremden Pflanzen" (2)
Es bestehen also Absichten, diesen Immigranten aus der Schweiz auszuweisen. Das wird aber etwas schwierig werden.
Pferdehalter haben mit den Greiskraut-, bzw. Kreuzkrautarten große Probleme. Werden Weiden von der Pflanze nicht befreit, geraten die Tiere in Gefahr. Den Pferdehaltern ist die Giftigkeit der Pflanze nicht bekannt. Deswegen wird von den relevanten Beratungsstellen besonders darauf hingewiesen, wo das Problem liegt. Man sieht die Pflanze als "Die große Unbekannte" und weist auf die Gefahr hin: "Kann von anderen nicht unterschieden werden", oder: "Toxizität wird unterschätzt, verharmlost oder ignoriert". Es herrsche ein "Therapienotstand", wenn Tiere erkranken, da die Symptome falsch gedeutet werden. Es bestünden "Forschungslücken". (3)
Bergau, Müller, Propst und Schäfer beschreiben die Pflanze so:
"Blätter schmal, mit gezähntem, umgerollten Rand. Blütenköpfchen mit 10 - 15 Zungenblüten." (4)
Eine solche Beschreibung ist etwas knapp. Man wird also zusätzlich auf andere Literatur zurückgreifen müssen, um diese Pflanze eindeutig zu identifizieren. Wie schwierig Bestandsaufnahmen sind, zeigt das Beispiel des auf den Pflanzenbestand hin untersuchten Firmengeländes der Autoproduktionsstätte Ford in Köln, auf dem auch "Afrikanisches Greiskraut" gefunden wurde:
"In der eine volle Wuchsperiode (Frühling bis Herbst) umfassenden Aktion wurden über 150 Arten dokumentiert, und zwar verteilt auf neun verschiedene Biotoptypen - zu denen zum Beispiel auch so lebensraumfeindliche Standorte wie Pflaster- und Mauerritzen, Straßenböschungen, Gleisanlagen und Parkplätze gehören. So leben allein 16 verschiedene Pflanzenarten in den Fugen und Ritzen der Ford-Kaimauer zum Rhein. 98 Arten wie zum Beispiel die Acker-Kratzdistel oder das Acker-Vergißmeinnicht sind einheimische Pflanzen. 20 Arten wie zum Beispiel die Kanadische Goldrute oder das Afrikanische Greiskraut sind Neueinwanderer, das heißt, sie würden ohne die Hilfe des Menschen hier nicht vorkommen. Bei 32 Arten ist eine Zuordnung nicht möglich. Insgesamt wachsen Pflanzen aus allen fünf Kontinenten auf dem Ford-Werksgelände in Köln. Darunter befinden sich Arten, die für die Stadt- und Industriegebiete heutzutage zum typischen Erscheinungsbild gehören wie zum Beispiel Kanadisches Berufkraut, Chinesischer Sommerflieder, Afrikanisches Greiskraut oder Kleines Springkraut (Ostasien)." (5)
Es heißt in dem Bericht, daß über 150 Pflanzenarten angetroffen wurden, davon jedoch 32 Arten nicht eingeordnet werden konnten.
Inzwischen hat man sich daran gemacht, die "Invasionsdynamik des Schmalblättrigen Greiskrauts Senecio inaequidens in Mitteleuropa" zu untersuchen. Gefördert wurde das Projekt durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt:
"Biologische Invasionen stellen eine der Hauptursachen für den Verlust an Biodiversität und für Änderungen in der Struktur und Funktion von Ökosystemen dar. Ziel dieses Promotionsprojektes ist es, ein besseres Verständnis der Dynamik biologischer Invasionen zu gewinnen und dadurch eine Grundlage für Managemententscheidungen zu schaffen. Hierzu soll beispielhaft die Invasionsdynamik des aus Südafrika stammenden Schmalblättrigen Greiskrauts (Senecio inaequidens) in Mitteleuropa untersucht und der weitere Verlauf dieser Invasion vorhergesagt werden. Dies soll durch eine Kombination von Freilanduntersuchungen, Experimenten und mechanistischen Simulationsmodellen erreicht werden.Die bisherigen Ergebnisse der Untersuchungen zum Schmalblättrigen Greiskraut in seinem afrikanischen und europäischen Verbreitungsgebiet helfen uns die Ursachen für die schnelle Ausbreitung der Art in Europa zu verstehen. Sie eröffnen außerdem Möglichkeiten zu ihrer Bekämpfung." (6)
Susanne Lachmuth, die das Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam betreiben konnte und auf Reisemittel der Hans-Sauer-Stiftung zurückgreifen konnte, um der Pflanzenart sowohl in Südafrika wie in Europa nachzuspüren, läßt verlauten:
"Im Falle einer biologischen Bekämpfung sollten Insekten aus den entsprechenden Gebieten eingeführt werden." (7)
Zum Neophyt Pflanze käme dann noch eine neue Insektenart nach Europa. Durch rechtzeitige Mahd der Flächen, die mit der Pflanze bewachsen sind, die vor der Blütezeit der Pflanzen im Mai durchzuführen ist, könne die rasche Ausbreitung des Afrikanischen Greiskrautes eingedämmt werden.
Die giftige Pflanze schafft in vielen Regionen Unbehagen. Die Mittelbadische Presse etwa schreibt:
"Das Schmalblättrige Kreuzkraut ist im Ortenaukreis auf dem Vormarsch: Die aus Südafrika stammende, giftige Pflanze wurde bei uns bereits vor 15 Jahren gefunden und wuchs bislang – weitgehend im Verborgenen – auf Kies- und Schuttflächen. Nun breitet sich diese Art entlang der A 5 aus." (8)
Die Überschrift zu dem Zeitungsartikel vom 12.7.2010 sagt es deutlicher:
"Ortenau: Kreuzkraut auf dem VormarschGiftige Pflanze breitet sich auf dem Mittelstreifen der Autobahn aus / Heimat: Südafrika" (9)
Das Unbehagen ist weit verbreitet und führte im politischen Raum zum Beschluß von Maßnahmen:
"Gebietsfremde invasive Arten können je nach Erdregion und Begleitumständen ein wichtiger Faktor für den Rückgang der biologischen Vielfalt sein. Diesem Problem wurde mit dem Artikel 8 (h) des Übereinkommens über die biologische Vielfalt von 1992 Rechnung getragen, in dem es heißt, dass die Vertragsstaaten die Verpflichtung eingehen, „... soweit möglich und sofern angebracht, die Einbringung gebietsfremder Arten, welche Ökosysteme, Lebensräume oder Arten gefährden, zu verhindern, und diese Arten zu kontrollieren oder zu beseitigen"." (10)
Zu diesem Beschluß einer Vertragsstaatenkonferenz zum Schutz heimischer Pflanzen wird gesagt:
"Deutschland hat das Übereinkommen über die biologische Vielfalt am 12. Juni 1992 unterzeichnet und am 21. Dezember 1993 ratifiziert. Es trat am 29. Dezember 1993 in Kraft." (11)
Zum Afrikanische Greiskraut gibt es in diesem Bericht eine gute Beschreibung:
"Senecio inaequidens ist ein ausdauernder, bis ca. 60cm hoher, für Menschen giftiger Halbstrauch. Er besitzt einen am Grund verholzenden, stark verzweigten Stengel mit zahlreichen, meist schmallinealen Blättern (1-7mm breit) und zitronengelbe Blütenköpfchen mit einem Durchmesser bis 25mm. Bezüglich der Blattform und -breite zeichnet sich die Art durch eine gewisse Variabilität aus (inaequidens = ungleichzähnig, vgl. ADOLPHI 1997). Die Blütezeit währt nach Angaben aus Südwestdeutschland von Juli bis Dezember (OBERDORFER 1983, SEBALD et al. 1996), nach Angaben aus dem Bremer Raum von Anfang Mai bis Dezember (KUHBIER 1996). Der Blühbeginn hat sich in der jüngeren Vergangenheit scheinbar permanent „nach vorne" verschoben; z. B. konstatierte GERSTBERGER noch 1978 eine herbst- bis winterliche Blüte (September bis Januar), doch bereits BÜSCHER (1989) und MOLL (1989) diskutieren die Angleichung der Blütezeit an mitteleuropäische Verhältnisse. Nach RADKOWITSCH (mündl.) macht die exorbitant hohe Samenproduktion die rasche Ausbildung angepasster Ökotypen wahrscheinlich. ADOLPHI (1997) erklärt die „Angleichung" der Blütezeit eher damit, dass Jungpflanzen mehrere Monate brauchen, bis sie blühen können, in einem neuen Siedlungsraum also zunächst nur Spätblüher auffallen. Andererseits können etablierte Altpflanzen nach milden Wintern bereits im April oder Mai zur Blüte gelangen (WERNER et al. 1991, ADOLPHI 1997). KUHBIER (1996) beobachtete zwei Haupt-Blühphasen (Ende Juli und Anfang September); diese Beobachtung wird von ADOLPHI (1997) bestätigt. In Massenbeständen („Senecio inaequidens-Bestände", vgl. z. B. BRANDES 1993, REIDL 1995) der Art werden „riesige Samenmengen" (ADOLPHI 1997) erzeugt, die einen hohen Besiedlungsdruck auch auf ungewöhnliche Standorte ausüben (z. B. Zierrasen oder die Fassade des Kölner Doms, /../)." (12)
Die Autoren Klaus Adolphi, Dietrich J.Werner, Annemarie Radkowitsch, Gerhard Hard und Lenz Meierott nennen auch weitere Bezeichnungen für das Afrikanische Greiskraut:
"Senecio inaequidens DC. 1837, Schmalblättriges Greiskraut
[Syn. Senecio reclinatus L.f., Senecio lautus Forster f. ex Willdenow, Senecio
harveianus Mac Owan, Senecio vimineus Harvey non DC., Senecio paniculatus
Berg., Senecio douglasii DC., Senecio burchellii DC., Senecio carnulentis DC.,
Senecio fasciculatus minor Schlecht.]
Deutsche Synonyme: Schmalblättriges Kreuzkraut, Ungleichzähniges Greiskraut,
Südafrikanisches Greiskraut
Englisches Synonym: South African ragwort" (13)
Laut ihrer Studie hat sich die Pflanze seit den 1970er Jahren vom Raum Aachen und vom Raum Bremen aus über Deutschland ausgebreitet. Nach Europa eingeschleppt worden sei sie als "Woll-Adventivpflanze", und zwar sei sie aus den südafrikanischen Regionen Transvaal, Natal und Oranje-Freistaat zu europäischen Häfen verbracht worden. Genannt sind als Ausgangsgebiete Mazamet in Südfrankreich, Calais, Verona, Lüttich und Bremen in Deutschland. Der erste Beleg für Bremen geht offensichtlich auf das Jahr 1896 zurück. Danach reißen die Belege nicht mehr ab, was auf eine rasche Verbreitung schließen läßt. (14)
Die Bekämpfung der Pflanze wird wohl immer schwieriger. Manche haben den Gedanken daran schon aufgegeben und stellen sich die Pflanze in die Blumenvase, wenn andere Blumen nicht mehr blühen. Resigniert heißt es:
"Wie wird man eines solchen Eindringlings Herr. Wenn solch eine Spezies Fraßfeinde hat, ist das oft kein so großes Problem. Hier aber fehlen diese. Unsere Kaninchen, die mit Vielem fertig werden, mögen Senecio nicht so gerne, knabbern an ihnen ein wenig rum und meiden dieses Grün dann. Auch die meisten Schnecken vollführen ihr gefräßiges Werk nicht an dieser Pflanze. Gegen Pilzkrankheiten ist der robuste Kerl einfach unempfindlich. Fazit, man kann nichts machen." (15)
Das Problem mit dieser Pflanze ist folglich den Leuten über den Kopf gewachsen, wie man so schön sagt.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.84
(2) zitiert aus:
http://www.jacobskreuzkraut.de/schmalblaettriges_kreuzkraut.htm
(3) siehe dazu genauer in:
http://www.lfl.bayern.de/ips/unkraut/38800/linkurl_0_7_0_0.pdf
(4) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.84
(5) zitiert aus: Umweltjournal: Ford hat alle am Standort Köln-Niehl wachsenden Bäume und Sträucher systematisch erfaßt. Köln, 4.3.2002. In:
http://www.umweltjournal.de/AFA_umweltnatur/020304Ford.php
(6)-(7) zitiert aus:
http://www.hanssauerstiftung.de/neu/index.php?option=com_content&view=article&id=68&Itemid=97
(8)-(9) zitiert aus:
http://www.baden-online.de/news/artikel.phtml?page_id=&db=news_lokales&table=artikel_ortenau&id=15069
(10) zitiert ist von der S.2 aus:
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/senecio_inaequidens_fallstudie.pdf
(11) zitiert ist die Anmerkung 1 auf S.2 aus:
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/senecio_inaequidens_fallstudie.pdf
(12) zitiert von S.3f. aus:
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/senecio_inaequidens_fallstudie.pdf
(13) zitiert von S.3 aus:
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/senecio_inaequidens_fallstudie.pdf
(14) siehe dazu genauer auf den Seiten 2f. in:
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/senecio_inaequidens_fallstudie.pdf
(15) zitiert aus: gnogongo: Schmalblättriges Greiskraut - Senecio inaequidens. In:
http://gnogongo.twoday.net/stories/2303111/
"Ihre Samen wurden durch Wollimporte bei uns eingeschlappt und erst in den letzten Jahren hat sie sich vor allem entlang der Hauptverkehrslinien (Autobahnen, Bahnstrecken) stark ausgebreitet." (1)
Der Vorgang ist interessant. Es wird gegen diese Pflanze vorgegangen, um die heimischen Pflanzen zu schützen. Für das Gebiet der Schweiz steht sie auf einer "schwarzen Liste":
"In der Freisetzungsverordnung der Schweiz steht das Schmalblättrige Greiskraut auf der Liste der verbotenen invasiven gebietsfremden Pflanzen" (2)
Es bestehen also Absichten, diesen Immigranten aus der Schweiz auszuweisen. Das wird aber etwas schwierig werden.
Pferdehalter haben mit den Greiskraut-, bzw. Kreuzkrautarten große Probleme. Werden Weiden von der Pflanze nicht befreit, geraten die Tiere in Gefahr. Den Pferdehaltern ist die Giftigkeit der Pflanze nicht bekannt. Deswegen wird von den relevanten Beratungsstellen besonders darauf hingewiesen, wo das Problem liegt. Man sieht die Pflanze als "Die große Unbekannte" und weist auf die Gefahr hin: "Kann von anderen nicht unterschieden werden", oder: "Toxizität wird unterschätzt, verharmlost oder ignoriert". Es herrsche ein "Therapienotstand", wenn Tiere erkranken, da die Symptome falsch gedeutet werden. Es bestünden "Forschungslücken". (3)
Bergau, Müller, Propst und Schäfer beschreiben die Pflanze so:
"Blätter schmal, mit gezähntem, umgerollten Rand. Blütenköpfchen mit 10 - 15 Zungenblüten." (4)
Eine solche Beschreibung ist etwas knapp. Man wird also zusätzlich auf andere Literatur zurückgreifen müssen, um diese Pflanze eindeutig zu identifizieren. Wie schwierig Bestandsaufnahmen sind, zeigt das Beispiel des auf den Pflanzenbestand hin untersuchten Firmengeländes der Autoproduktionsstätte Ford in Köln, auf dem auch "Afrikanisches Greiskraut" gefunden wurde:
"In der eine volle Wuchsperiode (Frühling bis Herbst) umfassenden Aktion wurden über 150 Arten dokumentiert, und zwar verteilt auf neun verschiedene Biotoptypen - zu denen zum Beispiel auch so lebensraumfeindliche Standorte wie Pflaster- und Mauerritzen, Straßenböschungen, Gleisanlagen und Parkplätze gehören. So leben allein 16 verschiedene Pflanzenarten in den Fugen und Ritzen der Ford-Kaimauer zum Rhein. 98 Arten wie zum Beispiel die Acker-Kratzdistel oder das Acker-Vergißmeinnicht sind einheimische Pflanzen. 20 Arten wie zum Beispiel die Kanadische Goldrute oder das Afrikanische Greiskraut sind Neueinwanderer, das heißt, sie würden ohne die Hilfe des Menschen hier nicht vorkommen. Bei 32 Arten ist eine Zuordnung nicht möglich. Insgesamt wachsen Pflanzen aus allen fünf Kontinenten auf dem Ford-Werksgelände in Köln. Darunter befinden sich Arten, die für die Stadt- und Industriegebiete heutzutage zum typischen Erscheinungsbild gehören wie zum Beispiel Kanadisches Berufkraut, Chinesischer Sommerflieder, Afrikanisches Greiskraut oder Kleines Springkraut (Ostasien)." (5)
Es heißt in dem Bericht, daß über 150 Pflanzenarten angetroffen wurden, davon jedoch 32 Arten nicht eingeordnet werden konnten.
Inzwischen hat man sich daran gemacht, die "Invasionsdynamik des Schmalblättrigen Greiskrauts Senecio inaequidens in Mitteleuropa" zu untersuchen. Gefördert wurde das Projekt durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt:
"Biologische Invasionen stellen eine der Hauptursachen für den Verlust an Biodiversität und für Änderungen in der Struktur und Funktion von Ökosystemen dar. Ziel dieses Promotionsprojektes ist es, ein besseres Verständnis der Dynamik biologischer Invasionen zu gewinnen und dadurch eine Grundlage für Managemententscheidungen zu schaffen. Hierzu soll beispielhaft die Invasionsdynamik des aus Südafrika stammenden Schmalblättrigen Greiskrauts (Senecio inaequidens) in Mitteleuropa untersucht und der weitere Verlauf dieser Invasion vorhergesagt werden. Dies soll durch eine Kombination von Freilanduntersuchungen, Experimenten und mechanistischen Simulationsmodellen erreicht werden.Die bisherigen Ergebnisse der Untersuchungen zum Schmalblättrigen Greiskraut in seinem afrikanischen und europäischen Verbreitungsgebiet helfen uns die Ursachen für die schnelle Ausbreitung der Art in Europa zu verstehen. Sie eröffnen außerdem Möglichkeiten zu ihrer Bekämpfung." (6)
Susanne Lachmuth, die das Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam betreiben konnte und auf Reisemittel der Hans-Sauer-Stiftung zurückgreifen konnte, um der Pflanzenart sowohl in Südafrika wie in Europa nachzuspüren, läßt verlauten:
"Im Falle einer biologischen Bekämpfung sollten Insekten aus den entsprechenden Gebieten eingeführt werden." (7)
Zum Neophyt Pflanze käme dann noch eine neue Insektenart nach Europa. Durch rechtzeitige Mahd der Flächen, die mit der Pflanze bewachsen sind, die vor der Blütezeit der Pflanzen im Mai durchzuführen ist, könne die rasche Ausbreitung des Afrikanischen Greiskrautes eingedämmt werden.
Die giftige Pflanze schafft in vielen Regionen Unbehagen. Die Mittelbadische Presse etwa schreibt:
"Das Schmalblättrige Kreuzkraut ist im Ortenaukreis auf dem Vormarsch: Die aus Südafrika stammende, giftige Pflanze wurde bei uns bereits vor 15 Jahren gefunden und wuchs bislang – weitgehend im Verborgenen – auf Kies- und Schuttflächen. Nun breitet sich diese Art entlang der A 5 aus." (8)
Die Überschrift zu dem Zeitungsartikel vom 12.7.2010 sagt es deutlicher:
"Ortenau: Kreuzkraut auf dem VormarschGiftige Pflanze breitet sich auf dem Mittelstreifen der Autobahn aus / Heimat: Südafrika" (9)
Das Unbehagen ist weit verbreitet und führte im politischen Raum zum Beschluß von Maßnahmen:
"Gebietsfremde invasive Arten können je nach Erdregion und Begleitumständen ein wichtiger Faktor für den Rückgang der biologischen Vielfalt sein. Diesem Problem wurde mit dem Artikel 8 (h) des Übereinkommens über die biologische Vielfalt von 1992 Rechnung getragen, in dem es heißt, dass die Vertragsstaaten die Verpflichtung eingehen, „... soweit möglich und sofern angebracht, die Einbringung gebietsfremder Arten, welche Ökosysteme, Lebensräume oder Arten gefährden, zu verhindern, und diese Arten zu kontrollieren oder zu beseitigen"." (10)
Zu diesem Beschluß einer Vertragsstaatenkonferenz zum Schutz heimischer Pflanzen wird gesagt:
"Deutschland hat das Übereinkommen über die biologische Vielfalt am 12. Juni 1992 unterzeichnet und am 21. Dezember 1993 ratifiziert. Es trat am 29. Dezember 1993 in Kraft." (11)
Zum Afrikanische Greiskraut gibt es in diesem Bericht eine gute Beschreibung:
"Senecio inaequidens ist ein ausdauernder, bis ca. 60cm hoher, für Menschen giftiger Halbstrauch. Er besitzt einen am Grund verholzenden, stark verzweigten Stengel mit zahlreichen, meist schmallinealen Blättern (1-7mm breit) und zitronengelbe Blütenköpfchen mit einem Durchmesser bis 25mm. Bezüglich der Blattform und -breite zeichnet sich die Art durch eine gewisse Variabilität aus (inaequidens = ungleichzähnig, vgl. ADOLPHI 1997). Die Blütezeit währt nach Angaben aus Südwestdeutschland von Juli bis Dezember (OBERDORFER 1983, SEBALD et al. 1996), nach Angaben aus dem Bremer Raum von Anfang Mai bis Dezember (KUHBIER 1996). Der Blühbeginn hat sich in der jüngeren Vergangenheit scheinbar permanent „nach vorne" verschoben; z. B. konstatierte GERSTBERGER noch 1978 eine herbst- bis winterliche Blüte (September bis Januar), doch bereits BÜSCHER (1989) und MOLL (1989) diskutieren die Angleichung der Blütezeit an mitteleuropäische Verhältnisse. Nach RADKOWITSCH (mündl.) macht die exorbitant hohe Samenproduktion die rasche Ausbildung angepasster Ökotypen wahrscheinlich. ADOLPHI (1997) erklärt die „Angleichung" der Blütezeit eher damit, dass Jungpflanzen mehrere Monate brauchen, bis sie blühen können, in einem neuen Siedlungsraum also zunächst nur Spätblüher auffallen. Andererseits können etablierte Altpflanzen nach milden Wintern bereits im April oder Mai zur Blüte gelangen (WERNER et al. 1991, ADOLPHI 1997). KUHBIER (1996) beobachtete zwei Haupt-Blühphasen (Ende Juli und Anfang September); diese Beobachtung wird von ADOLPHI (1997) bestätigt. In Massenbeständen („Senecio inaequidens-Bestände", vgl. z. B. BRANDES 1993, REIDL 1995) der Art werden „riesige Samenmengen" (ADOLPHI 1997) erzeugt, die einen hohen Besiedlungsdruck auch auf ungewöhnliche Standorte ausüben (z. B. Zierrasen oder die Fassade des Kölner Doms, /../)." (12)
Die Autoren Klaus Adolphi, Dietrich J.Werner, Annemarie Radkowitsch, Gerhard Hard und Lenz Meierott nennen auch weitere Bezeichnungen für das Afrikanische Greiskraut:
"Senecio inaequidens DC. 1837, Schmalblättriges Greiskraut
[Syn. Senecio reclinatus L.f., Senecio lautus Forster f. ex Willdenow, Senecio
harveianus Mac Owan, Senecio vimineus Harvey non DC., Senecio paniculatus
Berg., Senecio douglasii DC., Senecio burchellii DC., Senecio carnulentis DC.,
Senecio fasciculatus minor Schlecht.]
Deutsche Synonyme: Schmalblättriges Kreuzkraut, Ungleichzähniges Greiskraut,
Südafrikanisches Greiskraut
Englisches Synonym: South African ragwort" (13)
Laut ihrer Studie hat sich die Pflanze seit den 1970er Jahren vom Raum Aachen und vom Raum Bremen aus über Deutschland ausgebreitet. Nach Europa eingeschleppt worden sei sie als "Woll-Adventivpflanze", und zwar sei sie aus den südafrikanischen Regionen Transvaal, Natal und Oranje-Freistaat zu europäischen Häfen verbracht worden. Genannt sind als Ausgangsgebiete Mazamet in Südfrankreich, Calais, Verona, Lüttich und Bremen in Deutschland. Der erste Beleg für Bremen geht offensichtlich auf das Jahr 1896 zurück. Danach reißen die Belege nicht mehr ab, was auf eine rasche Verbreitung schließen läßt. (14)
Die Bekämpfung der Pflanze wird wohl immer schwieriger. Manche haben den Gedanken daran schon aufgegeben und stellen sich die Pflanze in die Blumenvase, wenn andere Blumen nicht mehr blühen. Resigniert heißt es:
"Wie wird man eines solchen Eindringlings Herr. Wenn solch eine Spezies Fraßfeinde hat, ist das oft kein so großes Problem. Hier aber fehlen diese. Unsere Kaninchen, die mit Vielem fertig werden, mögen Senecio nicht so gerne, knabbern an ihnen ein wenig rum und meiden dieses Grün dann. Auch die meisten Schnecken vollführen ihr gefräßiges Werk nicht an dieser Pflanze. Gegen Pilzkrankheiten ist der robuste Kerl einfach unempfindlich. Fazit, man kann nichts machen." (15)
Das Problem mit dieser Pflanze ist folglich den Leuten über den Kopf gewachsen, wie man so schön sagt.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.84
(2) zitiert aus:
http://www.jacobskreuzkraut.de/schmalblaettriges_kreuzkraut.htm
(3) siehe dazu genauer in:
http://www.lfl.bayern.de/ips/unkraut/38800/linkurl_0_7_0_0.pdf
(4) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.84
(5) zitiert aus: Umweltjournal: Ford hat alle am Standort Köln-Niehl wachsenden Bäume und Sträucher systematisch erfaßt. Köln, 4.3.2002. In:
http://www.umweltjournal.de/AFA_umweltnatur/020304Ford.php
(6)-(7) zitiert aus:
http://www.hanssauerstiftung.de/neu/index.php?option=com_content&view=article&id=68&Itemid=97
(8)-(9) zitiert aus:
http://www.baden-online.de/news/artikel.phtml?page_id=&db=news_lokales&table=artikel_ortenau&id=15069
(10) zitiert ist von der S.2 aus:
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/senecio_inaequidens_fallstudie.pdf
(11) zitiert ist die Anmerkung 1 auf S.2 aus:
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/senecio_inaequidens_fallstudie.pdf
(12) zitiert von S.3f. aus:
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/senecio_inaequidens_fallstudie.pdf
(13) zitiert von S.3 aus:
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/senecio_inaequidens_fallstudie.pdf
(14) siehe dazu genauer auf den Seiten 2f. in:
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/senecio_inaequidens_fallstudie.pdf
(15) zitiert aus: gnogongo: Schmalblättriges Greiskraut - Senecio inaequidens. In:
http://gnogongo.twoday.net/stories/2303111/
Donnerstag, 9. Dezember 2010
Klebriges Greiskraut - Senecio viscosus
In einem interessanten Beitrag zu den Kreuzkräutern, oder anders gesagt, Greiskräutern, war zu lesen:
"Der botanische Name leitet sich von lat. senex = Greis her, vermutlich, weil die fruchtenden Pflanzen durch die weißlichen Haarkronen der Früchte an Greisenhaare erinnern." (1)
Dieses "vermutlich" sagt uns, es muß nicht deshalb sein.
Die Gattung der Greiskräuter soll über tausend Arten umfassen, die fast überall auf der Erde zu finden sind. Eine Auswahl davon läßt sich in Deutschland antreffen:
"Die Gattung der Senecio ist in Deutschland mit vielen Arten vorkommend, zum Beispiel Senecio morensis (Schmalblättriges Kreuzkraut), Senecio fuchsii (Fuchs-Kreuzkraut), Senecio viscosus (klebriges Kreuzkraut), Senecio vulgaris (Gewöhnliches Kreuzkraut) und viele mehr." (2)
Ursprünglich soll die Pflanze in gemäßigten Zonen Europas und Westasiens vorgekommen sein. Weidetiere meiden sie. Der Grund wird wohl das Gift in der Pflanze sein:
"Die ganze Pflanze ist stark giftig; junge Pflanzen sind am giftigsten. Die Giftstoffe sind auch in Heu und Silage wirksam (konserviertes Futter mit Kreuzkraut wird gern gefressen. Alle Pflanzenarten der Gattung Senecio enthalten krebserzeugende (cancerogene) Pyrrolizidinalkaloide, hauptsächlich Jacobin und Senecionon sowie Oxalate." (3)
Wenden wir uns dem "Klebrigen Greiskraut" zu, das sicher unter vielen Namen vorkommt. Die wissenschaftliche Bezeichnung lautet "Senecio viscosus".
"Die Pflanze fühlt sich klebrig an (Drüesenhaare; Lupe!) und riecht unangenehm bisamartig. Blätter fiederförmig und zum Teil spinnwebig behaart. Zungenblüten meist zurückgerollt. Viele Greiskräuter bastadieren, sodass die Bestimmung nicht immer gelingt." (4)
Der letzte Satz ist interessant. Das sagt, die Pflanze paßt sich an und sieht nicht immer so aus, wie es diejenigen meinen, wenn sie nach ihr suchen. Man finde sie auf trockenen, relativ stickstoffarmen, kalkfreien Böden, d.h. heißt auch auf Brachflächen, aber genauso an Wegesrändern und Kahlschlägen, meinen dieselben Autoren.
Anderswo, in einem Hinweis aus Österreich, ist die Pflanze, die dort auch als Kleb-Greiskraut etwas anders geschrieben auftaucht, so beschrieben:
"Ein 15-60cm hohes, drüsenhaarig-klebriges Kraut mit unangenehmem Geruch. 21 Hüllenblätter, wenige locker abstehende Außenhüllblätter. Die Strahlblüten meist bald zurückgerollt." (5)
Ihr Verbreitungsgebiet in einer Gebirgslandschaft verdient besondere Aufmerksamkeit:
"Lichte Wälder, Holzschläge, Ödland; bodenvag. Verbreitet und häufig bis in die Voralpenstufe, bis etwa 1900m." (6)
Es lohnt auszuwerten, welche Beschreibungen es noch gibt:
"bedeckt mit kurzen, klebrigen Drüsenhaaren, auffallend riechend; die Blätter tiefer geteilt, mit schmalen, lanzettlichen, buchtig gezähnten Lappen; Blütenköpfchen dicker, mit zahlreichern gelben Blütchen, längeren Blütenstielen, eine lockere, gipfelständige Traube bildend. Aeussere Hüllblätter gewöhnlich nur 2 - 3, fast halb so lang als die innern, welche zu 20 vorhanden sind. Aeussere Blütchen zungenförmig, aber klein, nur vor der Befruchtung und bei Sonnenschein ausgebreitet, sonst zurückgeschlagen, so dass sie leicht übersehen werden. Schliessfrüchtchen glatt." (7)
Diese, offensichtlich schon etwas ältere Beschreibung deckt sich weitgehend mit denen der anderen Autoren. Auf der Suche nach weiteren Benennungen der Pflanze traf ich auf dies. Es wirkt nicht sehr umfangreich:
"Klebriges Greiskraut; Klebriges Kreuzkraut; Kreuzkraut, Klebriges; Greiskraut, Klebriges" (8)
Die Wiederholungen derselben Benennungen sind mir nicht nachvollziehbar. Es muß nach weiteren Hinweisen zur Pflanze gesucht werden.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Greiskr%C3%A4uter
(2)-(3) zitiert aus:
http://www.wildhueter-st-hubertus.de/html/kreuzkraut.html
(4) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.84
(5)-(6) zitiert aus: austria-lexikon: Kleb-Greiskraut. In:
http://www.austria-lexikon.at/af/Wissenssammlungen/Flora/Kleb-Greiskraut
(7) zitiert aus:
http://www.flogaus-faust.de/text/senevisc.htm
Die Beschreibung ist von Hermann Wagner (1882) übernommen worden.
(8) zitiert aus:
http://www.spohns.de/DrRolandSpohn/Pflanzen-S.html
"Der botanische Name leitet sich von lat. senex = Greis her, vermutlich, weil die fruchtenden Pflanzen durch die weißlichen Haarkronen der Früchte an Greisenhaare erinnern." (1)
Dieses "vermutlich" sagt uns, es muß nicht deshalb sein.
Die Gattung der Greiskräuter soll über tausend Arten umfassen, die fast überall auf der Erde zu finden sind. Eine Auswahl davon läßt sich in Deutschland antreffen:
"Die Gattung der Senecio ist in Deutschland mit vielen Arten vorkommend, zum Beispiel Senecio morensis (Schmalblättriges Kreuzkraut), Senecio fuchsii (Fuchs-Kreuzkraut), Senecio viscosus (klebriges Kreuzkraut), Senecio vulgaris (Gewöhnliches Kreuzkraut) und viele mehr." (2)
Ursprünglich soll die Pflanze in gemäßigten Zonen Europas und Westasiens vorgekommen sein. Weidetiere meiden sie. Der Grund wird wohl das Gift in der Pflanze sein:
"Die ganze Pflanze ist stark giftig; junge Pflanzen sind am giftigsten. Die Giftstoffe sind auch in Heu und Silage wirksam (konserviertes Futter mit Kreuzkraut wird gern gefressen. Alle Pflanzenarten der Gattung Senecio enthalten krebserzeugende (cancerogene) Pyrrolizidinalkaloide, hauptsächlich Jacobin und Senecionon sowie Oxalate." (3)
Wenden wir uns dem "Klebrigen Greiskraut" zu, das sicher unter vielen Namen vorkommt. Die wissenschaftliche Bezeichnung lautet "Senecio viscosus".
"Die Pflanze fühlt sich klebrig an (Drüesenhaare; Lupe!) und riecht unangenehm bisamartig. Blätter fiederförmig und zum Teil spinnwebig behaart. Zungenblüten meist zurückgerollt. Viele Greiskräuter bastadieren, sodass die Bestimmung nicht immer gelingt." (4)
Der letzte Satz ist interessant. Das sagt, die Pflanze paßt sich an und sieht nicht immer so aus, wie es diejenigen meinen, wenn sie nach ihr suchen. Man finde sie auf trockenen, relativ stickstoffarmen, kalkfreien Böden, d.h. heißt auch auf Brachflächen, aber genauso an Wegesrändern und Kahlschlägen, meinen dieselben Autoren.
Anderswo, in einem Hinweis aus Österreich, ist die Pflanze, die dort auch als Kleb-Greiskraut etwas anders geschrieben auftaucht, so beschrieben:
"Ein 15-60cm hohes, drüsenhaarig-klebriges Kraut mit unangenehmem Geruch. 21 Hüllenblätter, wenige locker abstehende Außenhüllblätter. Die Strahlblüten meist bald zurückgerollt." (5)
Ihr Verbreitungsgebiet in einer Gebirgslandschaft verdient besondere Aufmerksamkeit:
"Lichte Wälder, Holzschläge, Ödland; bodenvag. Verbreitet und häufig bis in die Voralpenstufe, bis etwa 1900m." (6)
Es lohnt auszuwerten, welche Beschreibungen es noch gibt:
"bedeckt mit kurzen, klebrigen Drüsenhaaren, auffallend riechend; die Blätter tiefer geteilt, mit schmalen, lanzettlichen, buchtig gezähnten Lappen; Blütenköpfchen dicker, mit zahlreichern gelben Blütchen, längeren Blütenstielen, eine lockere, gipfelständige Traube bildend. Aeussere Hüllblätter gewöhnlich nur 2 - 3, fast halb so lang als die innern, welche zu 20 vorhanden sind. Aeussere Blütchen zungenförmig, aber klein, nur vor der Befruchtung und bei Sonnenschein ausgebreitet, sonst zurückgeschlagen, so dass sie leicht übersehen werden. Schliessfrüchtchen glatt." (7)
Diese, offensichtlich schon etwas ältere Beschreibung deckt sich weitgehend mit denen der anderen Autoren. Auf der Suche nach weiteren Benennungen der Pflanze traf ich auf dies. Es wirkt nicht sehr umfangreich:
"Klebriges Greiskraut; Klebriges Kreuzkraut; Kreuzkraut, Klebriges; Greiskraut, Klebriges" (8)
Die Wiederholungen derselben Benennungen sind mir nicht nachvollziehbar. Es muß nach weiteren Hinweisen zur Pflanze gesucht werden.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Greiskr%C3%A4uter
(2)-(3) zitiert aus:
http://www.wildhueter-st-hubertus.de/html/kreuzkraut.html
(4) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.84
(5)-(6) zitiert aus: austria-lexikon: Kleb-Greiskraut. In:
http://www.austria-lexikon.at/af/Wissenssammlungen/Flora/Kleb-Greiskraut
(7) zitiert aus:
http://www.flogaus-faust.de/text/senevisc.htm
Die Beschreibung ist von Hermann Wagner (1882) übernommen worden.
(8) zitiert aus:
http://www.spohns.de/DrRolandSpohn/Pflanzen-S.html
Freitag, 3. Dezember 2010
Tüpfel-Johanniskraut - Hypericum perforatum
Die Heilpflanze "Tüpfel-Johanniskraut" erhielt viele Namen. Die Botaniker verwenden die Bezeichnung "Hypericum perforatum". Die historische Kulturforschung wird auf sehr viele Namen gestossen sein, diese fand ich im ersten Anlauf:
"Echtes Johanniskraut", "Echt-Johanniskraut", "Gewöhnliches Johanniskraut", "Durchlöchertes Johanniskraut", "Tüpfel-Hartheu". (1)
Doch ließ sich die Aufzählung noch erheblich erweitern:
"Blutkraut, Christusblut, Hartheu,Herrgottsblut, Hexenkraut, Jageteufel, Johannisblut, Kreuz-Christi-Kraut, Mannskraft, Mannskraft, Marienbettstroh, Marienkraut, Sonnwendkraut, Stolzer Heinrich, Tausendlöcherlkraut, Teufelsflucht, Tüpfelhartheu, Tüpfel-Johanniskraut, Wildgartheil" (2)
Die Liste der Anwendungen zu Heilzwecken ist erschreckend lang. Es fragt sich, ob die Heilwirkung wirklich so umfangreich ist. Hilfreicher ist vielleicht diese Zusammenfassung:
"Hypericum, das Johanniskraut, ist das wichtigste Mittel bei Verletzungen der Nerven. Als Tinktur wird es auf auf Wunden oder entzündete Stellen aufgebracht, damit sie schneller heilen, zum Beispiel auf Akne oder Geschwüre im Mund, zum hilft das Hypericum auch zum Auskurieren einer Gehirnerschütterung oder hilft bei schmerzhaften Verletzungen der Finger und Zehen oder nach einem Sturz auf das Steißbein." (3)
Es wird darauf verwiesen, wer das "Tüpfel-Johanniskraut" für seine Zwecke benötigte:
"Johanniskraut (dem Täufer Johannes geweiht) ist das Hexenkraut schlechthin, daß natürlich in der Johannisnacht geerntet wurde. " (4)
Das macht neugier und wirft viele kulturhistorische Fragen auf. Bergau, Müller, Propst und Schäfer geben weitere Hinweise:
"Der Name "Johanniskraut" weist auf die Blütezeit der Pflanze hin (24.Juni: Johannistag). Das Johanniskraut liefert ein hartes Heu. Man nennt es deshalb auch "Hartheu". Zerdrückt man eine Blütenknopse, so verfärbt sie sich blutrot - so, als ob Blut austreten würde. Früher glaubte man, dass dem "Johannisblut" Zauberkräfte innewohnten." (5)
Als Tee wurde es gegen Depressionen und nervöse Zustände gereicht. Dieser Hinweis verblüfft:
"Es kann die Haut für UV-Strahlung empfindlich machen /../." (6)
Doch wie sieht das "Tüpfel-Johanniskraut aus? Es finden sich viele Beschreibungen unterschiedlicher Qualität zu der Pflanze, die auf Brachen, an Weg- und Waldrändern angetroffen werden kann.
"Das Echte Johanniskraut ist eine ausdauernde Pflanze mit stark verästelter, spindelförmiger, bis 50 cm Tiefe reichender Wurzel. Der 15 cm bis einen Meter hohe aufrechte Stängel ist durchgehend zweikantig und innen markig ausgefüllt (nicht hohl). Dadurch unterscheidet sich das Echte Johanniskraut von anderen Johanniskrautarten. Am oberen Stängelteil ist die Pflanze buschig verzweigt. Die oval-eiförmigen bis länglich-linealischen Blätter sind mehr oder weniger sitzend, gegenständig angeordnet. Sie werden bis 3 cm lang und sind dicht mit durchsichtigen Öldrüsen besetzt. Am Rand sind die Blätter mit schwarzen Drüsen, durchscheinend punktiert. Bei den zahlreichen Punktierungen handelt es sich um schizogene Ölbehälter, in denen das helle ätherische Öl der Pflanze konzentriert ist. Der Blütenstand ist eine Trugdolde." (7)
Bergau, Müller, Propst und Schäfer fassen sich kürzer:
"Blätter gegenständig, ungestielt und auffallend durchscheinend punktiert /.../. Stängel 2-kantig." (8)
Die mehrjährige Pflanze hat ein Verbreitungsgebiet, das sich eingrenzen ließ:
"Die Heimat des Johanniskrauts ist Europa, Nordafrika und Nordasien. Die Pflanze ist mehrjährig und kann bis zu einem Meter hoch werden. Das Johanniskraut trägt in dem nach oben hin immer buschiger werdenden Bereich viele kleine, gelbe Blüten. In der Natur wächst das Johanniskraut an Wegrändern und auf Wiesen. Es ist aber auch eine sehr hübsche Gartenpflanze, die obendrein einen großen Nutzen als Heilkraut hat." (9)
Der Umfang an Texten, die in digitaler Form vorliegen und im Netz aufgerufen werden können, lassen erahnen, welchen Wert bestimmte Kreise der Bevölkerung auf diese Pflanze legen. Mediziner, Apotheker, Heilkundler und Gärtner aller Couleur scheinen über diese Pflanze Auskunft geben zu wollen. Offensichtlich wird das Wissen zur Pflanze als ein Basiswissen aufgefaßt, das weiterhelfen soll.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe z.B. in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Echtes_Johanniskraut
(2) zitiert aus:
http://zauber-pflanzen.de/hypericum.htm
(3) zitiert aus:
http://www.homoeopathie-homoeopathisch.de/homoeopathische-mittel/Hypericum-perforatum.shtml
(4) zitiert aus:
http://zauber-pflanzen.de/hypericum.htm
(5)-(6) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.84
(7) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Echtes_Johanniskraut
(8) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.84
(9) zitiert aus:
http://magazin.gartenzeitung.com/Krauterarten/Johanniskraut-Hypericum-perforatum.html
"Echtes Johanniskraut", "Echt-Johanniskraut", "Gewöhnliches Johanniskraut", "Durchlöchertes Johanniskraut", "Tüpfel-Hartheu". (1)
Doch ließ sich die Aufzählung noch erheblich erweitern:
"Blutkraut, Christusblut, Hartheu,Herrgottsblut, Hexenkraut, Jageteufel, Johannisblut, Kreuz-Christi-Kraut, Mannskraft, Mannskraft, Marienbettstroh, Marienkraut, Sonnwendkraut, Stolzer Heinrich, Tausendlöcherlkraut, Teufelsflucht, Tüpfelhartheu, Tüpfel-Johanniskraut, Wildgartheil" (2)
Die Liste der Anwendungen zu Heilzwecken ist erschreckend lang. Es fragt sich, ob die Heilwirkung wirklich so umfangreich ist. Hilfreicher ist vielleicht diese Zusammenfassung:
"Hypericum, das Johanniskraut, ist das wichtigste Mittel bei Verletzungen der Nerven. Als Tinktur wird es auf auf Wunden oder entzündete Stellen aufgebracht, damit sie schneller heilen, zum Beispiel auf Akne oder Geschwüre im Mund, zum hilft das Hypericum auch zum Auskurieren einer Gehirnerschütterung oder hilft bei schmerzhaften Verletzungen der Finger und Zehen oder nach einem Sturz auf das Steißbein." (3)
Es wird darauf verwiesen, wer das "Tüpfel-Johanniskraut" für seine Zwecke benötigte:
"Johanniskraut (dem Täufer Johannes geweiht) ist das Hexenkraut schlechthin, daß natürlich in der Johannisnacht geerntet wurde. " (4)
Das macht neugier und wirft viele kulturhistorische Fragen auf. Bergau, Müller, Propst und Schäfer geben weitere Hinweise:
"Der Name "Johanniskraut" weist auf die Blütezeit der Pflanze hin (24.Juni: Johannistag). Das Johanniskraut liefert ein hartes Heu. Man nennt es deshalb auch "Hartheu". Zerdrückt man eine Blütenknopse, so verfärbt sie sich blutrot - so, als ob Blut austreten würde. Früher glaubte man, dass dem "Johannisblut" Zauberkräfte innewohnten." (5)
Als Tee wurde es gegen Depressionen und nervöse Zustände gereicht. Dieser Hinweis verblüfft:
"Es kann die Haut für UV-Strahlung empfindlich machen /../." (6)
Doch wie sieht das "Tüpfel-Johanniskraut aus? Es finden sich viele Beschreibungen unterschiedlicher Qualität zu der Pflanze, die auf Brachen, an Weg- und Waldrändern angetroffen werden kann.
"Das Echte Johanniskraut ist eine ausdauernde Pflanze mit stark verästelter, spindelförmiger, bis 50 cm Tiefe reichender Wurzel. Der 15 cm bis einen Meter hohe aufrechte Stängel ist durchgehend zweikantig und innen markig ausgefüllt (nicht hohl). Dadurch unterscheidet sich das Echte Johanniskraut von anderen Johanniskrautarten. Am oberen Stängelteil ist die Pflanze buschig verzweigt. Die oval-eiförmigen bis länglich-linealischen Blätter sind mehr oder weniger sitzend, gegenständig angeordnet. Sie werden bis 3 cm lang und sind dicht mit durchsichtigen Öldrüsen besetzt. Am Rand sind die Blätter mit schwarzen Drüsen, durchscheinend punktiert. Bei den zahlreichen Punktierungen handelt es sich um schizogene Ölbehälter, in denen das helle ätherische Öl der Pflanze konzentriert ist. Der Blütenstand ist eine Trugdolde." (7)
Bergau, Müller, Propst und Schäfer fassen sich kürzer:
"Blätter gegenständig, ungestielt und auffallend durchscheinend punktiert /.../. Stängel 2-kantig." (8)
Die mehrjährige Pflanze hat ein Verbreitungsgebiet, das sich eingrenzen ließ:
"Die Heimat des Johanniskrauts ist Europa, Nordafrika und Nordasien. Die Pflanze ist mehrjährig und kann bis zu einem Meter hoch werden. Das Johanniskraut trägt in dem nach oben hin immer buschiger werdenden Bereich viele kleine, gelbe Blüten. In der Natur wächst das Johanniskraut an Wegrändern und auf Wiesen. Es ist aber auch eine sehr hübsche Gartenpflanze, die obendrein einen großen Nutzen als Heilkraut hat." (9)
Der Umfang an Texten, die in digitaler Form vorliegen und im Netz aufgerufen werden können, lassen erahnen, welchen Wert bestimmte Kreise der Bevölkerung auf diese Pflanze legen. Mediziner, Apotheker, Heilkundler und Gärtner aller Couleur scheinen über diese Pflanze Auskunft geben zu wollen. Offensichtlich wird das Wissen zur Pflanze als ein Basiswissen aufgefaßt, das weiterhelfen soll.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe z.B. in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Echtes_Johanniskraut
(2) zitiert aus:
http://zauber-pflanzen.de/hypericum.htm
(3) zitiert aus:
http://www.homoeopathie-homoeopathisch.de/homoeopathische-mittel/Hypericum-perforatum.shtml
(4) zitiert aus:
http://zauber-pflanzen.de/hypericum.htm
(5)-(6) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.84
(7) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Echtes_Johanniskraut
(8) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.84
(9) zitiert aus:
http://magazin.gartenzeitung.com/Krauterarten/Johanniskraut-Hypericum-perforatum.html
Mittwoch, 1. Dezember 2010
Kanadische Goldrute - Solidago canadensis
Das Korbblütengewächs "Kanadische Goldrute" soll im 19.Jahrhundert aus Nordamerika "bei uns eingebürgert" worden sein, schreiben Bergau, Müller, Propst und Schäfer. Ihre Beschreibung der Pflanze, welche die Botaniker "Solidago canadensis" nennen, lautet so:
"Blütenköpfchen klein, in einer Rispe. Stängelblätter lanzettlich und gesägt; Blattunterseite und Stängel kurz behaart." (1)
Es empfiehlt sich, nach weiteren Beschreibungen der Pflanze Ausschau zu halten und möglichst viele Aussagen zu ihr zu sammeln, um das Wissen von der Pflanzen anzureichern. Matthias Zimmermann scheint sich ausgiebig mit der Pflanze beschäftigt zu haben, denn er bringt deutlich mehr Einzelheiten, denen weiter nachzugehen ist:
"Die Gattung Goldruten hat ihre Heimat in Nordamerika und umfasst ca. 100 Arten. 5 dieser Arten sind bei uns heimisch bzw. eingebürgert. Die Kanadische Goldrute ist ein bekannter Neophyt in Europa. Die Herkunft der Kanadischen Goldrute liegt in den USA und dem südlichen Kanada. Dort siedelt sie auf Prärien, Ruderalflächen und in nicht zu dichten Wäldern. Im 17. Jahrhundert wurde sie aus Amerika nach Europa als Gartenpflanze eingeführt. Zunächst als Bienenweide oder Gartenpflanze angebaut, hat sie sich wild über ganz Europa verbreitet. Die massive Verbreitung hat jedoch erst in den letzten 60 Jahren eingesetzt." (2)
Bei Zimmermann liegt also das Einbürgerungsdatum wesentlich früher als bei Bergau, Müller, Propst und Schäfer.
"Die Kanadische Goldrute vermehrt sich über zahlreiche, flugfähige Samen und über Rhizome (Ausläufer). Die Samen keimen an offenen Bodenbereichen; allerdings ist ihre Überlebensrate sehr gering. Die Sprosse einer Pflanze sind untereinander verbunden. Zudem dient das Rhizom als Wasser- und Nährstoffspeicher. So kann sich die Goldrute, wenn sie erstmal stabil wächst, immer weiter ausbreiten. Die Klone der Sprossen können ein Alter von bis zu 100 Jahren erreichen." (3)
Bei den einen Autoren herrscht die Meinung vor, die Kanadische Goldrute sei ein Verdränger einheimischer Pflanzen:
"Als Zierpflanze und Bienenweide aus Nordamerika eingeführte, leicht verwildernde Staude, die
grosse und dichte Bestände bildet und damit die einheimische Vegetation verdrängt." (4)
Wie dieser Verdrängungsprozeß abläuft, ist erklärt:
"Die Kanadische Goldrute bildet mit ihrem System an unterirdischen Ausläufern extrem dichte Bestände, die grosse Flächen einnehmen können und die einheimische Vegetation verdrängen. Solche Bestände sind sehr artenarm und lassen nur wenige einheimische Arten aufkommen. Zudem breitet sie sich rasch mit bis zu 19000 Samen pro Stängel durch den Wind aus." (5)
Andere Autoren äußern solche Ängste nicht. Auch Matthias Zimmermann nennt die Verdrängung der einheimischen Pflanzen als Problem, relativiert diesen Prozeß jedoch:
"Insgesamt ist aber ihre Wirkung auf andere Pflanzen begrenzt, da sie vor allem freie Flächen neu besiedelt." (6)
Wie die Pflanze zu bekämpfen ist, wird gelegentlich geschildert:
"Um den Bestand zu verringern, ist ein zweimaliger Schnitt erforderlich. Dabei liegen die besten Zeitpunkte im Frühsommer vor der Bildung der Rhizomknospen (Ende Mai) und im Hochsommer vor der Blüte (August)." (7)
Aber damit ist es noch nicht getan:
"Nach der Mahd treibt die Goldrute verstärkt aus. Die Bekämpfung ist daher nur sinnvoll, wenn sie konsequent über mehrere Jahre hinweg durchgeführt wird. Wenn die Bestände auf ein akzeptables Maß zurückgegangen sind, reicht ein einmaliger Schnitt im Juni aus." (8)
Diejenigen, die sich für Heilkräuter interessieren, wissen vermutlich, daß man der Pflanze heilende Wirkung zutraut. Man bereitet ein Tee damit zu. (9) Das Heilmittel soll bei Harnwegserkrankungen und bei Harnsteinen Krankheiten heilen und könne gegen Nierenprobleme eingesetzt werden. Mit einem historischen Hinweis ausformuliert ist das hier:
"Die Kanadische Goldrute wird bereits seit dem Mittelalter erfolgreich zur Behandlung einer Blasenentzündung und Nierenentzündung eingesetzt. Ihre Inhaltsstoffe wirken harntreibend, entzündungshemmend und entkrampfend." (10)
Die Imker meinen zur Ergiebigkeit der blühenden Pflanze für Bienen:
"Nektar: reiches Angebot an Nektar" (11)
Die Pflanze läßt sich auch industriell ausbeuten und wird deshalb als Kulturpflanze angebaut: "Solidago canadensis stammt aus Nordamerika und gilt als eine der ältesten Färberpflanzen. Sie wurde bereits von den Navajo- Indianern zum Färben von Baumwolle benutzt. In Mitteleuropa kommt diese Pflanze größtenteils verwildert vor und gilt als invasives Unkraut. Heute rückt sie immer mehr durch den Gebrauch als nachwachsender Rohstoff in Funktion von Farbestoffen in den Mittelpunkt des Interesses." (12)
Das läßt erahnen, wie umfangreich der Nutzen einer Pflanze für die einen, oder wie sehr zum Schaden sie für andere sein kann. Die Naturschützer, die heimische Arten schützen wollen, sehen in ihr einen schädlichen Verdränger; Imker, Heilkundler und Färber verweisen auf den Nutzen der "Kanadischen Goldrute".
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe in: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.62
(2)-(3) zitiert aus: Natur-Lexikon.com. Matthias Zimmermann: Goldrute. In:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/002/00161-Goldrute/MZ00161-Goldrute.html
(4)-(5) zitiert aus:
http://www.kompost.ch/beratung/xmedia/soli_can_d.pdf
(6) zitiert aus:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/002/00161-Goldrute/MZ00161-Goldrute.html
(7)-(8) zitiert aus:
http://www.bachpaten-freiburg.de/oekologi/neophyt/goldfr.htm
(9) siehe dazu in:
http://www.die-honigmacher.de/kurs2/pflanze_88.html
(10) zitiert aus:
http://www.heilfastenkur.de/Kanadische_Goldrute.shtml
(11) zitiert aus:
http://www.die-honigmacher.de/kurs2/pflanze_88.html
"Blütenköpfchen klein, in einer Rispe. Stängelblätter lanzettlich und gesägt; Blattunterseite und Stängel kurz behaart." (1)
Es empfiehlt sich, nach weiteren Beschreibungen der Pflanze Ausschau zu halten und möglichst viele Aussagen zu ihr zu sammeln, um das Wissen von der Pflanzen anzureichern. Matthias Zimmermann scheint sich ausgiebig mit der Pflanze beschäftigt zu haben, denn er bringt deutlich mehr Einzelheiten, denen weiter nachzugehen ist:
"Die Gattung Goldruten hat ihre Heimat in Nordamerika und umfasst ca. 100 Arten. 5 dieser Arten sind bei uns heimisch bzw. eingebürgert. Die Kanadische Goldrute ist ein bekannter Neophyt in Europa. Die Herkunft der Kanadischen Goldrute liegt in den USA und dem südlichen Kanada. Dort siedelt sie auf Prärien, Ruderalflächen und in nicht zu dichten Wäldern. Im 17. Jahrhundert wurde sie aus Amerika nach Europa als Gartenpflanze eingeführt. Zunächst als Bienenweide oder Gartenpflanze angebaut, hat sie sich wild über ganz Europa verbreitet. Die massive Verbreitung hat jedoch erst in den letzten 60 Jahren eingesetzt." (2)
Bei Zimmermann liegt also das Einbürgerungsdatum wesentlich früher als bei Bergau, Müller, Propst und Schäfer.
"Die Kanadische Goldrute vermehrt sich über zahlreiche, flugfähige Samen und über Rhizome (Ausläufer). Die Samen keimen an offenen Bodenbereichen; allerdings ist ihre Überlebensrate sehr gering. Die Sprosse einer Pflanze sind untereinander verbunden. Zudem dient das Rhizom als Wasser- und Nährstoffspeicher. So kann sich die Goldrute, wenn sie erstmal stabil wächst, immer weiter ausbreiten. Die Klone der Sprossen können ein Alter von bis zu 100 Jahren erreichen." (3)
Bei den einen Autoren herrscht die Meinung vor, die Kanadische Goldrute sei ein Verdränger einheimischer Pflanzen:
"Als Zierpflanze und Bienenweide aus Nordamerika eingeführte, leicht verwildernde Staude, die
grosse und dichte Bestände bildet und damit die einheimische Vegetation verdrängt." (4)
Wie dieser Verdrängungsprozeß abläuft, ist erklärt:
"Die Kanadische Goldrute bildet mit ihrem System an unterirdischen Ausläufern extrem dichte Bestände, die grosse Flächen einnehmen können und die einheimische Vegetation verdrängen. Solche Bestände sind sehr artenarm und lassen nur wenige einheimische Arten aufkommen. Zudem breitet sie sich rasch mit bis zu 19000 Samen pro Stängel durch den Wind aus." (5)
Andere Autoren äußern solche Ängste nicht. Auch Matthias Zimmermann nennt die Verdrängung der einheimischen Pflanzen als Problem, relativiert diesen Prozeß jedoch:
"Insgesamt ist aber ihre Wirkung auf andere Pflanzen begrenzt, da sie vor allem freie Flächen neu besiedelt." (6)
Wie die Pflanze zu bekämpfen ist, wird gelegentlich geschildert:
"Um den Bestand zu verringern, ist ein zweimaliger Schnitt erforderlich. Dabei liegen die besten Zeitpunkte im Frühsommer vor der Bildung der Rhizomknospen (Ende Mai) und im Hochsommer vor der Blüte (August)." (7)
Aber damit ist es noch nicht getan:
"Nach der Mahd treibt die Goldrute verstärkt aus. Die Bekämpfung ist daher nur sinnvoll, wenn sie konsequent über mehrere Jahre hinweg durchgeführt wird. Wenn die Bestände auf ein akzeptables Maß zurückgegangen sind, reicht ein einmaliger Schnitt im Juni aus." (8)
Diejenigen, die sich für Heilkräuter interessieren, wissen vermutlich, daß man der Pflanze heilende Wirkung zutraut. Man bereitet ein Tee damit zu. (9) Das Heilmittel soll bei Harnwegserkrankungen und bei Harnsteinen Krankheiten heilen und könne gegen Nierenprobleme eingesetzt werden. Mit einem historischen Hinweis ausformuliert ist das hier:
"Die Kanadische Goldrute wird bereits seit dem Mittelalter erfolgreich zur Behandlung einer Blasenentzündung und Nierenentzündung eingesetzt. Ihre Inhaltsstoffe wirken harntreibend, entzündungshemmend und entkrampfend." (10)
Die Imker meinen zur Ergiebigkeit der blühenden Pflanze für Bienen:
"Nektar: reiches Angebot an Nektar" (11)
Die Pflanze läßt sich auch industriell ausbeuten und wird deshalb als Kulturpflanze angebaut: "Solidago canadensis stammt aus Nordamerika und gilt als eine der ältesten Färberpflanzen. Sie wurde bereits von den Navajo- Indianern zum Färben von Baumwolle benutzt. In Mitteleuropa kommt diese Pflanze größtenteils verwildert vor und gilt als invasives Unkraut. Heute rückt sie immer mehr durch den Gebrauch als nachwachsender Rohstoff in Funktion von Farbestoffen in den Mittelpunkt des Interesses." (12)
Das läßt erahnen, wie umfangreich der Nutzen einer Pflanze für die einen, oder wie sehr zum Schaden sie für andere sein kann. Die Naturschützer, die heimische Arten schützen wollen, sehen in ihr einen schädlichen Verdränger; Imker, Heilkundler und Färber verweisen auf den Nutzen der "Kanadischen Goldrute".
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe in: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.62
(2)-(3) zitiert aus: Natur-Lexikon.com. Matthias Zimmermann: Goldrute. In:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/002/00161-Goldrute/MZ00161-Goldrute.html
(4)-(5) zitiert aus:
http://www.kompost.ch/beratung/xmedia/soli_can_d.pdf
(6) zitiert aus:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/002/00161-Goldrute/MZ00161-Goldrute.html
(7)-(8) zitiert aus:
http://www.bachpaten-freiburg.de/oekologi/neophyt/goldfr.htm
(9) siehe dazu in:
http://www.die-honigmacher.de/kurs2/pflanze_88.html
(10) zitiert aus:
http://www.heilfastenkur.de/Kanadische_Goldrute.shtml
(11) zitiert aus:
http://www.die-honigmacher.de/kurs2/pflanze_88.html
Aufrechter Sauerklee - Oxalis fontana/Oxalis stricta
Bei dem Sauerklee "Oxalis fontana" herrscht offensichtlich ein gewisses Durcheinander der Benennung. Bergau, Müller, Propst und Schäfer verwenden für den "Oxalis fontana" die Bezeichnung "Steifer Sauerklee" (1), andere sagen dazu "Aufrechter Sauerklee", geben aber als Fachbezeichnung der Botaniker "Oxalis stricta" (2) an. Damit die Verwirrung noch größer wird, scheint es außerdem noch eine dritte Fachbezeichnung der Botaniker zu geben:
"Aufrechter Sauerklee (Oxalis fontana, syn. O. europaea, O. stricta)" (3)
Beschrieben wird diese Pflanze so:
"Stängel aufsteigend bis aufrecht. Blätter 3-teilig, ähnlich wie bei Kleearten /.../. Kennzeichnend sind die roten unterirdischen Ausläufer." (4)
In einem Kompendium, das sich mit dem Gift in Pflanzen beschäftigt, ist der Sauerklee "Oxalis fontana" so dargestellt:
"Im Gegensatz zum verwandten Waldsauerklee (Oxalis acetosella), der ein typischer Frühblüher ist, sind die Blüten des Aufrechten Sauerklees fast über die gesamte Vegetationsperiode zu beobachten, jedoch tritt die Pflanze nicht in den Massen auf, wie der Waldsauerklee." (5)
Zu der Säure, die der Pflanzengruppe den Namen gab, ließ sich diese Information zum "Aufrechten Sauerklee" auffinden:
"Der Aufrechte Sauerklee enthält Oxalsäure und Oxalate im Kraut. Diese Verbindungen wurden nach ihrem Auftreten im Sauerklee benannt, kommen aber in zahlreichen anderen Pflanzen vor, etwa den Aronstabgewächsen (z.B. Arum maculatum). Eine veraltete deutsche Bezeichnung für die Oxalsäure ist Kleesäure (entsprechend Kleesalze für die Oxalate). (6)
Der "Aufrechte Sauerklee" oder "Oxalis fontana" ist aus Nordamerika nach Europa gebracht worden und wird folglich als Neophyt aufgefaßt, der möglicherweise Schaden anrichtete. Er ist in einer Liste, in der Neophyten angeführt sind, so charakterisiert:
"gelbblühend, Schlafstellung der Blattfiedern bei Starklicht" (7)
Neophyten werden von Naturschützern bekämpft, andererseits sind zahllose Arten für unser Überleben wichtig geworden:
"Wie der Name (neo = neu und phyt = Pflanze) andeutet, handelt es sich um für uns neue Arten, die seit dem 15. Jahrhundert vor allem aus Nordamerika und Ostasien auf unterschiedlichen Wegen zu uns gekommen sind. Manche wurden als landwirtschaftliche Nutzpflanze (Mais, Kartoffel), als Forstpflanze (Douglasie, Robinie), als Heilpflanze (Kamille) oder als Kuriosität und Zierpflanze für Gärten (Springkraut, Goldrute, Riesenbärenklau, Staudenknöterich, Nachtkerze) eingeführt. Andere wurden mit Handelsgütern und anderen Pflanzen unbeabsichtigt eingeschleppt. Von den etwa 12.000 neuen Arten konnten einige längere Zeit bei uns überleben. Darunter sind einige wenige, die wegen der Verdrängung einheimischer Arten zu einem ökologischen Problem geworden sind." (8)
Wie der "Aufrechte Sauerklee" von Naturschützern oder den Landwirten beurteilt wird, dem ist genauer nachzugehen. Bergau, Müller, Propst und Schäfer schreiben zur Pflanze "Oxalis fontana":
"Der Steife Sauerklee wächst in Gärten, auf Äckern und auf Ruderalflächen. Er bevorzugt mineralsalzreiche, mäßig sauere Sand- und Lehmböden. Die Blätter der Pflanze reagieren auf Änderung der Licht- und Temperaturverhältnisse, aber auch auf Berührung mit Absenken der Fiederblätter. Berührt man die reifen Früchte, so springen sie auf und streuen die Samen aus." (9)
Da sie sagen, die Pflanze ist
"zu Beginn des 19.Jahrhundert aus Nordamerika nach Deutschland eingeschleppt worden" (10)
könnte die Formulierung "eingeschleppt worden" darauf hindeuten, daß dieser Vorgang nicht unbedingt von Vorteil für die deutschen Landschaftsräume gewesen war. Es scheint aber, was die Ankunft des "Aufrechten Sauerklees" in Europa betrifft, etwas genauere Angaben zu geben:
"Auch der gelbblühende Aufrechte Sauerklee (Oxalis fontana) /.../ ist Kennart einer eigenen Pflanzengesellschaft, der Vielsamen-Gänsefuß-Gesellschaft (Chenopodio-Oxalidetum fontanae), eine vorwiegend aus Annuellen aufgebaute Assoziation unserer Hackfruchtkulturen und Ruderalgesellschaften. Der Aufrechte Sauerklee stammt aus Nordamerika, gelangte 1658 als Zierpflanze nach England, ist seit Beginn des 19. Jahrhunderts verwildert und wird für OWL zuerst von ASCHOFF 1796 für Bielefeld und ECHTERLING 1846 für Augustdorf angegeben." (11)
Botaniker, die systematisch die Standorte von Pflanzen kartieren, kommen auch zu einem solchen Ergebnis für ein Gebiet in Korntal-Münchingen. So schreibt Anette Rosenbauer zu dem Vorkommen dort, daß der Aufrechte Sauerklee "selten" ist:
"Oxalis fontana Bunge Aufrechter Sauerklee: Auf Wegen und in Pflasterritzen, selten.
Korntal." (12)
Man kann also die kartierten Gebiete, die greifbar sind, systematisch durchgehen, um mehr darüber zu erfahren, wo sich der "Aufrechte Sauerklee" befindet und wie das zu bewerten ist.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe in: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.62
(2) siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufrechter_Sauerklee
(3) zitiert aus:
http://www.gartendatenbank.de/wiki/oxalis-fontana
(4) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor.
(5)-(6) zitiert aus:
http://www.giftpflanzen.com/oxalis_fontana.html
(7) zitiert aus einer pdf.datei auf S.5 in:
http://www.alblamm.de/naturschutz/themen/neo/neophyten.pdf
(8) zitiert aus der pdf.datei, wie vor. S.1
(9)-(10) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor.
(11) zitiert aus:
http://www.egge-weser-digital.de/htm-inhalte/11057086.htm
(12) Anette Rosenbauer zitiert aus: Flora von Korntal-Münchingen. In:
http://www.bund.combatech4.de/downloads/rosenbauer.pdf
"Aufrechter Sauerklee (Oxalis fontana, syn. O. europaea, O. stricta)" (3)
Beschrieben wird diese Pflanze so:
"Stängel aufsteigend bis aufrecht. Blätter 3-teilig, ähnlich wie bei Kleearten /.../. Kennzeichnend sind die roten unterirdischen Ausläufer." (4)
In einem Kompendium, das sich mit dem Gift in Pflanzen beschäftigt, ist der Sauerklee "Oxalis fontana" so dargestellt:
"Im Gegensatz zum verwandten Waldsauerklee (Oxalis acetosella), der ein typischer Frühblüher ist, sind die Blüten des Aufrechten Sauerklees fast über die gesamte Vegetationsperiode zu beobachten, jedoch tritt die Pflanze nicht in den Massen auf, wie der Waldsauerklee." (5)
Zu der Säure, die der Pflanzengruppe den Namen gab, ließ sich diese Information zum "Aufrechten Sauerklee" auffinden:
"Der Aufrechte Sauerklee enthält Oxalsäure und Oxalate im Kraut. Diese Verbindungen wurden nach ihrem Auftreten im Sauerklee benannt, kommen aber in zahlreichen anderen Pflanzen vor, etwa den Aronstabgewächsen (z.B. Arum maculatum). Eine veraltete deutsche Bezeichnung für die Oxalsäure ist Kleesäure (entsprechend Kleesalze für die Oxalate). (6)
Der "Aufrechte Sauerklee" oder "Oxalis fontana" ist aus Nordamerika nach Europa gebracht worden und wird folglich als Neophyt aufgefaßt, der möglicherweise Schaden anrichtete. Er ist in einer Liste, in der Neophyten angeführt sind, so charakterisiert:
"gelbblühend, Schlafstellung der Blattfiedern bei Starklicht" (7)
Neophyten werden von Naturschützern bekämpft, andererseits sind zahllose Arten für unser Überleben wichtig geworden:
"Wie der Name (neo = neu und phyt = Pflanze) andeutet, handelt es sich um für uns neue Arten, die seit dem 15. Jahrhundert vor allem aus Nordamerika und Ostasien auf unterschiedlichen Wegen zu uns gekommen sind. Manche wurden als landwirtschaftliche Nutzpflanze (Mais, Kartoffel), als Forstpflanze (Douglasie, Robinie), als Heilpflanze (Kamille) oder als Kuriosität und Zierpflanze für Gärten (Springkraut, Goldrute, Riesenbärenklau, Staudenknöterich, Nachtkerze) eingeführt. Andere wurden mit Handelsgütern und anderen Pflanzen unbeabsichtigt eingeschleppt. Von den etwa 12.000 neuen Arten konnten einige längere Zeit bei uns überleben. Darunter sind einige wenige, die wegen der Verdrängung einheimischer Arten zu einem ökologischen Problem geworden sind." (8)
Wie der "Aufrechte Sauerklee" von Naturschützern oder den Landwirten beurteilt wird, dem ist genauer nachzugehen. Bergau, Müller, Propst und Schäfer schreiben zur Pflanze "Oxalis fontana":
"Der Steife Sauerklee wächst in Gärten, auf Äckern und auf Ruderalflächen. Er bevorzugt mineralsalzreiche, mäßig sauere Sand- und Lehmböden. Die Blätter der Pflanze reagieren auf Änderung der Licht- und Temperaturverhältnisse, aber auch auf Berührung mit Absenken der Fiederblätter. Berührt man die reifen Früchte, so springen sie auf und streuen die Samen aus." (9)
Da sie sagen, die Pflanze ist
"zu Beginn des 19.Jahrhundert aus Nordamerika nach Deutschland eingeschleppt worden" (10)
könnte die Formulierung "eingeschleppt worden" darauf hindeuten, daß dieser Vorgang nicht unbedingt von Vorteil für die deutschen Landschaftsräume gewesen war. Es scheint aber, was die Ankunft des "Aufrechten Sauerklees" in Europa betrifft, etwas genauere Angaben zu geben:
"Auch der gelbblühende Aufrechte Sauerklee (Oxalis fontana) /.../ ist Kennart einer eigenen Pflanzengesellschaft, der Vielsamen-Gänsefuß-Gesellschaft (Chenopodio-Oxalidetum fontanae), eine vorwiegend aus Annuellen aufgebaute Assoziation unserer Hackfruchtkulturen und Ruderalgesellschaften. Der Aufrechte Sauerklee stammt aus Nordamerika, gelangte 1658 als Zierpflanze nach England, ist seit Beginn des 19. Jahrhunderts verwildert und wird für OWL zuerst von ASCHOFF 1796 für Bielefeld und ECHTERLING 1846 für Augustdorf angegeben." (11)
Botaniker, die systematisch die Standorte von Pflanzen kartieren, kommen auch zu einem solchen Ergebnis für ein Gebiet in Korntal-Münchingen. So schreibt Anette Rosenbauer zu dem Vorkommen dort, daß der Aufrechte Sauerklee "selten" ist:
"Oxalis fontana Bunge Aufrechter Sauerklee: Auf Wegen und in Pflasterritzen, selten.
Korntal." (12)
Man kann also die kartierten Gebiete, die greifbar sind, systematisch durchgehen, um mehr darüber zu erfahren, wo sich der "Aufrechte Sauerklee" befindet und wie das zu bewerten ist.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe in: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.62
(2) siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufrechter_Sauerklee
(3) zitiert aus:
http://www.gartendatenbank.de/wiki/oxalis-fontana
(4) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor.
(5)-(6) zitiert aus:
http://www.giftpflanzen.com/oxalis_fontana.html
(7) zitiert aus einer pdf.datei auf S.5 in:
http://www.alblamm.de/naturschutz/themen/neo/neophyten.pdf
(8) zitiert aus der pdf.datei, wie vor. S.1
(9)-(10) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor.
(11) zitiert aus:
http://www.egge-weser-digital.de/htm-inhalte/11057086.htm
(12) Anette Rosenbauer zitiert aus: Flora von Korntal-Münchingen. In:
http://www.bund.combatech4.de/downloads/rosenbauer.pdf
Dienstag, 30. November 2010
Montag, 29. November 2010
Kriechender Hahnenfuß - Ranunculus repens
Es heißt, die Hahnenfußarten sind giftig, d.h. wenn sie frisch sind. Tiere und Menschen können Schaden nehmen. Der Saft der Stengel kann z.B. Hautreizungen beim Menschen hervorrufen. Bergau. Müller, Propst und Schäfer, die darauf hinweisen, beschreiben die Pflanze so:
"Grundblätter 3-teilig, mit deutlich gestielten Mittelabschnitten; alle Abschnitte 3-lappig und gesägt. Blüten bis zu 3 cm breit; Blütenstiele gefurcht." (1)
Der Name "Ranunculus repens" ist der Fachbegriff der Botaniker für den "Kriechenden Hahnenfuß". Er scheint eher unbeliebt zu sein:
"Bei Landwirten und Hobbygärtnern gilt der Kriechende Hahnenfuß als lästiges Unkraut. Er treibt nach allen Richtungen Ausläufer, die in gewissen Abständen an den Knoten bewurzeln und Büschel grundständiger Blätter entwickeln. So können sich in kurzer Zeit große Flächen mit dieser Pflanze überziehen." (2)
Auch andere Autoren sehen eine Last im "Kriechenden Hahnenfuß":
"Wer einen Gemüsegarten betreibt, kennt ihn als hartnäckigen Nutzpflanzengegner. Denn er ist eine ausläufertreibende Pionierart, d.h. ein schneller Erstbesiedler auf offenem Boden, und solchen bieten jedenfalls "konventionelle" Gemüsebeete." (3)
Allzu giftig scheint er jedoch nicht zu sein:
"Mit etwa 0,01% Protoamenonin im Kraut gilt der Kriechende Hahnenfuß nur als schwach giftig." (4)
So wächst die Pflanze namens "Kriechender Hahnenfuß":
"Sie wächst nur am Boden sehr feuchter Standorte und ist oft von anderen Gewächsen überdeckt. Durch die Bildung von kriechenden Ausläufern, die auch oberirdische Wurzeln bilden können, erhielt sie ihren Namen." (5)
Bergau, Müller, Propst und Schäfer erwähnen, der "Kriechende Hahnenfuß"
"bevorzugt wechselfeuchte und staunasse, mineralsalzreiche Lehm- und Tonböden und tritt oft gemeinsam mit Acker-Schachtelhalm, Gänse-Fingerkraut und Huflattich auf." (6)
Aufgefunden wird er auf Äckern wie in Gärten, auf Wiesen, aber genauso am Wegesrand und Ufern von Bächen und Seen. In Auenwäldern kann man ihn auch antreffen. Man werfe einen Blick auf die Alpen als Lebensraum:
"Sowohl der „Scharfe Hahnenfuß“ als auch der „Kriechende Hahnenfuß“ sind im gesamten Alpenland auf frischen sowie verdichteten Wiesen und Weiden verbreitet. Gerade in den vergangenen Jahren hat der Hahnenfuß durch Extensivierungsmaßnahmen und den damit verbundenen Rückgang des Gräseranteiles gebietsweise stark zugenommen." (7)
Die Gründe für seine rasche Ausbreitung können darin liegen:
"Der Hahnenfuß ist verstärkt auf pseudovergleyten Böden infolge von Bodenverdichtungen durch Beweiden bzw. Befahren bei Nässe anzutreffen, da er dank seiner oberirdischen Kriechtriebe kalte, schwere und luftarme Böden besser verträgt als die wertvollen Gräser. Der Hahnenfuß kommt als Lückenfüller sowohl auf mageren als auch nährstoffreichen Böden vor.
Neben Bodenverdichtungen begünstigen vor allem Narbenverletzungen, aber auch eine Übernutzung infolge Lückenbildung die Ausbreitung. Aber auch eine mangelnde Nährstoffversorgung kann indirekt aufgrund des dadurch hungernden und zurückgehenden Grasbestandes die Ausbreitung fördern, da der Hahnenfuß fast überall bodenständig vorhanden ist." (8)
Möglichkeiten, ihn zu bekämpfen werden beschrieben. Den Bauern wird ein früher Schnitt der Weiden empfohlen, weil dadurch mehr Licht an die Untergräser gelangt. Wer keine chemischen Mittel gegen den Kriechenden Hahnenfuß einsetzen will, wenn der Bewuchs überhand genommen hat, dem wird empfohlen, das Gebiet mit der Egge anzugehen. Dies zerreißt die Wurzeln, und wenn trockenes Wetter ist, vertrocknet der zerrissene Hahnenfußbewuchs.
Es wird deutlich, daß die Pflanze, die gelb blüht und auf Wiesen ein Blütenmeer erzeugen kann, das verzaubert, viele Probleme bereitet.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.62
(2) zitiert aus:
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1159308
(3) zitiert aus:
http://www.oessm.org/natur/portraits/Steckbriefe/hahnenfuss.html
(4) zitiert aus:
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1159308
(5) zitiert aus:
http://www.korseby.net/outer/flora/rosopsida/ranunculaceae/index.html#ranunculus_repens
(6) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.62
(7)-(8) zitiert aus:
http://www.landnet.at/article/articleview/37444/1/4996
"Grundblätter 3-teilig, mit deutlich gestielten Mittelabschnitten; alle Abschnitte 3-lappig und gesägt. Blüten bis zu 3 cm breit; Blütenstiele gefurcht." (1)
Der Name "Ranunculus repens" ist der Fachbegriff der Botaniker für den "Kriechenden Hahnenfuß". Er scheint eher unbeliebt zu sein:
"Bei Landwirten und Hobbygärtnern gilt der Kriechende Hahnenfuß als lästiges Unkraut. Er treibt nach allen Richtungen Ausläufer, die in gewissen Abständen an den Knoten bewurzeln und Büschel grundständiger Blätter entwickeln. So können sich in kurzer Zeit große Flächen mit dieser Pflanze überziehen." (2)
Auch andere Autoren sehen eine Last im "Kriechenden Hahnenfuß":
"Wer einen Gemüsegarten betreibt, kennt ihn als hartnäckigen Nutzpflanzengegner. Denn er ist eine ausläufertreibende Pionierart, d.h. ein schneller Erstbesiedler auf offenem Boden, und solchen bieten jedenfalls "konventionelle" Gemüsebeete." (3)
Allzu giftig scheint er jedoch nicht zu sein:
"Mit etwa 0,01% Protoamenonin im Kraut gilt der Kriechende Hahnenfuß nur als schwach giftig." (4)
So wächst die Pflanze namens "Kriechender Hahnenfuß":
"Sie wächst nur am Boden sehr feuchter Standorte und ist oft von anderen Gewächsen überdeckt. Durch die Bildung von kriechenden Ausläufern, die auch oberirdische Wurzeln bilden können, erhielt sie ihren Namen." (5)
Bergau, Müller, Propst und Schäfer erwähnen, der "Kriechende Hahnenfuß"
"bevorzugt wechselfeuchte und staunasse, mineralsalzreiche Lehm- und Tonböden und tritt oft gemeinsam mit Acker-Schachtelhalm, Gänse-Fingerkraut und Huflattich auf." (6)
Aufgefunden wird er auf Äckern wie in Gärten, auf Wiesen, aber genauso am Wegesrand und Ufern von Bächen und Seen. In Auenwäldern kann man ihn auch antreffen. Man werfe einen Blick auf die Alpen als Lebensraum:
"Sowohl der „Scharfe Hahnenfuß“ als auch der „Kriechende Hahnenfuß“ sind im gesamten Alpenland auf frischen sowie verdichteten Wiesen und Weiden verbreitet. Gerade in den vergangenen Jahren hat der Hahnenfuß durch Extensivierungsmaßnahmen und den damit verbundenen Rückgang des Gräseranteiles gebietsweise stark zugenommen." (7)
Die Gründe für seine rasche Ausbreitung können darin liegen:
"Der Hahnenfuß ist verstärkt auf pseudovergleyten Böden infolge von Bodenverdichtungen durch Beweiden bzw. Befahren bei Nässe anzutreffen, da er dank seiner oberirdischen Kriechtriebe kalte, schwere und luftarme Böden besser verträgt als die wertvollen Gräser. Der Hahnenfuß kommt als Lückenfüller sowohl auf mageren als auch nährstoffreichen Böden vor.
Neben Bodenverdichtungen begünstigen vor allem Narbenverletzungen, aber auch eine Übernutzung infolge Lückenbildung die Ausbreitung. Aber auch eine mangelnde Nährstoffversorgung kann indirekt aufgrund des dadurch hungernden und zurückgehenden Grasbestandes die Ausbreitung fördern, da der Hahnenfuß fast überall bodenständig vorhanden ist." (8)
Möglichkeiten, ihn zu bekämpfen werden beschrieben. Den Bauern wird ein früher Schnitt der Weiden empfohlen, weil dadurch mehr Licht an die Untergräser gelangt. Wer keine chemischen Mittel gegen den Kriechenden Hahnenfuß einsetzen will, wenn der Bewuchs überhand genommen hat, dem wird empfohlen, das Gebiet mit der Egge anzugehen. Dies zerreißt die Wurzeln, und wenn trockenes Wetter ist, vertrocknet der zerrissene Hahnenfußbewuchs.
Es wird deutlich, daß die Pflanze, die gelb blüht und auf Wiesen ein Blütenmeer erzeugen kann, das verzaubert, viele Probleme bereitet.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.62
(2) zitiert aus:
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1159308
(3) zitiert aus:
http://www.oessm.org/natur/portraits/Steckbriefe/hahnenfuss.html
(4) zitiert aus:
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1159308
(5) zitiert aus:
http://www.korseby.net/outer/flora/rosopsida/ranunculaceae/index.html#ranunculus_repens
(6) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.62
(7)-(8) zitiert aus:
http://www.landnet.at/article/articleview/37444/1/4996
Freitag, 26. November 2010
Acker-Gauchheil - Anagallis arvensis
Es tauchen mehrere Namen für die Pflanzen mit der Fachbezeichnung "Anagallis arvensis" auf, etwa "Acker-Gauchheil", "Roter Gauchheil", "Nebelpflanze",
"Weinbergstern", "Wetterkraut". Vermutlich gibt es im Volksmund noch zahlreiche andere Namen. Bergau, Müller, Propst und Schäfer nennen diese Pflanze "Acker-Gauchheil". In einem Beitrag, der sich mit Kräutern beschäftigt, sind diese Namen für den Acker-Gauchheil aufgezählt:
"Ackergauchheil: Blutstropfen, Faules Lieschen, Feldgauchheil, Gauchblume, Geckenheil, Heil aller Welt, Hühnertritt, Kollmannskraut, Kolmarkraut, Mäusedarm, Roter Meier, Rote Miere, Nebelpflanze, Neuneblümle, Sperlingskraut, Vernunftkraut, Weinbergstern, Wetterkraut" (1)
Sein Vorkommen wird uns so beschrieben:
"Der Acker-Gauchheil kommt auf Äckern, in Gärten und Weinbergen und auch an Schuttplätzen vor." (2)
Er zeige mineralsalzreiche Lehmböden an, meinen dieselben Autoren. Etwas umfangreicher sind diese Hinweise:
"Der Acker-Gauchheil ist eine weltweit verbreitete, häufige Pflanze, die auf Äckern, in Gärten, Weinbergen sowie auf Schuttplätzen und an ähnlichen Ruderalstandorten vorkommt. Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Mittelmeergebiet, in ganz Europa ist sie jedoch ein Archäophyt." (3)
Als Ursprungsgebiet der Pflanze wird also der Mittelmeerraum angenommen. Der Name der Pflanze wird erklärt:
"Früher wurde das Kraut gegen den "Gauch" (Geisteskrankheit) eingesetzt." (4)
Daß der "Acker-Gauchheil" tatsächlich bei der Besserung von psychischen Erkrankungen hilft, sei jedoch nicht nachweisbar.
"Die Pflanze enthält zwar einige schwache Wirkstoffe" (5),
aber ob die Wirkstoffe des Acker-Gauchheil wirklich nützen, ist eine offene Frage.
"Im antiken Griechenland setzte man ihn zur Behandlung von Melancholie ein." (6)
Ihn als Heilmittel zu verwenden, ist zumindest sehr alt.
Auch Hinweise auf seine Verwendung als Heilmittel im Mittelalter gibt es:
"Acker-Gauchheil wird von den alten Kräuterärzten des Mittelalters erwähnt, diese bezogen sich auf Schriften von Dioscurides und Plinius. Damals nutzte man die Pflanze als schmerzstillendes Mittel sowie zur Wundreinigung nach der Entfernung von Dornen. Weiterhin bei Zahnschmerzen, Reinigung der Nase, den Saft tropfte man in trübe Augen und mit Wein getrunken soll der Acker-Gauchheil gegen Schlangenbisse hilfreich gewesen sein." (7)
Andererseits wirkt er offensichtlich krankheitserregend:
"Die Inhaltsstoffe sind Glycoside (Saponine), Bitterstoff, Gerbstoff und ätherisches Öl, das für den stechenden Geruch verantwortlich ist. Eine Vergiftung zeigt sich in starke Harnausscheidung, wässrigem Stuhlgang, Zittern und Entzündungen des Verdauungstrakts. Die Giftstoffe wirken auch leicht narkotisierend. Die Blätter sind in der Lage allergische Hautreaktionen hervorzurufen." (8)
Auch als Futterpflanze für etliche Tierarten stellt er eine Gefahr dar. Wer ihn ißt, schmeckt ihn vielleicht heraus:
"Ackergauchheil ist geruchlos und schmeckt scharf, schleimig und bitter" (9)
Da er mit der Vogelmiere verwechselt werden kann, empfiehlt es sich, genau darauf zu achten, wie die Pflanze aussieht:
"Der Stengel ist 4-kantig, meist niederliegend, ausgebreitet ästig und wird 7 - 25 cm lang. Die Blätter sind sitzend, länglich-eiförmig, gekreuzt gegenständig oder zu 3 im Quirl und unterseits schwarz punktiert. Die Blüten haben lange Stiele, sind einzeln blattachselständig, mit 5 lanzettlichen Kelchzipfeln, die etwas kürzer sind als die randförmige Blumenkrone mit ganz kurzer Röhre und 5 rundlichen Zipfeln. Beim Ackergauhheil sind die Blüten dicht drüsig gewimpert, zimmober- oder mennigrot, am Grunde blutrot." (10)
Da die Pflanze sowohl heilsam wie krankheitserregend ist, wird es wohl nützlich sein, sich genauer mit ihr zu beschäftigen. Kulturgeschichtlich interessant ist sie auf jeden Fall, was schon daraus ersichtlich wird, daß sich ihre Verwendung als Heilmittel bis in die Antike zurückverfolgen läßt.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus:
http://www.kaesekessel.de/kraeuter/a/ackergauchheil.htm
(2) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.62
(3) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Acker-Gauchheil
(4)-(5) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.62
(6) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Acker-Gauchheil
(7)-(8) zitiert aus:
http://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Acker-Gauchheil/acker-gauchheil.html
(9)-(10) zitiert aus:
http://www.kaesekessel.de/kraeuter/a/ackergauchheil.htm
"Weinbergstern", "Wetterkraut". Vermutlich gibt es im Volksmund noch zahlreiche andere Namen. Bergau, Müller, Propst und Schäfer nennen diese Pflanze "Acker-Gauchheil". In einem Beitrag, der sich mit Kräutern beschäftigt, sind diese Namen für den Acker-Gauchheil aufgezählt:
"Ackergauchheil: Blutstropfen, Faules Lieschen, Feldgauchheil, Gauchblume, Geckenheil, Heil aller Welt, Hühnertritt, Kollmannskraut, Kolmarkraut, Mäusedarm, Roter Meier, Rote Miere, Nebelpflanze, Neuneblümle, Sperlingskraut, Vernunftkraut, Weinbergstern, Wetterkraut" (1)
Sein Vorkommen wird uns so beschrieben:
"Der Acker-Gauchheil kommt auf Äckern, in Gärten und Weinbergen und auch an Schuttplätzen vor." (2)
Er zeige mineralsalzreiche Lehmböden an, meinen dieselben Autoren. Etwas umfangreicher sind diese Hinweise:
"Der Acker-Gauchheil ist eine weltweit verbreitete, häufige Pflanze, die auf Äckern, in Gärten, Weinbergen sowie auf Schuttplätzen und an ähnlichen Ruderalstandorten vorkommt. Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Mittelmeergebiet, in ganz Europa ist sie jedoch ein Archäophyt." (3)
Als Ursprungsgebiet der Pflanze wird also der Mittelmeerraum angenommen. Der Name der Pflanze wird erklärt:
"Früher wurde das Kraut gegen den "Gauch" (Geisteskrankheit) eingesetzt." (4)
Daß der "Acker-Gauchheil" tatsächlich bei der Besserung von psychischen Erkrankungen hilft, sei jedoch nicht nachweisbar.
"Die Pflanze enthält zwar einige schwache Wirkstoffe" (5),
aber ob die Wirkstoffe des Acker-Gauchheil wirklich nützen, ist eine offene Frage.
"Im antiken Griechenland setzte man ihn zur Behandlung von Melancholie ein." (6)
Ihn als Heilmittel zu verwenden, ist zumindest sehr alt.
Auch Hinweise auf seine Verwendung als Heilmittel im Mittelalter gibt es:
"Acker-Gauchheil wird von den alten Kräuterärzten des Mittelalters erwähnt, diese bezogen sich auf Schriften von Dioscurides und Plinius. Damals nutzte man die Pflanze als schmerzstillendes Mittel sowie zur Wundreinigung nach der Entfernung von Dornen. Weiterhin bei Zahnschmerzen, Reinigung der Nase, den Saft tropfte man in trübe Augen und mit Wein getrunken soll der Acker-Gauchheil gegen Schlangenbisse hilfreich gewesen sein." (7)
Andererseits wirkt er offensichtlich krankheitserregend:
"Die Inhaltsstoffe sind Glycoside (Saponine), Bitterstoff, Gerbstoff und ätherisches Öl, das für den stechenden Geruch verantwortlich ist. Eine Vergiftung zeigt sich in starke Harnausscheidung, wässrigem Stuhlgang, Zittern und Entzündungen des Verdauungstrakts. Die Giftstoffe wirken auch leicht narkotisierend. Die Blätter sind in der Lage allergische Hautreaktionen hervorzurufen." (8)
Auch als Futterpflanze für etliche Tierarten stellt er eine Gefahr dar. Wer ihn ißt, schmeckt ihn vielleicht heraus:
"Ackergauchheil ist geruchlos und schmeckt scharf, schleimig und bitter" (9)
Da er mit der Vogelmiere verwechselt werden kann, empfiehlt es sich, genau darauf zu achten, wie die Pflanze aussieht:
"Der Stengel ist 4-kantig, meist niederliegend, ausgebreitet ästig und wird 7 - 25 cm lang. Die Blätter sind sitzend, länglich-eiförmig, gekreuzt gegenständig oder zu 3 im Quirl und unterseits schwarz punktiert. Die Blüten haben lange Stiele, sind einzeln blattachselständig, mit 5 lanzettlichen Kelchzipfeln, die etwas kürzer sind als die randförmige Blumenkrone mit ganz kurzer Röhre und 5 rundlichen Zipfeln. Beim Ackergauhheil sind die Blüten dicht drüsig gewimpert, zimmober- oder mennigrot, am Grunde blutrot." (10)
Da die Pflanze sowohl heilsam wie krankheitserregend ist, wird es wohl nützlich sein, sich genauer mit ihr zu beschäftigen. Kulturgeschichtlich interessant ist sie auf jeden Fall, was schon daraus ersichtlich wird, daß sich ihre Verwendung als Heilmittel bis in die Antike zurückverfolgen läßt.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus:
http://www.kaesekessel.de/kraeuter/a/ackergauchheil.htm
(2) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.62
(3) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Acker-Gauchheil
(4)-(5) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.62
(6) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Acker-Gauchheil
(7)-(8) zitiert aus:
http://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Acker-Gauchheil/acker-gauchheil.html
(9)-(10) zitiert aus:
http://www.kaesekessel.de/kraeuter/a/ackergauchheil.htm
Donnerstag, 25. November 2010
Wiesen-Storchschnabel - Geranium pratense
Das Storchschnabelgewächs "Geranium pratense" mit der deutschen Bezeichnung "Wiesen-Storchschnabel" soll gesellig auf fetten Wiesen meist im Tiefland wachsen. Der Wiesen-Storchschnabel sei in Norddeutschland eher selten anzutreffen. Was die Böden angeht, die er bevorzugt, wird ausgesagt:
"Er bevorzugt mäßig feuchte, mineralsalz- und basenreiche Ton- und Lehmböden." (1)
Die Pflanzenart gehört zu einer Gattung in einer Pflanzenfamilie. Hier ist das so formuliert:
"Der Wiesen-Storchenschnabel (Geranium pratense) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Storchschnäbel (Geranium) in der Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae)." (2)
Man kann das noch verfeinern, um die Stellung der Pflanze innerhalb der gesamten Systematik zu erörtern. Die "Geraniaceae" sind zum Beispiel Teil der Ordnung der "Geraniales", der "Storchschnabelartigen", usw.
Eine Kurzbeschreibung der Pflanze bieten Bergau, Müller, Propst und Schäfer:
"Blüten fast 3 cm breit; meist zu 2 zusammen. Blätter 10 cm lang und 10 - 15 cm breit; handförmig in meist 7 Abschnitte geteilt." (3)
Interessant finde ich den Vorgang, daß die Pflanze eine Frucht bildet, die aufreißt, wobei der Same bis zu zwei Meter herausgeschleudert wird. Der Rest wird als "ein seltsames "kronleuchterartiges" Gebilde" bezeichnet. (4)
Es macht Sinn, den Texten zu einer solch ungewöhnlichen Pflanze genauer nachzugehen.
Eine Medienwerkstatt beschreibt das Verbreitungsgebiet des Wiesen-Storchschnabels so:
"Die buschig wachsenden und bis zu einem Meter hohen Pflanzen sind in Europa, Sibirien und China heimisch und gedeihen besonders auf nährstoffreichen Fettwiesen und an Wegrändern." (5)
Das Verbreitungsgebiet ist also groß. Da Pflanzenliebhaber den Wiesen-Storchschnabel auch im Garten haben wollten, wurde auf Artenvielfalt geachtet:
"Der Wiesen-Storchschnabel mit seinen violettblauen Schalenblüten gehört zu den größten seiner Art. Es gibt eine Vielzahl an Sorten, die fast alle reichhaltig blühen. Die gefülltblühenden Sorten gibt es allerdings nur selten im Handel, da sie steril und oft von enttäuschender Wuchskraft sind." (6)
Das deutet auf Probleme hin. Von den gezüchteten Arten und neuen Sorten sind aufgezählt:
"'Mrs. Kendall Clark' (lavendelblau mit starker weißer Äderung)
Silver Queen (hell lila, bei Regen und Kälte dunkellila)
'Plenum Caeruleum' (hellblau mit lila, gefüllt)
'Plenum violaceum' (dunkelviolett, gefüllt)
'Striatum' (auch 'Splish Splash') (blau auf weiße, Untergrund, jede Blüte anders gemustert)
Neue Sorten:
'Eva' (Kreuzung mit Geranium psilostemon, violettrot)
'Harmony' (Kreuzung mit Geranium collinum, lila)
'Elizabeth Yeo' (rosarot und lila)" (7)
Dem Pflanzenliebhaber bietet sich also so manche Varietät. Die Volkskunde hat dagegen dies herausgefunden. Solche kulturgeschichtlichen Zusammenhänge der Pflanze zu kennen, ist immer wertvoll:
"Magie und Brauchtum: Storchschnabelarten sollten gegen Traurigkeit helfen, wenn man das pulverisierte Kraut auf Brot gestreut aß." (8)
Ob die Pflanze so gegessen werden kann, wie andere, darüber wird noch nachgedacht. Man geht das Thema jedoch vorsichtig an:
"Von dieser Art wurde bis jetzt nur über den Verzehr von Blättern und Blüten berichtet. Da aber die Wurzel des Ruprechtskrautes früher als Gemüse zu Notzeiten gegessen wurde, ist die Frage, ob die Wurzel des Wiesen-Storchschnabels nicht genauso verwendet werden kann." (9)
Die Landwirte in Südtirol werden über den Wiesen-Storchschnabel sehr speziell informiert, da auf den Wert der Pflanze als Futter für die Weidetiere zu achten ist:
"Futterbaulicher Wert
Er ist wertlos und wird wegen des unangenehmen
Geschmacks nicht gefressen.
Bekämpfung
Durch wiederholten Frühschnitt mit nachfolgendem
Walzen und intensiver Frühjahrsweide mit hoher
Besatzdichte kann Wiesen-Storchschnabel
zurückgedrängt werden." (10)
Diese Hinweise runden das Bild von dieser Pflanze etwas ab. Es empfiehlt sich, dem Thema größere Aufmerksamkeit zu widmen.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.34
(2) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-Storchschnabel
(3) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.34
(4) siehe im Zusammenhang bei: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.34
(5) zitiert aus:
http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=7740&edit=0
(6)-(7) zitiert aus:
http://www.mein-schoener-garten.de/wiki/gartenwiki/Storchschnabel,_Wiesen-Storchschnabel
(8)-(9) zitiert aus:
http://www.rohkostwiki.de/wiki/Wiesen-Storchschnabel
(10) zitiert aus: Wiesenunkräuter. In:
http://www.provinz.bz.it/land-hauswbildung/download/Wiesenunkraeuter.pdf
"Er bevorzugt mäßig feuchte, mineralsalz- und basenreiche Ton- und Lehmböden." (1)
Die Pflanzenart gehört zu einer Gattung in einer Pflanzenfamilie. Hier ist das so formuliert:
"Der Wiesen-Storchenschnabel (Geranium pratense) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Storchschnäbel (Geranium) in der Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae)." (2)
Man kann das noch verfeinern, um die Stellung der Pflanze innerhalb der gesamten Systematik zu erörtern. Die "Geraniaceae" sind zum Beispiel Teil der Ordnung der "Geraniales", der "Storchschnabelartigen", usw.
Eine Kurzbeschreibung der Pflanze bieten Bergau, Müller, Propst und Schäfer:
"Blüten fast 3 cm breit; meist zu 2 zusammen. Blätter 10 cm lang und 10 - 15 cm breit; handförmig in meist 7 Abschnitte geteilt." (3)
Interessant finde ich den Vorgang, daß die Pflanze eine Frucht bildet, die aufreißt, wobei der Same bis zu zwei Meter herausgeschleudert wird. Der Rest wird als "ein seltsames "kronleuchterartiges" Gebilde" bezeichnet. (4)
Es macht Sinn, den Texten zu einer solch ungewöhnlichen Pflanze genauer nachzugehen.
Eine Medienwerkstatt beschreibt das Verbreitungsgebiet des Wiesen-Storchschnabels so:
"Die buschig wachsenden und bis zu einem Meter hohen Pflanzen sind in Europa, Sibirien und China heimisch und gedeihen besonders auf nährstoffreichen Fettwiesen und an Wegrändern." (5)
Das Verbreitungsgebiet ist also groß. Da Pflanzenliebhaber den Wiesen-Storchschnabel auch im Garten haben wollten, wurde auf Artenvielfalt geachtet:
"Der Wiesen-Storchschnabel mit seinen violettblauen Schalenblüten gehört zu den größten seiner Art. Es gibt eine Vielzahl an Sorten, die fast alle reichhaltig blühen. Die gefülltblühenden Sorten gibt es allerdings nur selten im Handel, da sie steril und oft von enttäuschender Wuchskraft sind." (6)
Das deutet auf Probleme hin. Von den gezüchteten Arten und neuen Sorten sind aufgezählt:
"'Mrs. Kendall Clark' (lavendelblau mit starker weißer Äderung)
Silver Queen (hell lila, bei Regen und Kälte dunkellila)
'Plenum Caeruleum' (hellblau mit lila, gefüllt)
'Plenum violaceum' (dunkelviolett, gefüllt)
'Striatum' (auch 'Splish Splash') (blau auf weiße, Untergrund, jede Blüte anders gemustert)
Neue Sorten:
'Eva' (Kreuzung mit Geranium psilostemon, violettrot)
'Harmony' (Kreuzung mit Geranium collinum, lila)
'Elizabeth Yeo' (rosarot und lila)" (7)
Dem Pflanzenliebhaber bietet sich also so manche Varietät. Die Volkskunde hat dagegen dies herausgefunden. Solche kulturgeschichtlichen Zusammenhänge der Pflanze zu kennen, ist immer wertvoll:
"Magie und Brauchtum: Storchschnabelarten sollten gegen Traurigkeit helfen, wenn man das pulverisierte Kraut auf Brot gestreut aß." (8)
Ob die Pflanze so gegessen werden kann, wie andere, darüber wird noch nachgedacht. Man geht das Thema jedoch vorsichtig an:
"Von dieser Art wurde bis jetzt nur über den Verzehr von Blättern und Blüten berichtet. Da aber die Wurzel des Ruprechtskrautes früher als Gemüse zu Notzeiten gegessen wurde, ist die Frage, ob die Wurzel des Wiesen-Storchschnabels nicht genauso verwendet werden kann." (9)
Die Landwirte in Südtirol werden über den Wiesen-Storchschnabel sehr speziell informiert, da auf den Wert der Pflanze als Futter für die Weidetiere zu achten ist:
"Futterbaulicher Wert
Er ist wertlos und wird wegen des unangenehmen
Geschmacks nicht gefressen.
Bekämpfung
Durch wiederholten Frühschnitt mit nachfolgendem
Walzen und intensiver Frühjahrsweide mit hoher
Besatzdichte kann Wiesen-Storchschnabel
zurückgedrängt werden." (10)
Diese Hinweise runden das Bild von dieser Pflanze etwas ab. Es empfiehlt sich, dem Thema größere Aufmerksamkeit zu widmen.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.34
(2) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-Storchschnabel
(3) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.34
(4) siehe im Zusammenhang bei: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.34
(5) zitiert aus:
http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=7740&edit=0
(6)-(7) zitiert aus:
http://www.mein-schoener-garten.de/wiki/gartenwiki/Storchschnabel,_Wiesen-Storchschnabel
(8)-(9) zitiert aus:
http://www.rohkostwiki.de/wiki/Wiesen-Storchschnabel
(10) zitiert aus: Wiesenunkräuter. In:
http://www.provinz.bz.it/land-hauswbildung/download/Wiesenunkraeuter.pdf
Mittwoch, 24. November 2010
Rote Lichtnelke - Silene dioica
Die "Rote Lichtnelke", Fachbezeichnung "Silene dioica", hat viele Namen erhalten. Neben "Rotes Leimkraut", "Rote Nachtnelke", "Rote Waldnelke", "Taglichtnelke" fand sich auch "Herrgottsblut". (1) Man fragt sich, was bei solchen Namensgebungen jeweils dahintergesteckt haben mag. Die Volkskunde wird den kulturgeschichtlichen Zusammenhängen, die mit der Pflanze verbunden waren und sicher noch verbunden sind, nachgegangen sein. Aus diesem Wissenschaftsraum werden solche Hinweise zur Pflanze kommen:
"In der Volksheilkunde zur Behandlung von Schlangenbissen genutzt.
In einigen Gegenden wird geglaubt, dass der Vater sterben wird wenn man eine Rote Lichtnelke pflückt.
Die Pflanze wird oft mit Schlangen, Kobolden, Tod und Teufel in Verbindung gebracht.
Die Wurzel wurde als Seife benutzt." (2)
Die entgiftende Wirkung machte natürlich aus der Pflanze etwas sehr Wertvolles. Laut Bergau, Müller, Propst und Schäfer ist die "Rote Lichtnelke"
"auf Wiesen, in Laubwäldern und Gebüschen, an Bachufern und auf Ruderalflächen anzutreffen." (3)
Zu den Bodenarten geben dieselben Autoren diese Hinweise:
"Sie gedeiht auf relativ feuchten, mineralsalzreichen Böden mit hohem Stickstoffgehalt." (4)
Beschrieben wird die Pflanze, deren Blütefarbe die Tagfalter anlockt, die bei der Bestäubung der Blüten aushelfen müssen, z.B. so:
"Die zweihäusig getrenntgeschlechtige (diözische) Rote Lichtnelke ist eine zweijährige oder wenige Jahre ausdauernde Pflanze. Sie ist dicht drüsig behaart und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 90 Zentimeter. Ihre ganzrandigen, ungeteilten und eiförmigen bis lanzettlichen Laubblätter laufen gegen Ende spitz zu. Die Anordnung der Blätter ist stets gegenständig.
Auffällig ist die dichasiale Anordnung der Blüten. Die fünfzähligen, duftlosen, roten Blüten weisen einen Durchmesser von 18 bis 25 Millimeter auf und sind nur am Tag geöffnet. Der stark behaarte Kelch ist 10 bis 15 Millimeter lang, bei männlichen Blüten 10- und bei weiblichen Blüten 20-nervig. Die fünf Kronblätter sind tief zweispaltig mit einer Länge von 15 bis 25 Millimeter. Am Schlund befindet sich eine Nebenkrone. Die weibliche Blüte enthält fünf Griffel. Die Blütezeit dauert von April bis Oktober." (5)
Eine solche Beschreibung setzt Fachwissen voraus, um sie zu verstehen. Man wird die Fachbegriffe erklären müssen. Bergau, Müller, Propst und Schäfer wählen eine einfachere Beschreibungsform:
"Blüten purpurn, rosa oder weißlich, ohne Duft; Kronblätter tief zweilappig, Kelchblätter zu einer leicht bauchigen Röhre verwachsen. Die Pflanze ist zweihäusig." (6)
Interessanterweise erwähnen sie auch, daß man öfter auf beschädigte Blüten der Pflanzen treffen kann, was daran liege, daß "kurzrüsselige Hummeln" den Kelch der Blüte angebissen haben, um leichter an den Nektar zu gelangen.
Zum Verbreitungsgebiet auf der Erdoberfläche fand sich dies:
"Auf Wiesen und an Laubwaldrändern, auf nährstoffreichen, oft kalkhaltigen, feuchten Böden in voller Sonne oder Halbschatten; bis 2400m. Europa bis Asien. Häufig." (7)
Lapidar wird gesagt, daß die Pflanze leicht aufzufinden ist, also "häufig" vorkommt.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Lichtnelke
(2) zitiert aus:
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/rote-lichtnelke.htm
(3)-(4) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.34
(5) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Lichtnelke
(6) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.34
(7) zitiert aus:
http://www.gartendatenbank.de/wiki/silene-dioica
"In der Volksheilkunde zur Behandlung von Schlangenbissen genutzt.
In einigen Gegenden wird geglaubt, dass der Vater sterben wird wenn man eine Rote Lichtnelke pflückt.
Die Pflanze wird oft mit Schlangen, Kobolden, Tod und Teufel in Verbindung gebracht.
Die Wurzel wurde als Seife benutzt." (2)
Die entgiftende Wirkung machte natürlich aus der Pflanze etwas sehr Wertvolles. Laut Bergau, Müller, Propst und Schäfer ist die "Rote Lichtnelke"
"auf Wiesen, in Laubwäldern und Gebüschen, an Bachufern und auf Ruderalflächen anzutreffen." (3)
Zu den Bodenarten geben dieselben Autoren diese Hinweise:
"Sie gedeiht auf relativ feuchten, mineralsalzreichen Böden mit hohem Stickstoffgehalt." (4)
Beschrieben wird die Pflanze, deren Blütefarbe die Tagfalter anlockt, die bei der Bestäubung der Blüten aushelfen müssen, z.B. so:
"Die zweihäusig getrenntgeschlechtige (diözische) Rote Lichtnelke ist eine zweijährige oder wenige Jahre ausdauernde Pflanze. Sie ist dicht drüsig behaart und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 90 Zentimeter. Ihre ganzrandigen, ungeteilten und eiförmigen bis lanzettlichen Laubblätter laufen gegen Ende spitz zu. Die Anordnung der Blätter ist stets gegenständig.
Auffällig ist die dichasiale Anordnung der Blüten. Die fünfzähligen, duftlosen, roten Blüten weisen einen Durchmesser von 18 bis 25 Millimeter auf und sind nur am Tag geöffnet. Der stark behaarte Kelch ist 10 bis 15 Millimeter lang, bei männlichen Blüten 10- und bei weiblichen Blüten 20-nervig. Die fünf Kronblätter sind tief zweispaltig mit einer Länge von 15 bis 25 Millimeter. Am Schlund befindet sich eine Nebenkrone. Die weibliche Blüte enthält fünf Griffel. Die Blütezeit dauert von April bis Oktober." (5)
Eine solche Beschreibung setzt Fachwissen voraus, um sie zu verstehen. Man wird die Fachbegriffe erklären müssen. Bergau, Müller, Propst und Schäfer wählen eine einfachere Beschreibungsform:
"Blüten purpurn, rosa oder weißlich, ohne Duft; Kronblätter tief zweilappig, Kelchblätter zu einer leicht bauchigen Röhre verwachsen. Die Pflanze ist zweihäusig." (6)
Interessanterweise erwähnen sie auch, daß man öfter auf beschädigte Blüten der Pflanzen treffen kann, was daran liege, daß "kurzrüsselige Hummeln" den Kelch der Blüte angebissen haben, um leichter an den Nektar zu gelangen.
Zum Verbreitungsgebiet auf der Erdoberfläche fand sich dies:
"Auf Wiesen und an Laubwaldrändern, auf nährstoffreichen, oft kalkhaltigen, feuchten Böden in voller Sonne oder Halbschatten; bis 2400m. Europa bis Asien. Häufig." (7)
Lapidar wird gesagt, daß die Pflanze leicht aufzufinden ist, also "häufig" vorkommt.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Lichtnelke
(2) zitiert aus:
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/rote-lichtnelke.htm
(3)-(4) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.34
(5) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Lichtnelke
(6) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.34
(7) zitiert aus:
http://www.gartendatenbank.de/wiki/silene-dioica
Montag, 22. November 2010
Wiesen-Schaumkraut - Cardamine pratensis
Wer durch Wiesen streift, kann das "Wiesen-Schaumkraut" gelegentlich als ein dicht zusammenstehendes Blütenmeer antreffen. Die Bezeichnung der Botaniker für die Pflanze lautet "Cardamine pratensis", und sie gehört zu den Kreuzblütengewächsen. Wo kann daran gedacht werden, dieses "Wiesen-Schaumkraut" anzutreffen?
"Das Wiesenschaumkraut kommt auf Wiesen, in Wäldern und an Ufern vor. Es bevorzugt feuchte, sandig-steinige oder reine Ton- und Lehmböden." (1)
Es lohnt sich, den vielen Hinweisen zu der Pflanze nachzugehen:
"Zeitig im Frühjahr blüht das Wiesenschaumkraut, je nach Wetter schon von Ende März/Anfang April bis Juni. Ganze Wiesen kann die Pflanze in ein großes Blütenmeer verwandeln, wenn diese feucht genug sind. Die einzelnen Blüten des Wiesenschaumkrauts sind unterschiedlich gefärbt. Die meisten sind so blass gefärbt, dass sie fast weiß erscheinen; aber sie sind blass lila oder blassrosa und haben eine dunklere Äderung." (2)
Man sagt von der Pflanze, sie sei eßbar. Offenbar hat man sie dazu genutzt, um Salate herzustellen. (3)
Rezepte, was sich mit dem Wiesen-Schaumkraut in der Küche zubereiten läßt, fanden sich. Dort ist auch dieser Hinweis gegeben:
"Wiesen-Schaumkraut wird in der Küche wie Brunnenkresse verwendet. Die eingerollten jungen Blättchen ab Mai, schmecken nach Pfeffer und Senf und eignen sich gut als Würzmittel in Eintöpfen und Suppen." (4)
Da es zwei Subspezies des Wiesen-Schaumkrautes gibt, kann die Pflanze vielleicht nur schwer erkannt werden. Eine genauere Beschreibung findet sich hier:
"Das Wiesenschaumkraut ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die mit einem kurzen, wenig verdickten „Wurzelstock“ im Erdreich überwintert. Sie bildet eine Rosette, aus der ein runder, hohler, beblätterter Stängel hervorwächst, der Wuchshöhen von 15 bis 60 cm erreicht.
Die gestielten, unpaarig gefiederten Grundblätter haben 2 bis 15 Paare rundlicher Fiederblättchen. Die kurzgestielten Stängelblätter sind ebenfalls gefiedert, tragen aber länglich schmale Fiederblättchen. " (5)
Wer mit dem "Wiesen-Schaumkraut" Speisen herstellt, will vermutlich wissen, welche Inhaltsstoffe die Pflanze hat:
"Wiesenschaumkraut enthält als Inhaltsstoffe Senfölglykoside, Bitterstoffe und Vitamin C." (6)
Außer dem Wort "Wiesen-Schaumkraut" gibt es noch weitere Bezeichnungen. Diese sind hier aufgezählt:
"Als weit verbreitete und auffällige Wiesenblume besitzt das Wiesenschaumkraut eine Reihe weiterer volkstümlicher Namen, die regional sehr unterschiedlich sein können.
Dazu gehören Bettbrunzer, blaue Brunnenkressich, Fleischblume, Gauchblume, Harnsamen, Maiblume, Marienblume, Pinksterbloem, Präriekraut, Schaumkraut, Storchenschnäbli, Strohblume, Wasserkraut, Wiesenkresse und Wilde Kresse." (7)
Wer daran denkt, die Blume als Schnittblume zu verwenden, sollte dies berücksichtigen:
"Für Schnittblumen knospig schneiden." (8)
Wer Wiesen mäht, muß darauf achten, ob sich das Wiesen-Schaumkraut in großen Mengen auffindet oder nicht:
"Zum Vermehren nicht mähen, bevor die reifen Samen ausgefallen sind. Die Samen reifen ab Mai bis Juli. Sind die Bestände ausreichend groß, kann man bereits direkt nach der Blüte mähen, da das Wiesenschaumkraut ausdauernd (mehrjährig) ist." (9)
Das Wiesen-Schaumkraut ist eine Nutzpflanze, die zu vielem herangezogen wird. Sie kann nicht nur gegessen werden, sondern sie ist auch sehr schön und lohnt die Verwendung als Schnittblume. Abschließend sei noch erwähnt, was der botanische Name bedeutet:
"Die botanische Bezeichnung Cardámine praténsis setzt sich zusammen aus griechisch κάρδαμων (kárdamon) = Kresse und lat. pratensis, was mit „auf Wiesen wachsend“ übersetzt werden kann." (10)
Das rundet das Bild von der Pflanze etwas ab. Eine Weiterbeschäftigung mit der Pflanze empfiehlt sich.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.34
(2) zitiert aus:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/HWG/001/00021/HWG00021.html
(3) siehe in:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/HWG/001/00021/HWG00021.html
(4) zitiert aus:
http://www.kaesekessel.de/kraeuter/w/wiesenschaumkraut-rezept.htm
(5)-(7) zitiert aus:
http://www.wildkraeuterkueche.de/essbare-wildkraeuter/wiesenschaumkraut.html
(8)-(9) zitiert aus:
http://www.gartendatenbank.de/wiki/cardamine-pratensis
(10) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-Schaumkraut
"Das Wiesenschaumkraut kommt auf Wiesen, in Wäldern und an Ufern vor. Es bevorzugt feuchte, sandig-steinige oder reine Ton- und Lehmböden." (1)
Es lohnt sich, den vielen Hinweisen zu der Pflanze nachzugehen:
"Zeitig im Frühjahr blüht das Wiesenschaumkraut, je nach Wetter schon von Ende März/Anfang April bis Juni. Ganze Wiesen kann die Pflanze in ein großes Blütenmeer verwandeln, wenn diese feucht genug sind. Die einzelnen Blüten des Wiesenschaumkrauts sind unterschiedlich gefärbt. Die meisten sind so blass gefärbt, dass sie fast weiß erscheinen; aber sie sind blass lila oder blassrosa und haben eine dunklere Äderung." (2)
Man sagt von der Pflanze, sie sei eßbar. Offenbar hat man sie dazu genutzt, um Salate herzustellen. (3)
Rezepte, was sich mit dem Wiesen-Schaumkraut in der Küche zubereiten läßt, fanden sich. Dort ist auch dieser Hinweis gegeben:
"Wiesen-Schaumkraut wird in der Küche wie Brunnenkresse verwendet. Die eingerollten jungen Blättchen ab Mai, schmecken nach Pfeffer und Senf und eignen sich gut als Würzmittel in Eintöpfen und Suppen." (4)
Da es zwei Subspezies des Wiesen-Schaumkrautes gibt, kann die Pflanze vielleicht nur schwer erkannt werden. Eine genauere Beschreibung findet sich hier:
"Das Wiesenschaumkraut ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die mit einem kurzen, wenig verdickten „Wurzelstock“ im Erdreich überwintert. Sie bildet eine Rosette, aus der ein runder, hohler, beblätterter Stängel hervorwächst, der Wuchshöhen von 15 bis 60 cm erreicht.
Die gestielten, unpaarig gefiederten Grundblätter haben 2 bis 15 Paare rundlicher Fiederblättchen. Die kurzgestielten Stängelblätter sind ebenfalls gefiedert, tragen aber länglich schmale Fiederblättchen. " (5)
Wer mit dem "Wiesen-Schaumkraut" Speisen herstellt, will vermutlich wissen, welche Inhaltsstoffe die Pflanze hat:
"Wiesenschaumkraut enthält als Inhaltsstoffe Senfölglykoside, Bitterstoffe und Vitamin C." (6)
Außer dem Wort "Wiesen-Schaumkraut" gibt es noch weitere Bezeichnungen. Diese sind hier aufgezählt:
"Als weit verbreitete und auffällige Wiesenblume besitzt das Wiesenschaumkraut eine Reihe weiterer volkstümlicher Namen, die regional sehr unterschiedlich sein können.
Dazu gehören Bettbrunzer, blaue Brunnenkressich, Fleischblume, Gauchblume, Harnsamen, Maiblume, Marienblume, Pinksterbloem, Präriekraut, Schaumkraut, Storchenschnäbli, Strohblume, Wasserkraut, Wiesenkresse und Wilde Kresse." (7)
Wer daran denkt, die Blume als Schnittblume zu verwenden, sollte dies berücksichtigen:
"Für Schnittblumen knospig schneiden." (8)
Wer Wiesen mäht, muß darauf achten, ob sich das Wiesen-Schaumkraut in großen Mengen auffindet oder nicht:
"Zum Vermehren nicht mähen, bevor die reifen Samen ausgefallen sind. Die Samen reifen ab Mai bis Juli. Sind die Bestände ausreichend groß, kann man bereits direkt nach der Blüte mähen, da das Wiesenschaumkraut ausdauernd (mehrjährig) ist." (9)
Das Wiesen-Schaumkraut ist eine Nutzpflanze, die zu vielem herangezogen wird. Sie kann nicht nur gegessen werden, sondern sie ist auch sehr schön und lohnt die Verwendung als Schnittblume. Abschließend sei noch erwähnt, was der botanische Name bedeutet:
"Die botanische Bezeichnung Cardámine praténsis setzt sich zusammen aus griechisch κάρδαμων (kárdamon) = Kresse und lat. pratensis, was mit „auf Wiesen wachsend“ übersetzt werden kann." (10)
Das rundet das Bild von der Pflanze etwas ab. Eine Weiterbeschäftigung mit der Pflanze empfiehlt sich.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.34
(2) zitiert aus:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/HWG/001/00021/HWG00021.html
(3) siehe in:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/HWG/001/00021/HWG00021.html
(4) zitiert aus:
http://www.kaesekessel.de/kraeuter/w/wiesenschaumkraut-rezept.htm
(5)-(7) zitiert aus:
http://www.wildkraeuterkueche.de/essbare-wildkraeuter/wiesenschaumkraut.html
(8)-(9) zitiert aus:
http://www.gartendatenbank.de/wiki/cardamine-pratensis
(10) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-Schaumkraut
Sonntag, 21. November 2010
Kuckucks-Lichtnelke - Lychnis flos-cuculi
Auf fetten und moorigen Böden, auf feuchtem Ton oder Lehm, wächst die "Kuckucks-Lichtnelke", die von den Botanikern "Lychnis flos-cuculi" genannt wird, um sie wissenschaftlich einzuordnen.
Bergau, Müller, Propst und Schäfer beschreiben sie so:
"Blüten intensiv lilarosa, selten rein weiß; Kronblätter bis über die Mitte tief 4-lappig. Untere Stängelblätter breit-länglich, obere schmal-lanzettlich." (1)
Sie erwähnen auch, daß diese Pflanze in guter Gesellschaft ist, nämlich oft den "Scharfen Hahnenfuß", den "Großen Sauerampfer" und die "Sumpf-Dotterblume" in ihrer Nähe hat..
"Der Gattungsname Lychnis kommt von der griechischen Bezeichnung für Leuchte (Lampe) und weist auf das leuchtende Rot hin, mit der die Art im Frühjahr blüht." (2)
Die "lilarosa" Farbe als "Rot" zu bezeichnen, das leuchtet, wird vermutlich darauf hindeuten, daß Farben unterschiedlich angesehen werden können, andererseits ist zu bedenken, daß es eine Pflanze namens "Rote Lichtnelke" wirklich gibt, die allerdings von Botanikern "Silene dioica" genannt wurde. Wie sich das erklärt, dem wird man nachgehen müssen.
"Die Kuckucks-Lichtnelke ist in den gemässigten Zonen Europas und West-Asiens bis in Höhen von 2000 Meter NN heimisch. Im 19. Jahrhundert wurde sie nach Amerika eingeschleppt, wo sie sich verbreitete. Sie bevorzugt feuchte, mäßig fette Wiesen, Moore und Sümpfe. In stark überdüngten Wiesen findet man sie nicht, dafür aber in nassen, nährstoffarmen Gräben im Umfeld." (3)
Ein Naturlexikon berichtet dies:
"Stark überdüngte Wiesen meidet sie, besiedelt mehr die nassen, nährstoffarmen Gräben im Umfeld. Sie gilt als Zeigerpflanze für Bodenfeuchte." (4)
Ihr Lebensraum scheint sich zu verknappen:
"Da immer mehr Flächen trockengelegt werden, wird die Kuckucks-Lichtnelke in der Natur immer seltener, wird dafür immer öfter als Pflanze an Gartenteichen kultiviert." (5)
Zur kulturgeschichtlichen Bedeutung dieser Pflanze, die etwa 70-80 cm hoch werden kann, gibt es einige interessante Hinweise:
"Der Name Kuckucks-Lichtnelke dürfte von der Kuckucksspucke kommen, die sich oft an der Pflanze findet.
Kuckuck hat weniger mit dem Vogel zu tun, es war früher ein anderes Wort, wenn man nicht Teufel oder Hexe sagen wollte.
Der richtige Name für die Pflanze ist also eher Teufels-Lichtnelke oder Hexen-Lichtnelke.
Die Pflanze selbst wurde auch mit Teufel, Kobolden, bösen Geistern und Dämonen in Verbindung gebracht.
Trotzdem ist in einigen Gegenden die Kuckucks-Lichtnelke ein magischer Hinweisgeber wer als künftiger Partner in Frage kommt." (6)
Man wird dem akribischer nachgehen müssen, um die Belege für solche Hinweise aufzuspüren.
Man kann die Pflanze auch in den eigenen Garten bringen, wo sie wohl recht gut anwächst, wenn der richtige Standort gewählt wird:
"Die Kuckuckslichtnelke ist eine heimische Feuchtwiesenart mit bis zu 5 cm großen, auffallend tief geteilten, hellrosa Blüten. Vermehrt sich vegetativ durch Ausläufer und kann so mit der Zeit kleine Herden bilden. Dekorative Wildart für Feuchtstellen und nasse Wiesen, schön am Teichrand ! Um relativ rasch eine zufriedenstellende Wirkung zu erzielen, sollte man die Kuckucks-Lichtnelke relativ dicht in kleinen Gruppen zu pflanzen." (7)
Da sie als Pflanze bemerkenswerten Wuchs und interessante Blüten aufweist, wird man sie sicherlich zu schönerer Form weitergezüchtet haben. Die Heilkundigen, die nach Kräutern gegen Krankheit oder zur Unterstützung der Gesundheit gesucht haben, probierten natürlich auch die Wirkung der Kucksnelke aus. Die Bienenzüchter haben sich natürlich Gedanken darüber gemacht, ob ihre Bienen diese Kuckucks-Lichtnelken anfliegen, um Nektar zu saugen. Sie kamen zu folgendem Schluß:
"Die Befruchtung der Pflanze erfolgt durch Insektenbestäubung. Wegen des tiefen Kelches sind dazu aber nur langrüsselige Insekten wie Schmetterlinge und Hummeln in der Lage. Die Vermehrung geschieht auch vegetativ durch Sprossung, was oft zu größeren Ansammlungen führt." (8)
Nicht jedem kann eine Pflanze dienlich sein, interessant bleibt sie aber trotzdem.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe Zitat im Gesamtzusammenhang: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.34
(2)-(3) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kuckucks-Lichtnelke
(4) zitiert aus:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/002/00198-Kuckuckslichtnelke/mz00198-Kuckuckslichtnelke.html
(5)-(6) zitiert aus:
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/kuckucks-lichtnelke.htm
(7) zitiert aus:
http://www.pflanzen-vielfalt.de/?cPath=1519
(8) zitiert aus:
http://www.bienenzuchtverein-sulzbach-rosenberg.de/fileadmin/daten_40812/Textblatt_Trachtpflanzen_InfoTeil34.pdf
Bergau, Müller, Propst und Schäfer beschreiben sie so:
"Blüten intensiv lilarosa, selten rein weiß; Kronblätter bis über die Mitte tief 4-lappig. Untere Stängelblätter breit-länglich, obere schmal-lanzettlich." (1)
Sie erwähnen auch, daß diese Pflanze in guter Gesellschaft ist, nämlich oft den "Scharfen Hahnenfuß", den "Großen Sauerampfer" und die "Sumpf-Dotterblume" in ihrer Nähe hat..
"Der Gattungsname Lychnis kommt von der griechischen Bezeichnung für Leuchte (Lampe) und weist auf das leuchtende Rot hin, mit der die Art im Frühjahr blüht." (2)
Die "lilarosa" Farbe als "Rot" zu bezeichnen, das leuchtet, wird vermutlich darauf hindeuten, daß Farben unterschiedlich angesehen werden können, andererseits ist zu bedenken, daß es eine Pflanze namens "Rote Lichtnelke" wirklich gibt, die allerdings von Botanikern "Silene dioica" genannt wurde. Wie sich das erklärt, dem wird man nachgehen müssen.
"Die Kuckucks-Lichtnelke ist in den gemässigten Zonen Europas und West-Asiens bis in Höhen von 2000 Meter NN heimisch. Im 19. Jahrhundert wurde sie nach Amerika eingeschleppt, wo sie sich verbreitete. Sie bevorzugt feuchte, mäßig fette Wiesen, Moore und Sümpfe. In stark überdüngten Wiesen findet man sie nicht, dafür aber in nassen, nährstoffarmen Gräben im Umfeld." (3)
Ein Naturlexikon berichtet dies:
"Stark überdüngte Wiesen meidet sie, besiedelt mehr die nassen, nährstoffarmen Gräben im Umfeld. Sie gilt als Zeigerpflanze für Bodenfeuchte." (4)
Ihr Lebensraum scheint sich zu verknappen:
"Da immer mehr Flächen trockengelegt werden, wird die Kuckucks-Lichtnelke in der Natur immer seltener, wird dafür immer öfter als Pflanze an Gartenteichen kultiviert." (5)
Zur kulturgeschichtlichen Bedeutung dieser Pflanze, die etwa 70-80 cm hoch werden kann, gibt es einige interessante Hinweise:
"Der Name Kuckucks-Lichtnelke dürfte von der Kuckucksspucke kommen, die sich oft an der Pflanze findet.
Kuckuck hat weniger mit dem Vogel zu tun, es war früher ein anderes Wort, wenn man nicht Teufel oder Hexe sagen wollte.
Der richtige Name für die Pflanze ist also eher Teufels-Lichtnelke oder Hexen-Lichtnelke.
Die Pflanze selbst wurde auch mit Teufel, Kobolden, bösen Geistern und Dämonen in Verbindung gebracht.
Trotzdem ist in einigen Gegenden die Kuckucks-Lichtnelke ein magischer Hinweisgeber wer als künftiger Partner in Frage kommt." (6)
Man wird dem akribischer nachgehen müssen, um die Belege für solche Hinweise aufzuspüren.
Man kann die Pflanze auch in den eigenen Garten bringen, wo sie wohl recht gut anwächst, wenn der richtige Standort gewählt wird:
"Die Kuckuckslichtnelke ist eine heimische Feuchtwiesenart mit bis zu 5 cm großen, auffallend tief geteilten, hellrosa Blüten. Vermehrt sich vegetativ durch Ausläufer und kann so mit der Zeit kleine Herden bilden. Dekorative Wildart für Feuchtstellen und nasse Wiesen, schön am Teichrand ! Um relativ rasch eine zufriedenstellende Wirkung zu erzielen, sollte man die Kuckucks-Lichtnelke relativ dicht in kleinen Gruppen zu pflanzen." (7)
Da sie als Pflanze bemerkenswerten Wuchs und interessante Blüten aufweist, wird man sie sicherlich zu schönerer Form weitergezüchtet haben. Die Heilkundigen, die nach Kräutern gegen Krankheit oder zur Unterstützung der Gesundheit gesucht haben, probierten natürlich auch die Wirkung der Kucksnelke aus. Die Bienenzüchter haben sich natürlich Gedanken darüber gemacht, ob ihre Bienen diese Kuckucks-Lichtnelken anfliegen, um Nektar zu saugen. Sie kamen zu folgendem Schluß:
"Die Befruchtung der Pflanze erfolgt durch Insektenbestäubung. Wegen des tiefen Kelches sind dazu aber nur langrüsselige Insekten wie Schmetterlinge und Hummeln in der Lage. Die Vermehrung geschieht auch vegetativ durch Sprossung, was oft zu größeren Ansammlungen führt." (8)
Nicht jedem kann eine Pflanze dienlich sein, interessant bleibt sie aber trotzdem.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe Zitat im Gesamtzusammenhang: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.34
(2)-(3) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kuckucks-Lichtnelke
(4) zitiert aus:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/002/00198-Kuckuckslichtnelke/mz00198-Kuckuckslichtnelke.html
(5)-(6) zitiert aus:
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/kuckucks-lichtnelke.htm
(7) zitiert aus:
http://www.pflanzen-vielfalt.de/?cPath=1519
(8) zitiert aus:
http://www.bienenzuchtverein-sulzbach-rosenberg.de/fileadmin/daten_40812/Textblatt_Trachtpflanzen_InfoTeil34.pdf
Samstag, 20. November 2010
Braunstieliger Streifenfarn - Asplenium trichomanes
Dieser Farn, dessen Fachbezeichnung in der Botanik "Asplenium trichomanes" lautet, gilt als ausdauernde Pflanze, die weltweit verbreitet ist:
"Der Braunstielige Streifenfarn kommt im warmen bis kühlen Europa und Nordamerika, in Südafrika, im Himalaya, in Neuguinea, in Südost-Australien und in Neuseeland auf Felsen und Mauern vor." (1)
Eine kurze Beschreibung fand sich bei Bergau, Müller, Propst und Schäfer:
"Blätter 1fach gefiedert, immergrün; Fiederblättchen gegenständig und grau- bis gelbgrün. Blattstiele braun bis schwarz." (2)
Da die Pflanze bestimmte Standorte liebt, wo er mit dem Menschen in Konflikt geraten kann, gilt er bei uns als gefährdet:
"Der Braunstielige Streifenfarn ist ursprünglich ein Felsbewohner, der an den Bruchsteinmauern der Bauernhöfe und Friedhöfe einen idealen Ersatzlebensraum gefunden hat und sich dadurch weit über seine natürlichen Vorkommen hinaus ausbreiten konnte. Er ist in unserer Kulturlandschaft auf Mauern angewiesen, die mit Kalkmörtel verfugt sind." (3)
Da die Pflanzenart gefährdet ist, sind Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Vorschläge dafür gibt es:
"Alte Bruchsteinmauern an Bauernhöfen und in Dörfern müssen mit ihrem Bewuchs an typischen Mauerfarnen erhalten werden. Sie sollten als Kulturdenkmal auch einen rechtlichen Schutzstatus bekommen. Um sie vor allmählichem Verfall zu bewahren, ist eine regelmäßige Ausbesserung von Schäden erforderlich." (4)
Andererseits muß man sich natürlich überlegen, was es mit den Farnen auf sich hat. So las ich:
"Alle Farne sind grundsätzlich giftige Pflanzen" (5)
und als Zusatz:
"Seine Sporen sollten nicht eingeatmet werden, weil das darin enthaltene hochgiftige Enzym Thiaminase im Verdacht steht, das Knochenmark anzugreifen und krebserregend zu sein." (6)
Da die Farne unterschiedlich giftig sind, fragt es sich natürlich, wie giftig der "Braunstielige Streifenfarn" ist. Diesen und anderen Fragen zu diesem Farn sollte nachgegangen werden.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Braunstieliger_Streifenfarn
(2) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.20
(3)-(4) zitiert aus:
http://www.biostation-gt-bi.de/artenschutz/html/51-streifenfarn.html
(5)-(6) zitiert aus:
http://www.garten-treffpunkt.de/lexikon/farne.aspx
"Der Braunstielige Streifenfarn kommt im warmen bis kühlen Europa und Nordamerika, in Südafrika, im Himalaya, in Neuguinea, in Südost-Australien und in Neuseeland auf Felsen und Mauern vor." (1)
Eine kurze Beschreibung fand sich bei Bergau, Müller, Propst und Schäfer:
"Blätter 1fach gefiedert, immergrün; Fiederblättchen gegenständig und grau- bis gelbgrün. Blattstiele braun bis schwarz." (2)
Da die Pflanze bestimmte Standorte liebt, wo er mit dem Menschen in Konflikt geraten kann, gilt er bei uns als gefährdet:
"Der Braunstielige Streifenfarn ist ursprünglich ein Felsbewohner, der an den Bruchsteinmauern der Bauernhöfe und Friedhöfe einen idealen Ersatzlebensraum gefunden hat und sich dadurch weit über seine natürlichen Vorkommen hinaus ausbreiten konnte. Er ist in unserer Kulturlandschaft auf Mauern angewiesen, die mit Kalkmörtel verfugt sind." (3)
Da die Pflanzenart gefährdet ist, sind Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Vorschläge dafür gibt es:
"Alte Bruchsteinmauern an Bauernhöfen und in Dörfern müssen mit ihrem Bewuchs an typischen Mauerfarnen erhalten werden. Sie sollten als Kulturdenkmal auch einen rechtlichen Schutzstatus bekommen. Um sie vor allmählichem Verfall zu bewahren, ist eine regelmäßige Ausbesserung von Schäden erforderlich." (4)
Andererseits muß man sich natürlich überlegen, was es mit den Farnen auf sich hat. So las ich:
"Alle Farne sind grundsätzlich giftige Pflanzen" (5)
und als Zusatz:
"Seine Sporen sollten nicht eingeatmet werden, weil das darin enthaltene hochgiftige Enzym Thiaminase im Verdacht steht, das Knochenmark anzugreifen und krebserregend zu sein." (6)
Da die Farne unterschiedlich giftig sind, fragt es sich natürlich, wie giftig der "Braunstielige Streifenfarn" ist. Diesen und anderen Fragen zu diesem Farn sollte nachgegangen werden.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Braunstieliger_Streifenfarn
(2) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.20
(3)-(4) zitiert aus:
http://www.biostation-gt-bi.de/artenschutz/html/51-streifenfarn.html
(5)-(6) zitiert aus:
http://www.garten-treffpunkt.de/lexikon/farne.aspx
Freitag, 19. November 2010
Mauerraute - Asplenium ruta-muraria
Die "Mauerraute", Fachbezeichnung der Botanik "Asplenium ruta-muraria", soll selten geworden sein. Da sie sich gerne in den Mauerfugen von altem Natursteinmauerwerk ansiedelt, ist sie Denkmalschützern ein Dorn im Auge. Denn diese fürchten um die Bauten, die sie bewahren sollen. Bergau, Müller, Propst und Schäfer beschreiben dieses Streifenfarngewächs so:
"Blätter 2- bis 3fach gefiedert, Fiederblättchen oval bis eiförmig-lanzettlich; immergrün." (1)
Sie präzisieren außerdem:
"Die Mauerraute ist unser häufigster Mauerfarn." (2)
In einem Beitrag des Naturhistorischen Museums in Wien findet sich eine genauere Beschreibung der Pflanze:
"Spreite ziemlich derb, meist kahl, selten drüsenhaarig / Letzte Abschnitte der Blätter rhombisch, manchmal auch verkehrt eiförmig oder keilförmig, vorn gekerbt bis buchtig gezähnt, sehr selten gelappt / Sporangien öffnen und entleeren sich bei der Sporenreife, sie bedecken dann oft die gesamte Unterseite des Blattabschnittes / Sporen grob netzig-runzelig, dunkelbraun / Höhe: 4 - 15(25) cm / Fels- und Mauerspalten / kalkliebend / collin bis subalpin / sehr häufig in allen Bundesländern." (3)
Zu dem Lebensraum der Pflanze kann man lesen, daß sie in den ganzen gemäßigten Gebieten der Nordhemisphäre verbreitet sei und eigentlich "in Felsritzen in den Gebirgen und Mittelgebirgen" anzutreffen war. Was das Milieu angeht, in dem sie sich aufhalten will, so wird zu ihren Standorten gesagt:
"Dabei toleriert sie sowohl kalkhaltige wie saure Gesteine." (4)
Andere weisen darauf hin, daß sie besonnte Standorte will:
"Sie bevorzugt besonnte Mauern mit kalkhaltigen Fugen." (5)
Ähnlich gehalten ist auch diese Aussage:
"Allerdings zieht sie kalkhaltige und nährstoffreiche Standorte vor." (6)
Die Namensgebung durch die Bevölkerung verschiedener Gebiete läßt bunte Assoziationen zu. Sie heißt sowohl "Stoanneidkraut", "Eselsfarn", "krullfarn", als auch "steinraute". Ein Teil dieser Bezeichnungen findet sich im "Deutschen Wörterbuch der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. (7)
Das Vorkommen der Pflanze in Deutschland ist gelegentlich sehr knapp beschrieben:
"Im Süden Deutschlands ist sie verbreitet, im Norden kommt sie zerstreut vor." (8)
Unter welchen Namen sie außerhalb des deutschsprachigen Raumes vorkommt, ist hier aufgezählt:
"deut.: Mauer-Streifenfarn, Mauerraute; frz.: asplénium rue-de-muraille; ital.: asplenio ruta di muro; engl.: wall rue; span.: adianto blanco, culantrillo blanco, ruda de muros" (9)
Die Pflanze wirkt unscheinbar, aber sehr sympathisch. Wenn sie in den Fugen des Mauerwerks wächst, sollte man ihr das Weiterleben ermöglichen. Mauern erhalten dadurch ein schöneres Gesicht, da begrünt. Vögel und andere Lebewesen wollen sich zwischen den Blättern der Pflanze aufhalten, wenn sie Schatten suchen.
Der Pflanze wachsen unter den Blättern Sporenbehälter, die einen recht unüblichen Anblick bei dem erzeugen, der sich mit dieser Pflanze nicht auskennt. Im reifen Zustand kann das wie ein krankhafter Belag des Blattes aussehen, der Ekel erregt.
Die Mauerraute liebt die Gesellschaft mit anderen Pflanzen. Bergau, Müller, Propst und Schäfer weisen auf den Braunstieligen Streifenfarn, das Zimbelkraut und den Gelben Lerchensporn hin, mit denen diese Pflanze zusammenlebt. (10) Anderswo wird zusätzlich der Mauerpfeffer erwähnt. (11)
Diese wenigen Angaben erlauben eine gewisse Vorstellung von dem, was die Mauerraute darstellt und wo sie lebt. Nach weiteren Hinweisen ist zu suchen.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1)-(3) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.20
(3) zitiert aus: Botanik im Bild/Flora von Österreich: Aspleniaceae/Asplenium ruta-muraria. In:
http://flora.nhm-wien.ac.at/Seiten-Arten/Asplenium-ruta-muraria.htm
(4) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mauerraute
(5) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.20
(6) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mauerraute
(7) siehe dazu Hinweise in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mauerraute
(8)-(9) zitiert aus:
http://www.amleto.de/pflanzen/aspl_rut.htm
(10) siehe bei: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.20
(11) siehe in:
http://www.amleto.de/pflanzen/aspl_rut.htm
"Blätter 2- bis 3fach gefiedert, Fiederblättchen oval bis eiförmig-lanzettlich; immergrün." (1)
Sie präzisieren außerdem:
"Die Mauerraute ist unser häufigster Mauerfarn." (2)
In einem Beitrag des Naturhistorischen Museums in Wien findet sich eine genauere Beschreibung der Pflanze:
"Spreite ziemlich derb, meist kahl, selten drüsenhaarig / Letzte Abschnitte der Blätter rhombisch, manchmal auch verkehrt eiförmig oder keilförmig, vorn gekerbt bis buchtig gezähnt, sehr selten gelappt / Sporangien öffnen und entleeren sich bei der Sporenreife, sie bedecken dann oft die gesamte Unterseite des Blattabschnittes / Sporen grob netzig-runzelig, dunkelbraun / Höhe: 4 - 15(25) cm / Fels- und Mauerspalten / kalkliebend / collin bis subalpin / sehr häufig in allen Bundesländern." (3)
Zu dem Lebensraum der Pflanze kann man lesen, daß sie in den ganzen gemäßigten Gebieten der Nordhemisphäre verbreitet sei und eigentlich "in Felsritzen in den Gebirgen und Mittelgebirgen" anzutreffen war. Was das Milieu angeht, in dem sie sich aufhalten will, so wird zu ihren Standorten gesagt:
"Dabei toleriert sie sowohl kalkhaltige wie saure Gesteine." (4)
Andere weisen darauf hin, daß sie besonnte Standorte will:
"Sie bevorzugt besonnte Mauern mit kalkhaltigen Fugen." (5)
Ähnlich gehalten ist auch diese Aussage:
"Allerdings zieht sie kalkhaltige und nährstoffreiche Standorte vor." (6)
Die Namensgebung durch die Bevölkerung verschiedener Gebiete läßt bunte Assoziationen zu. Sie heißt sowohl "Stoanneidkraut", "Eselsfarn", "krullfarn", als auch "steinraute". Ein Teil dieser Bezeichnungen findet sich im "Deutschen Wörterbuch der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. (7)
Das Vorkommen der Pflanze in Deutschland ist gelegentlich sehr knapp beschrieben:
"Im Süden Deutschlands ist sie verbreitet, im Norden kommt sie zerstreut vor." (8)
Unter welchen Namen sie außerhalb des deutschsprachigen Raumes vorkommt, ist hier aufgezählt:
"deut.: Mauer-Streifenfarn, Mauerraute; frz.: asplénium rue-de-muraille; ital.: asplenio ruta di muro; engl.: wall rue; span.: adianto blanco, culantrillo blanco, ruda de muros" (9)
Die Pflanze wirkt unscheinbar, aber sehr sympathisch. Wenn sie in den Fugen des Mauerwerks wächst, sollte man ihr das Weiterleben ermöglichen. Mauern erhalten dadurch ein schöneres Gesicht, da begrünt. Vögel und andere Lebewesen wollen sich zwischen den Blättern der Pflanze aufhalten, wenn sie Schatten suchen.
Der Pflanze wachsen unter den Blättern Sporenbehälter, die einen recht unüblichen Anblick bei dem erzeugen, der sich mit dieser Pflanze nicht auskennt. Im reifen Zustand kann das wie ein krankhafter Belag des Blattes aussehen, der Ekel erregt.
Die Mauerraute liebt die Gesellschaft mit anderen Pflanzen. Bergau, Müller, Propst und Schäfer weisen auf den Braunstieligen Streifenfarn, das Zimbelkraut und den Gelben Lerchensporn hin, mit denen diese Pflanze zusammenlebt. (10) Anderswo wird zusätzlich der Mauerpfeffer erwähnt. (11)
Diese wenigen Angaben erlauben eine gewisse Vorstellung von dem, was die Mauerraute darstellt und wo sie lebt. Nach weiteren Hinweisen ist zu suchen.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1)-(3) zitiert aus: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.20
(3) zitiert aus: Botanik im Bild/Flora von Österreich: Aspleniaceae/Asplenium ruta-muraria. In:
http://flora.nhm-wien.ac.at/Seiten-Arten/Asplenium-ruta-muraria.htm
(4) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mauerraute
(5) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.20
(6) zitiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mauerraute
(7) siehe dazu Hinweise in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mauerraute
(8)-(9) zitiert aus:
http://www.amleto.de/pflanzen/aspl_rut.htm
(10) siehe bei: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.20
(11) siehe in:
http://www.amleto.de/pflanzen/aspl_rut.htm
Amerikanisches Geißblatt - Lonicera heckrottii
Es handelt sich um eine Kletterpflanze, die sich rechts windet. Sie gilt als winterhart und anspruchslos und stammt aus Nordamerika.
"Der intensive Duft der Blüten lockt vor allem Nachtschmetterlinge an, die mit ihrem langen Saugrüssel an den Nektar gelangen und dabei die Blüten bestäuben (Nachtfalterblume)." (1)
Anderswo gibt es diesen Versuch, die Pflanze Lonicera x heckrottii zu erläutern:
"Heckrotts Geißblatt ist ein Kletterstrauch, der Schlingen ausbildet. Die Blätter sind eiförmig und ganzrandig. Das oberste Blattpaar ist wie bei dem Wohlriechenden Geißblatt verwachsen." (2)
Die beiden Schreibweisen "Lonicera heckrottii" und "Lonicera x heckrottii" unterscheiden sich durch das "x" in der einen Variante. Ob das auch einen Unterschied der Pflanzen darstellt, läßt sich bislang nicht erschließen. Für "Lonicera x heckrottii" ist ausformuliert:
"Die Art ist entstanden durch eine Kreuzung aus dem Wohlriechenden Geißblatt (L. caprifolium), dem Trompetengeißblatt (L. sempervirens) und der meditaerranen Art L. estrusca." (3)
Es ist angegeben, daß solche Pflanzen sonnige Standorte bevorzugen, feuchte und humusreiche Böden mögen, aber auch giftig sind. Bergau, Müller, Propst und Schäfer formulieren eher vorsichtig:
"Ihre Beeren sind schwach giftig." (4)
Ein Informationspool zur Baumbestimmung schreibt zu den Blüten:
"Blüten in dichten Quirlen, purpurrot, innen gelb, stark duftend." (5)
Anderswo informiert jemand so zu den Blüten:
"bis 4m, sehr attraktive außen blaurot-purpurrote innen gelbliche quirlartige Blüte, reich blühend, blühwillig, angenehm süßlicher Duft, Juni-September" (6)
Das Wissen zur Pflanze läßt sich nicht allzu rasch sammeln, da nicht sehr ausgiebig und inhaltsreich informiert wird. Man benötigt also viel Zeit und Ruhe, um am Thema bleiben zu können.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe Zitat im Gesamtzusammenhang in: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.20
(2)-(3) zitiert aus: die-honigmacher.de - Bienenweide. Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Bienenkunde. Dr.Werner Mühlen: Heckrotts Geißblatt. In:
http://www.die-honigmacher.de/kurs2/pflanze_245.html?PHPSESSID=c17f16d5ad30de5441484d67cf5b5ad9
(4) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.20
(5) zitiert aus: baumkunde.de: Lonicera x heckrottii. In:
http://www.baumkunde.de/Lonicera_x_heckrottii/
(6) zitiert aus:
http://www.pflanze-direkt.de/Pflanzen/kletter.html
"Der intensive Duft der Blüten lockt vor allem Nachtschmetterlinge an, die mit ihrem langen Saugrüssel an den Nektar gelangen und dabei die Blüten bestäuben (Nachtfalterblume)." (1)
Anderswo gibt es diesen Versuch, die Pflanze Lonicera x heckrottii zu erläutern:
"Heckrotts Geißblatt ist ein Kletterstrauch, der Schlingen ausbildet. Die Blätter sind eiförmig und ganzrandig. Das oberste Blattpaar ist wie bei dem Wohlriechenden Geißblatt verwachsen." (2)
Die beiden Schreibweisen "Lonicera heckrottii" und "Lonicera x heckrottii" unterscheiden sich durch das "x" in der einen Variante. Ob das auch einen Unterschied der Pflanzen darstellt, läßt sich bislang nicht erschließen. Für "Lonicera x heckrottii" ist ausformuliert:
"Die Art ist entstanden durch eine Kreuzung aus dem Wohlriechenden Geißblatt (L. caprifolium), dem Trompetengeißblatt (L. sempervirens) und der meditaerranen Art L. estrusca." (3)
Es ist angegeben, daß solche Pflanzen sonnige Standorte bevorzugen, feuchte und humusreiche Böden mögen, aber auch giftig sind. Bergau, Müller, Propst und Schäfer formulieren eher vorsichtig:
"Ihre Beeren sind schwach giftig." (4)
Ein Informationspool zur Baumbestimmung schreibt zu den Blüten:
"Blüten in dichten Quirlen, purpurrot, innen gelb, stark duftend." (5)
Anderswo informiert jemand so zu den Blüten:
"bis 4m, sehr attraktive außen blaurot-purpurrote innen gelbliche quirlartige Blüte, reich blühend, blühwillig, angenehm süßlicher Duft, Juni-September" (6)
Das Wissen zur Pflanze läßt sich nicht allzu rasch sammeln, da nicht sehr ausgiebig und inhaltsreich informiert wird. Man benötigt also viel Zeit und Ruhe, um am Thema bleiben zu können.
Karl-Ludwig Diehl
Anmerkungen:
(1) siehe Zitat im Gesamtzusammenhang in: Manfred Bergau, Horst Müller, Wilfried Propst, Burkhard Schäfer: Bestimmungsbuch. Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart, etc., 2004 (1.Auflage im Jahr 2000). S.20
(2)-(3) zitiert aus: die-honigmacher.de - Bienenweide. Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Bienenkunde. Dr.Werner Mühlen: Heckrotts Geißblatt. In:
http://www.die-honigmacher.de/kurs2/pflanze_245.html?PHPSESSID=c17f16d5ad30de5441484d67cf5b5ad9
(4) zitiert aus: Bergau, Müller, Propst und Schäfer, wie vor, S.20
(5) zitiert aus: baumkunde.de: Lonicera x heckrottii. In:
http://www.baumkunde.de/Lonicera_x_heckrottii/
(6) zitiert aus:
http://www.pflanze-direkt.de/Pflanzen/kletter.html
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